Lebensdaten
1834 – 1914
Geburtsort
Mönchengladbach
Sterbeort
Mönchengladbach
Beruf/Funktion
Kaufmann ; Fabrikant ; Vorsitzender des Volksvereins für das katholische Deutschland
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118659847 | OGND | VIAF: 59878022
Namensvarianten
  • Brandts, Franz
  • Brandts, F.

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Brandts, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118659847.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz Anton (1801–73), Textilunternehmer in Mönchengladbach, S des Ludwig, Brauer und Landwirt;
    M Appollonia, T des Thom. Déhaut, Brauer und Posthalter;
    Maria, T des Heinrich Reiner Roosen, Notar, und der Ther. Henr. Mühlen;
    1 S, 3 T.

  • Biographie

    B. widmete sich von Jugend an dem Textilgeschäft, besonders der Weberei. Auf seine 1860 in England erworbenen Fachkenntnisse gestützt, stellte er als erster im Rheinland 1862 in seiner Fabrik einen englischen Spezialwebstuhl für baumwoll- und wollgemischte Stoffe auf und leitete damit die Entwicklung der Halbwoll- und Tuchindustrie des Gladbacher Bezirks ein, die in der Folge weltmarktbeherrschend geworden ist.

    Noch viel bedeutsamer wurde seine soziale Tätigkeit, die ihn zu einem führenden Sozialpolitiker werden ließ. Seine Fabrik wurde schon in den 70er Jahren Musterbetrieb für soziale Einrichtungen. Zur Unterstützung und Bildung seiner Arbeiter gründete er (mit seinem Sekretär Hitze, später Professor in Münster) 1880 den „Verband für Arbeiterwohl“ und 1890 den „Volksverein für das katholische Deutschland“, der (bis 1933 bestehend) eine auch von nichtkatholischen Kreisen hoch anerkannte, segensreiche Wirksamkeit ausgeübt hat. Bei beiden Organisationen wurde er erster Vorsitzender. Ebenso wirkte er an maßgebender Stelle bei einer Reihe gleichgerichteter Verbände und Einrichtungen mit, wie auch die Zentrumspartei, der er seit ihrer Gründung angehörte, ihn bei sozialpolitischen Fragen oft zu Rate zog.

    Sein vorbildliches soziales Schaffen erweckte bald die Aufmerksamkeit der Regierung, die beim Aufbau der Reichsversicherungsgesetze 1880-85 häufige Erkundigungen und Besichtigungen bei ihm vornahm. Er war auch - neben Krupp, Bodelschwingh, Freiherr von Stumm - eine der vier führenden Persönlichkeiten der westdeutschen Industrie, zu denen 1890 Kaiser Wilhelm II. seinen Vertrauensmann Hinzpeter sandte, um sich über die Auswirkung der sozialen Gesetzgebung zu orientieren. So gehörte er dann auch zu den ersten Sieben, die mit dem 1896 für soziale Verdienste gestifteten Wilhelmsorden ausgezeichnet wurden.

  • Literatur

    Festartikel z. 70. Geburtstag F. B.s, in: Cöln. Volksztg., 1904, Nr. 937;
    J. H. Schütz, in: Prakt. Sozialpolitik in allen Ständen, 1906, S. 520-22 (P);
    W. Hohn, F. B., Führer d. Volks, Slg. v. Zeit- u. Lb., Bd. 12, ²1920 (P);
    ders., in: Staatslex. I, ⁵1926, Sp. 1029-31 (W, L, P);
    Werden u. Wachsen eines Wirtschaftsgebiets am linken Niederrhein, 1937, = Festschr. d. Industrie- u. Handelskammer M.-Gladbach, S. 92 f.

  • Porträts

    im Besitz d. S F. B.

  • Autor/in

    Kurt Apelt
  • Zitierweise

    Apelt, Kurt, "Brandts, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 534 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118659847.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA