Lebensdaten
1869 – 1931
Geburtsort
Eisenach
Sterbeort
Königsberg (Preußen)
Beruf/Funktion
Lebensmittelchemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117557420 | OGND | VIAF: 3251701
Namensvarianten
  • Matthes, Hermann

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Zitierweise

Matthes, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117557420.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter (1827–95), Dr. med., Geh. Hof- u. Medizinalrat, Leibarzt d. Ghzg. Carl Alexander v. Sachsen, S d. Joh. Christian, Landwirt, Schultheiß u. Steuereinnehmer in Reichenhausen, u. d. Margarete Elisabeth Amende;
    M Pauline (1836–1922), T d. Landwirts Joh. Martin Sonntag in Niederdorla;
    Eisenach 1899 Sophie (1879–1960), T d. Hofapothekers Rudolf Oßwald in E. u. d. Marie Kühn;
    4 S, u. a. Eberhard (1905–81), Stadtarchivar in E.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Realgymnasiums absolvierte M. 1886-88 eine pharmazeutische Lehre in Ilmenau und Weimar. Im Anschluß an das Konditionsjahr studierte er 1891-93 in Jena Pharmazie und schloß mit dem Staatsexamen ab. 1895/96 folgte ein lebensmittelchemisches Studium bei A. Hilger in München. 1896 legte er sein Examen als Nahrungsmittelchemiker ab und ging wieder nach Jena, wo er an der Universität bei L. Knorr Chemie studierte. Mit einer Arbeit „Über Methyläthanolamin, Methyldiäthyläthanolamin und Methylmorpholin“ wurde M. in Jena 1897 zum Dr. phil. promoviert. Auf Veranlassung von Knorr habilitierte er sich 1899 für Pharmazie und Lebensmittelchemie, wurde 1901 Abteilungsvorstand im Chemischen Institut der Univ. Jena und erhielt im selben Jahr den Auftrag zur Gründung eines pharmazeutisch/lebensmittelchemischen Instituts sowie eines Lebensmitteluntersuchungsamtes. An dem 1902 eröffneten Institut wurde er ao. Professor sowie Leiter des Instituts und des damit verbundenen Lebensmitteluntersuchungsamtes, das er im Sinne seines Vorbildes A. Hilger führte. M. beschäftigte sich mit der Lebensmittelchemie (Spezialgebiete: Öl- und Fettchemie) und gab die Jahresberichte seines Untersuchungsamtes 1903-17 heraus. Im Sommer 1918 folgte er einem Ruf der Univ. Straßburg als o. Professor der Pharmazie, mußte aber bereits ein halbes Jahr später infolge der Kriegsereignisse seinen Posten aufgeben. M. ging nun in die Industrie, war bis 1920 Leiter der Stapelfaserfabrik für Volksbekleidung in Arnstadt und erhielt dann eine Berufung an die Univ. Königsberg als o. Professor für Pharmazeutische Chemie. Als solcher verfolgte er die Forschungsrichtung seines Vorgängers E. Rupp weiter, wobei sein Hauptinteresse den Untersuchungsverfahren des 1926 in 6. Auflage erschienenen Deutschen Arzneibuches (DAB 6) galt.

    Neben den zahlreichen Arbeiten auf dem Gebiet der analytischen Chemie befaßte sich M. mit Untersuchungen von Arznei- und Lebensmitteln, verbesserte einzelne Untersuchungsverfahren, arbeitete über die Ausmittlung von Giften, die Rohfaserbestimmung und Pflanzenextrakte. Von M. erschienen mehr als 100 wissenschaftliche Veröffentlichungen, u. a. über das Zeißsche Eintauchrefraktometer, die unverseifbaren|Bestandteile der Fette und über den Kakao. Viele wertvolle Beiträge lieferte M. auch zu der von Hermann Thoms herausgegebenen 2. Auflage der „Real-Enzyklopädie der Gesamten Pharmazie“ (1904-14) sowie zu dessen „Handbuch der praktischen und wissenschaftlichen Pharmazie“ (1924-31).

  • Werke

    Erläuterungen z. d. in d. DAB 6 neu aufgenommenen Unters.vorschrr., in: Pharmazeut. Ztg. 72, 1927, S. 895-97, 909-11, 930-32, 944 ff., 956 f. (als erweiterter Sonderdr. 1927).

  • Literatur

    Pharmazeut. Ztg. 74, 1929, S. 837 f. (P);
    ebd. 26, 1931, S. 324 (P);
    F. Chemnitius, Die Chemie in Jena, 1929, S. 44 u. 48 f.;
    G. Wallrabe, in: Dt. Apotheker Ztg./Süddt. Apotheker Ztg. 62, 1951, S. 203;
    R. Schmitz, Die dt. Pharmazeut.-chem. Hochschulinstitute, 1969, S. 222 f., 225, 229, 314;
    Pogg. IV-VI;
    Dt. Apotheker-Biogr., hrsg. v. W.-H. Hein u. H.-D. Schwarz, II, 1978, S. 413 f.;
    Wi. 1935;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1931;
    Rhdb. (P).

  • Autor/in

    Holm-Dietmar Schwarz
  • Zitierweise

    Schwarz, Holm-Dietmar, "Matthes, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 399-400 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117557420.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA