Lebensdaten
1856 – 1930
Geburtsort
Winkel/Rhein
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117626228 | OGND | VIAF: 17336883
Namensvarianten
  • Lehne, Adolf
  • Lehne, Adolph

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Zitierweise

Lehne, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117626228.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eduard (1805–57), Dr. iur., Advokat (Gen.verteidiger im hess. Hochverratsprozeß 1850), Abg. d. 2. Kammer d. hess. Landtags, liberal-demokrat. Abg. d. Vorparlaments 1848, seit 1855 Guts- u. Zuckerfabrikbes. in Büdesheim, S d. Friedrich (1771–1836), Stadtbibliothekar u. -archivar in Mainz, als Befürworter d. Franz. Rev. 1792/93 Sekr. d. exekutiven Gewalt in Mainz, dann in Frankreich u. Italien, seit 1797 wieder in Mainz, 1798-1801 Redakteur d. „Beobachters v. Donnersberg“, 1816-22 d. „Mainzer Ztg.“, vertrat in s. Schrr. republikan. Ideen, u. d. Josepha Burckard;
    M Marie (1828–1906), T d. Adam Reichard, Hypothekenbewahrer in Mainz, u. d. Christine Rieffei;
    Schw Charlotte (⚭ Robert Frhr. v. Hornstein);
    - 1) Mainz 1885 ( 1908) Emma (1858–1938), T d. Dr. iur. Karl Jung, Notar in Mainz, 2) München 1919 Käthe Westphal (1881–1965);
    3 S (1 früh †), 1 T aus 1), 1 S aus 2);
    N Lolo Freiin v. Hornstein ( Franz v. Lenbach, 1904, Maler, s. NDB 14).

  • Biographie

    Nach dem Abitur in Mainz studierte L. 1874-80 Chemie in Heidelberg, Freiburg und München, wo er 1880 bei A. v. Baeyer mit einer experimentellen Arbeit zum Dr. phil. promoviert wurde. 1880 ging er als Betriebschemiker zu der anfangs von Haas, dann von ihm selbst geleiteten Kontrollfärberei der Badischen Anilin- & Sodafabrik, die in Stuttgart durch den Zusammenschluß der beiden Firmen von R. Knosp und von G. Siegle entstanden war. 1888 schied er aus, ging nach Berlin und richtete sich ein eigenes Versuchslaboratorium und ein Lehrinstitut für Textilindustrie ein; gleichzeitig wurde er zum vereidigten Sachverständigen für Textilindustrie bei den Berliner Gerichten bestellt. L. beschäftigte sich neben seiner Praxis eingehend mit der einschlägigen Fachliteratur, schrieb grundlegende Werke und gründete 1889 die „Färber-Zeitung“ (1908-20 zugleich Organ des „Internationalen Vereins der Chemiker-Koloristen“, IVCC; 1920 in „Melliand Textilberichte“ aufgegangen). Seit 1891 gehörte L. dem Kaiserl. Patentamt an, seit 1901 stand er als Geh. Rat der für textilchemische Anmeldungen zuständigen Anmeldeabteilung IV des Patentamtes vor (Pensionierung 1917). Er war 1908-25 Vorsitzender der beim Verein Deutscher Chemiker bestehenden „Fachgruppe für Chemie der Farben- und Textilindustrie“, aus der sich die von ihm seit 1911 geleitete „Deutsche Echtheitskommission“ (DEK) entwickelte. L. gelang es durch fachkundiges, zielstrebiges Wirken, als für alle Farbenechtheitsfragen zuständiges Bezugswerk die „Deutschen Echtheits- und Prüfungsnormen für Färberei und Zeugdruck“ durchzusetzen und außerdem die DEK zu der allen nachfolgenden Gründungen gleicher Kommissionen anderer Länder als Vorbild dienende Fachorganisation zu machen (1951 Gründung der „Europäisch-Continentalen Einheitsconvention“, ECE, aus 12 Ländern; Dachorganisation wird die ISO). – L. übernahm im April 1920 als o. Honorarprofessor die Leitung der wieder neu entstandenen Abteilung für Textilchemie des Chemisch-Technischen Instituts der TH Karlsruhe (em. 1925). Seine von E. Elöd übernommene Abteilung löste sich aufgrund der Umsiedlung (1943) nach Mülhausen (Elsaß) bei Kriegsende für immer auf.

  • Werke

    u. a. Anilinschwarz in Färberei u. Zeugdruck, 1892, ²1894 (mit E. Noelting, engl. 1909, franz. 1908);
    Tabellar. Übersicht üb. d. künstl. organ. Farbstoffe u. ihre Anwendung in Färberei u. Zeugdruck, 3 Bde., 1893-1906;
    Färberei u. Zeugdruck, 1926;
    Berr. üb. neuere dt. Reichspatente aus d. Gebiet d. Färberei …, 1928;
    Btrr. üb. d. Chem. Technol. d. Gespinstfasern, in: Meyers Jb. d. Chemie, 1915/16/17;
    zahlr. Aufsätze in Fachzss. -
    1927-30 Schriftleiter f. Colorist. T. d. „Leipziger Mschr. f. Textilindustrie“;
    1920-21 Hauptschriftleiter d. als „Neue Folge“ in d. chem.-techn. T. d. v. M. Melliand gegr. „Textilberr. üb. Wiss., Industrie u. Handel“ (später „Melliand Textilberr.“) aufgenommenen „Färber-Ztg.“.

  • Literatur

    P. Krais, in: Zs. f. Angew. Chemie 39, 1926 (P);
    ders., ebd. 43, 1930;
    Pogg. VI.

  • Autor/in

    Gustav Bernardy
  • Zitierweise

    Bernardy, Gustav, "Lehne, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 107-108 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117626228.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA