Lebensdaten
1856 – 1935
Geburtsort
Nördlingen
Sterbeort
Erlangen
Beruf/Funktion
Pathologe
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116538562 | OGND | VIAF: 766719
Namensvarianten
  • Hauser, Gustav

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Zitierweise

Hauser, Gustav, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116538562.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav (1822–72), Prof. a. d. Landwirts.- u. Gewerbeschule, S d. Studienlehrers Johann u. d. Johanna Frank;
    M Justine (1833–59), T d. Kaufm. Haaß aus Schwabach;
    Fürth 1882 Emma (1861–1943), T d. Großkaufm. Ludw. Engelmann (1834–70) aus Fürth u. d. Sophie Seelig;
    2 S, 2 T, u. a. Friedrich (s. 1), Wolfgang (* 1893), Gen.-Lt.

  • Biographie

    Von seinen früh verstorbenen Eltern in schlechter wirtschaftlicher Lage zurückgelassen, konnte sich H. den Besuch des Gymnasiums und der Universität nur unter Opfern ermöglichen. Er absolvierte rasch seine Examina (Dr. phil. 1879, Staatsexamen und Doktorprüfung in der Medizin 1881) und habilitierte sich bereits 1883 für pathologische Anatomie und Bakteriologie in Erlangen. An Lungentuberkulose erkrankt, war er in den folgenden Jahren zu mehrmaligem Aufenthalt in Algerien und in der Schweiz gezwungen. Seine zwischendurch trotzdem unermüdlich weiter betriebenen Forschungen brachten ihm 1894 die Ernennung zum außerordentlichen Professor und 1895 die Nachfolge seines Lehrers F. von Zenker auf dem Lehrstuhl für pathologische Anatomie in Erlangen ein (Emeritierung 1928). Auf seine Initiative und Pläne ging das mustergültige pathologische Institut zurück, das 1906 eingeweiht wurde.

    H. hat seine ersten wissenschaftlichen Erfolge in der Zoologie, insbesondere in der Entomologie errungen. Als Autodidakt in der Bakteriologie entdeckte er bei seinen Studien über die Fäulnis den Proteus vulgaris und seine Modifikationen mirabilis und Zenkeri (1885). Von ihm stammen eine Methode der Sporenfärbung (1887) und ein Verfahren, Gelatineplattenausgüsse und Bakterienkulturen überhaupt (1893) haltbar zu machen. Ferner befaßte er sich unter anderem mit gerichtlicher Medizin, pathologischer Fibringerinnung, mit Spezialfragen menschlicher Parasiten, der Tuberkulose und der Geschwulstbildung. Sein Hauptlebenswerk aber stellt die Beschäftigung mit der Pathologie der Geschwürsbildungen an Speiseröhre, Magen und Dünndarm dar. Auf didaktischem Gebiete sind seine Arbeit über Sektionstechnik und die von ihm zusammengetragene große Präparatesammlung seines Instituts, darunter die „prachtvollen Gefrierschnitte des Thorax“, zu nennen. Kirchs Urteil, der H.s „programmatische Ausführungen über den pathologischen Unterricht“ in methodischer Hinsicht vorbildlich nennt, gilt auch heute noch.

  • Literatur

    G. H., in: Die Med. d. Gegenwart in Selbstdarst, hrsg. v. L. R. Grote, VI, 1927, S. 141-204 (W, P);
    E.Kirch, in: Zbl. f. allg. Patholog. u. patholog. Anatomie 63, 1935, S. 369-73;
    ders., in: Verhh. d. Dt. Patholog. Ges. 29 (1936), 1937, S. 379 ff.;
    Rhdb. (P);
    Fischer.

  • Autor/in

    Horst Zoske
  • Zitierweise

    Zoske, Horst, "Hauser, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 115-116 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116538562.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA