Lebensdaten
1713 – 1775
Beruf/Funktion
Stukkator ; Baumeister ; Altarbauer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118609432 | OGND | VIAF: 20473296
Namensvarianten
  • Schmuzer, Franz Xaver
  • Schmuzer, Franz X.
  • Schmuzer, Franz Zaver

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Zitierweise

Schmuzer, Franz Xaver, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118609432.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph (s. 3);
    M Theresia Schnell;
    Ov Franz (s. 2);
    1) um 1745 Maria Anna Franziska Herckhner (Herkner), 2) 1750 Maria Rosa Filser; mehrere K (meist früh †).

  • Biographie

    S., mit dessen Tod die über 150 Jahre währende, so produktive künstlerische Tätigkeit der Wessobrunner Familie Schmuzer endete, erhielt seine Ausbildung wohl hauptsächlich vom Vater, unter dessen Leitung er 1737 erstmals als „Ober-Pallier“ bei der Barockisierung der Rottenbucher Stiftskirche erwähnt wird. Mindestens zehnmal arbeitete er mit ihm zusammen (u. a. in Ettal, Hohenpeißenberg, Mittenwald u. Oberammergau). Doch wird ihn während der Lehrjahre auch sein Onkel Franz angeleitet haben. Nach dessen Tod 1741 dürfte S. in der Familie zum leitenden „Stuckhador Meister“ (Weingarten 1743) aufgestiegen sein, da der Vater schon seit längerem vorrangig als Baumeister tätig war.

    Kennzeichnend für S.s Arbeiten sind zum einen filigrane Bandwerknetze, z. B. die nach Entwurf des Vaters 1739/40 ausgeführte Stukkatur in der Pfarrkirche von Oberammergau mit zartem Band- und Gitterwerk, in das Blüten und Blumenvasen eingestreut sind; zum anderen sind es Stuckdekorationen, die hauptsächlich aus der Rocaille entwickelt wurden. Die C-bogenförmige Rocaille, die der Epoche des Rokoko ihren Namen gab, beherrschte seit ca. 1740 mit mehr oder weniger ausgeprägtem welligem Muschelrand auch S.s Stuckkunst. Hervorgehoben seien die üppigen Stuckierungen im Mittelschiff der Rottenbucher Stiftskirche (1741–45), der Stuckdekor in der Gnadenkapelle vom Hohenpeißenberg (1747/48) und jener in der Wallfahrtskirche Kappl bei Unterammergau (1750/51), die sich durch eine motivische Vielfall und technische Perfektion auszeichnen. Seit den 60er Jahren wurden die Stukkaturen zusehends sparsamer, wobei die einzelnen Elemente weiterhin wirkungsvoll verteilt und nach wie vor sehr sorgfältig gearbeitet sind. Nach 1770, als ein kurfürstl. Mandat gegen dergleichen „lächerlichen“ Zierat erging, schuf S. nachweislich keine Stuckdekorationen mehr.

  • Literatur

    E. Ch. Vollmer, Der Wessobrunner Stukkator F. X. S., 1979 (W-Verz.);
    H. Schnell u. U. Schedler, Lex. d. Wessobrunner, 1988 (W-Verz);
    ThB;
    Dict. of Art.

  • Autor/in

    Uta Schedler
  • Zitierweise

    Schedler, Uta, "Schmuzer, Franz Xaver" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 270 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118609432.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA