Lebensdaten
1858 – 1919
Geburtsort
Warburg (Westfalen)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Neurologe
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 117137235 | OGND | VIAF: 22911285
Namensvarianten
  • Oppenheim, Hermann

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Oppenheim, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117137235.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Juda, Lehrer in W.;
    M Cäcilie Steg.

  • Biographie

    Ersten Schulunterricht erhielt O. in der von seinem Vater geleiteten Elementarschule. Später besuchte er das Gymnasium seiner Geburtsstadt und begann 1877 in Göttingen, Medizin zu studieren, wechselte nach einem Semester nach Bonn, wo er das Testamen physicum bestand. Dann war O. an verschiedenen Kliniken und Instituten, so an der Medizinischen Poliklinik, als Famulant tätig. 1881 wurde er in Bonn mit der Dissertation „Beiträge zur Physiologie und Pathologie der Harnstoffausscheidung“ promoviert. Nach dem Staatsexamen (1882) übersiedelte O. nach Berlin und wurde 1883 an der Nervenklinik der Charité Assistent bei dem Psychiater Karl Friedrich Otto Westphal (1833–90). 1886 habilitierte er sich für Neurologie, wurde jedoch 1891, trotz Unterstützung durch die Medizinische Fakultät, nicht zum ao. Professor ernannt, sondern nur zum Titularprofessor (1893). O. verließ 1891 die Charité und gründete in Berlin eine private Poliklinik, die sehr schnell auch international bekannt wurde und viele Ärzte zum Hospitieren anzog. O.s Forschungen, klinisch und vor allem in den jungen Jahren gleichermaßen auch pathologisch-anatomisch ausgerichtet, umfaßten vor allem Studien zur Klinik und pathologischen Anatomie des Tabes, der multiplen Sklerose und zu bulbären Erscheinungen. Nach ihm benannt sind die Oppenheimsche Krankheit (Myotonia congenita bzw. Dystrophia musculorum congenita), der Oppenheimsche Unterschenkelreflex und der Oppenheimsche Gang bei multipler Sklerose. Seine 1889 entwickelte Lehre von den traumatischen Neurosen wurde nach langen Kontroversen und einer kurzen Renaissance im 1. Weltkrieg von den führenden Neurologen und Psychiatern einhellig zurückgewiesen. Besondere Bedeutung kommt seinem 1894 erschienenen Lehrbuch der Nervenkrankheiten zu. O., der sich konsequent für die Eigenständigkeit der Neurologie einsetzte, gehörte zu den Gründern der Gesellschaft deutscher Nervenärzte, deren Präsident er 1906 war.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Birmingham).

  • Werke

    Die traumat. Neurosen nach d. in d. Nervenklink d. Charité in d. letzten 5 J. ges. Beobachtungen, 1889;
    Lehrb. d. Nervenkrankheiten, 2 Bde., 1894, ⁷1923 (engl., span. u. russ.);
    Der Fall N., Ein weiterer Btr. z. Lehre v. d. traumat. Neurosen nebst e. Vorlesung u. einigen Bemerkungen über dass. Kap., 1896;
    Die syphilit. Erkrankungen d. Gehirns, in: H. Nothnagel (Hg.), Specielle Pathologie u. Therapie IX. 1896;
    Die Geschwülste d. Gehirns, ebd. IX, 1896;
    Die Encephalitis u. d. Hirnabscess, ebd. X, 1897;
    Btrr. zu d. Kriegsverletzungen d. peripheren Nervensystems, 1917;
    Stand d. Lehre v. d. Kriegs- u. Unfallneurosen, 1918.

  • Literatur

    Schweizer. Archiv f. Psychiatrie 5, 1919, S. 303 f.;
    ebd. 6, 1920, S. 471-75;
    R. Cassirer, in: Berliner klin. Wschr. 56b. 1919, S. 669-71;
    Dt. Zs. f. Nervenheilkde. 58, 1918/19, S. 5-8;
    Zs. f. Neurologie 52, 1919, S. 1 f.;
    Wiener med. Wschr. 69, 1919, S. 1296;
    Neurolog. Cbl. 88, 1919, S. 386-90;
    Dt. med. Wschr. 45, 1919, S. 830 (P);
    A. Stern, in: Schweizer. Archiv f. neurolog. Psychiatrie 81, 1958, S. 359-62;
    K. J. Zülch, H. O. u. d. Berliner Neurol., in: Studium Berolinense, 1960;
    DBJ II, Tl.;
    Fischer;
    BLÄ;
    W. Eckart u. Ch. Gradmann, Ärztelex. 1995;
    Wi. 1914. – Eigene Archivstudien (Berlin, Humboldt-Univ.).

  • Autor/in

    Susanne Zimmermann
  • Zitierweise

    Zimmermann, Susanne, "Oppenheim, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 565-566 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117137235.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA