Lebensdaten
1919 – 2004
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Gols (Burgenland)
Beruf/Funktion
Mathematiker
Konfession
-
Normdaten
GND: 117724025 | OGND | VIAF: 109729254
Namensvarianten
  • Schmetterer, Leopold Karl
  • Schmetterer, Leopold
  • Schmetterer, Leopold Karl
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Zitierweise

Schmetterer, Leopold, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117724025.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Leopold (1885–1966), Angest. e. Versicherungsges.;
    M Gisela Busch (1883–1962), aus Arbeiter-fam.;
    1947 Elisabeth Schaffer (* 1927), studierte Math. in W.;
    3 S, 1 T.

  • Biographie

    S. maturierte 1937 in Wien, danach studierte er Mathematik, Physik und Meteorologie an der Univ. Wien und wurde 1941 bei Nikolaus Hofreiter (1904–90) promoviert. 1940/41 war er wiss. Hilfskraft am Mathematischen Institut der Univ. Wien, seit 1943 dienstverpflichteter Mathematiker in den Henschel-Flugzeugwerken in Berlin und seit 1945 Assistent am Mathematischen Institut der Univ. Wien. 1949 habilitierte er sich mit der Schrift „Zum Konvergenzverhalten gewisser trigonometrischer Reihen“ und wurde 1955 zum ao. Titularprofessor ernannt. 1956 folgte er einem Ruf als o. Professor an die Univ. Hamburg, 1961 kehrte S. nach Wien zurück, wo er Mathematik mit besonderer Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeitstheorie und mathematischen Statistik lehrte. 1971 wechselte er an das Institut für Statistik an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät (später Fak. f. Wirtsch.- u. Sozialwiss.), wo er bis zu seiner Emeritierung 1990 blieb. Er hatte mehrfach Gastprofessuren an Hochschulen in den USA, Israel und Frankreich inne.

    S. begann sein wissenschaftliches Werk mit Arbeiten auf dem Gebiet der Zahlentheorie, insbesondere der Diophantischen Approximation, und beschäftigte sich danach v. a. mit der Theorie der Fourierreihen. 1952 veröffentlichte er die weltweit zweite Arbeit zur Stochastischen Approximation, in der er den Zusammenhang mit bekannten numerischen Approximationsverfahren herstellte. Seit 1954 wandte er sich vollends der Statistik zu, wobei sein Hauptinteresse den mathematischen Methoden der Entscheidungstheorie galt. Es entstanden richtungsweisende Arbeiten zur Theorie der Erwartungstreuen Schätzungen. S. gilt auch als Mitbegründer der Wahrscheinlichkeitstheorie auf nichtkommutativen Gruppen. Seine „Einführung in die Mathematische Statistik“ (1956, ²1966, engl. 1974, russ. 1976) war das erste dt. Standardwerk auf diesem Gebiet. 1962 zählte S. zusammen mit Hans Richter (1912–78) zu den Gründern der „Zeitschrift für Wahrscheinlichkeitstheorie und verwandte Gebiete“ (seit 1986 „Probability Theory and Related Fields“), deren erster Herausgeber er wurde.

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Clermont-Ferrand, 1972);
    Mitgl. d. Inst. for Mathematical Statistics (USA, 1961), d. Österr. Ak. d. Wiss. Wien (1970 korr., 1971 o., 1975-83 Gen. sekr.), d. Leopoldina (1970), d. Ak. d. Wiss. Berlin (1977), d. Sächs. Ak. d. Wiss. (1983) u. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1984);
    Vizepräs. d. Internat. Statist. Inst. Den Haag (1967);
    Österr. Ehrenkreuz f. Wiss. u. Kunst I. Kl. (1975); Ludwig Boltzmann-Preis d. Österr. Physikal. Ges. (1981);
    Schrödinger-Preis d. Österr. Ak. d. Wiss. Wien (1982);
    Ehrenmitgl. d. Internat. Schrödinger Inst. f. Math. Physik, Wien (1993);
    Verdienstmedaille d. Leopoldina (1995).

  • Werke

    On a problem of Neyman and Scott, in: Annals of Statistics 1960, S. 656-62;
    On unbiased estimafion, ebd. S. 1154-64;
    Stochastic Approximation, in: Fourth Berkeley Symposion 1961, S. 587-609;
    Some Theorems on the Fourier Analysis of Positive Definite Functions, in: Proceedings of the American Mathematical Soc. 1965, S. 1141-96;
    Über einige mit d. Wahrscheinlichkeitstheorie zus. hängende Fragen d. Gruppentheorie, in: Journal f. Reine u. Angew. Math., 1973, S. 144-52.

  • Literatur

    Geist u. Gestalt, Erg. bd., 1984;
    H. Witting, Math. Statistik, in: G. Fischer u. a. (Hg.), Ein Jh. Math., FS z. Jub. d. DMV, 1990, S. 781-816;
    ders., A conversation with L. S., in: Statistical Science 6, 1991, S. 437-47;
    F. Pukelsheim, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 2004, S. 317-20 (P);
    G. Pflug, in: Internat. Math. Nachrr. 197, 2004, S. 1-4;
    ders., in: Austrian Journal of Statistics 34, 2004, S. 7-9;
    Pogg. VII a, VIII.

  • Autor/in

    Georg Pflug
  • Zitierweise

    Pflug, Georg, "Schmetterer, Leopold" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 135-136 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117724025.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA