Lebensdaten
1896 – 1956
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Cambridge (Massachusetts, USA)
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 122192133 | OGND | VIAF: 109656499
Namensvarianten
  • Hauser, Ernst Alfred Charles
  • Hauser, Ernst
  • Hauser, Ernst Alfred Charles
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Hauser, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122192133.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    1) N. N., 2) N. N.;
    2 K aus 2).

  • Biographie

    Nach Teilnahme am 1. Weltkrieg studierte H. 1918-21 Chemie in Wien, hauptsächlich bei R. F. J. Wegscheider und A. Klemenc (Promotion 1921). 1922 trat er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Metallgesellschaft in Frankfurt/Main ein und wurde 1925 Vorsteher ihres Kolloidchemischen Laboratoriums. 1933 ging er zur Semperit AG in Wimpassing (Niederösterreich). 1935 folgte er einem Ruf als resident professor an das Massachusetts Institute of Technology in Cambridge (Mass.), dem er schon seit 1928 als nonresident professor of colloid chemistry angehörte. 1948 wurde er dort full professor of technology. – Die bei der Metallgesellschaft ins Auge gefaßte, der Kondensmilchgewinnung analoge Anreicherung von Kautschuklatex, zu deren betriebssicherer Ausgestaltung H. ostindische Plantagen bereiste, erforderte wegen der den Gummifabriken ungeläufigen Beschaffenheit des Konzentrats, das den Namen „Revertex“ erhielt, die Entwicklung spezieller Verarbeitungsmaßnahmen. An ihr hat H. einen ebenso wesentlichen, später auch den Kunststoffdispersionen zu Gebote stehenden Anteil wie an der Einbürgerung dieser „Latextechnologie“ im In- und Auslande. Dabei kamen ihm einfallsreiche Initiative und wacher Spürsinn für aktuelle Probleme nebst hohem Sprachtalent zu Hilfe. Auch sonst gingen von seinem Wesen und Wirken werbekräftige und organisatorische Impulse aus. Dies bezeugen neben seiner Publikationsfreudigkeit vor allem die seiner Tatkraft zuzuschreibende Gründung der Deutschen Kautschukgesellschaft und die redaktionelle Fundierung des 2bändigen Handbuchs der Kautschuktechnologie, für das er maßgebliche Experten als Verfasser zu gewinnen wußte. Erfinderisch war er, außer an dem Revertexprozeß, beteiligt an Verfahren zur Herstellung von mikroporösem Kautschuk für Batterieseparatoren, von synthetischem Glimmer (Alsifilm) aus kolloidem Ton und an Verfahren zur Regeneration von synthetischem Kautschuk; auch eine ultramikroskopische Methode zum Studium hochmolekularer elastischer Kolloide wird ihm verdankt. Nach seiner Emigration (1935) machte er am Massachusetts Institute eine Vielzahl von Themen der anorganischen, organischen und biologischen Kolloidchemie zum Gegenstand einer bemerkenswert fruchtbaren Forschertätigkeit, von der dank seiner geistigen Regsamkeit und der Originalität seiner Gedankengänge einem|wachsenden Kreis von Fachleuten und Schülern mannigfache Anregungen zuflossen.

  • Werke

    u. a. Latex, s. Vorkommen, s. Gewinnung, 1927;
    The Colloid Chemistry of the Rubber Industry, London 1928;
    Hdb. d. ges. Kautschuktechnol., 1935;
    Colloidal Phenomena, New York 1939;
    Experiments in Colloid Chemistry, ebd. 1940;
    Rationed Rubber, ebd. 1942;
    üb. 150 Publ. in dt. u. amerikan. Fachzss. u. Handbüchern.

  • Literatur

    Rubber Journal 130, London 1956, S. 235 u. 354;
    Rubber Age 78, New York 1956, S. 938;
    Rubber World 133, ebd. 1956, S. 849;
    Chemiker-Ztg. 80, 1956, S. 272;
    F. Kirchhof, in: Gummi u. Asbest 9, 1956, S. 194;
    Teichl, 1951, S. 104;
    Pogg. VI, VII a.

  • Autor/in

    Hermann F. Mark
  • Zitierweise

    Mark, Hermann, "Hauser, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 116-117 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122192133.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA