Lebensdaten
1865 – 1936
Geburtsort
Erfurt
Sterbeort
Göttingen
Beruf/Funktion
Astrophysiker ; Astronom
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 11649848X | OGND | VIAF: 77068952
Namensvarianten
  • Hartmann, Johannes Franz
  • Hartmann, Johannes
  • Hartmann, Johannes Franz
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Zitierweise

Hartmann, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11649848X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Daniel (1823–1910), Posamentierer u. Kaufm., S d. Johann (1796–1840), Obermeister d. Posamentierer u. Bez.vorsteher in E., u. d. Maria Sophia Hucke;
    M Sophia (1831–95), T d. Bauern Ignaz Evers in Borgentreich/Westf. u. d. Justina Brenda;
    Berlin-Wilmersdorf 1907 Angelika (* 1881), T d. Großkaufm. Bruno Scherr (1846–81) in Trier u. d. Catharina Schmitgen;
    2 S, 1 T.

  • Biographie

    H. studierte in Tübingen, Berlin und Leipzig (Promotion in Leipzig 1891 als Schüler von H. Bruns). Bereits seine Dissertation „Die Vergrößerung des Erdschattens bei Mondfinsternissen“ legte seine hohe wissenschaftliche Begabung dar. Nach Assistententätigkeit in Wien bei L. de Ball und wiederum in Leipzig, wo er bei Bruns astrometrisch arbeitete, siedelte H. 1896 als Assistent an das Astrophysikalische Observatorium in Potsdam über, dessen Leiter H. C. Vogel seine weitere Arbeitsrichtung stark beeinflußte. 1898 wurde er zum Observator ernannt und erhielt 1902 den Professortitel. In dieser fruchtbarsten Zeit seines Wirkens entwickelte er sich zu einem der führenden Astrophysiker seiner Zeit. Er fand die nach ihm benannte interpolatorische Dispersionsformel und war zielweisend an der Aufstellung eines internationalen Systems von Wellenlängennormalen beteiligt. Seine hohe technische Begabung kam in der Konstruktion des seinen Namen tragenden Mikrophotometers und des Spektrokomparators zum Ausdruck. In diese Zeit fiel auch die Montierung des großen Doppelrefraktors. Das photographische Objektiv von 80 cm Durchmesser erwies sich nach H.s Untersuchung als stark fehlerhaft, und er entwickelte bei dieser Gelegenheit die nach ihm benannte fundamentale Methode zur präzisen zahlenmäßigen Prüfung von großen Objektiven. Nach der nach seinen Angaben vorgenommenen Retusche des Objektivs, das durch H.s Verdienst erst praktische Brauchbarkeit erhielt, entwickelte er mit dem Instrument eine reiche spektrographische Tätigkeit,|darunter die Entdeckung der ruhenden Calciumwolken. 1909 wurde H. zum Direktor der Sternwarte und ordentlichen Professor der Universität Göttingen berufen. Da hier seine Beobachtungstätigkeit jedoch mangels geeigneter Instrumente fast völlig lahm lag, so folgte er 1921 dem Ruf als Direktor an die Sternwarte La Plata, wo er nochmals eine vielseitige Tätigkeit in Forschung und Lehre entfaltete, unter anderem eine Novatheorie aufstellte, die Deformation des Eros feststellte und eine Erklärung der Hagenschen Dunkelwolken gab. 1934 siedelte H., schwer erkrankt, wieder nach Göttingen über.

  • Werke

    Weitere W u. a. Apparat u. Methode z. photograph. Messung v. Flächenhelligkeiten, in: Zs. f. Instrumentenkde. 19, 1899, S. 97;
    Über d. Ausmessung u. Reduktion d. photograph. Aufnahmen v. Sternspektren, in: Astronom. Nachrr. 155, 1901. S. 81-118;
    Über d. Novaproblem, ebd. 226, 1928, S. 203;
    Eine mögliche Erklärung d. Hagenschen Dunkelwolken, ebd. 239, 1930, S. 61;
    Die Helligkeit u. d. Ephemeridenfehler d. Eros, ebd. 241, 1930, S. 30;
    A Revision of Rowlands System of Wave Length, in: Astrophysical Journal 18, Chicago u. New York 1903, S. 167;
    Investigations of the Spektrum and Orbit of δ Orionis, ebd. 19, 1904, S. 168;
    Unterss. üb. d. 80 cm-Objektiv d. Potsdamer Refraktors, in: Publ. d. Astrophysikal. Observatoriums Potsdam 15, 1908, Nr. 46;
    Ein neues Verfahren z. Messung d. Linienverschiebung in Spektrogrammen, ebd. 18, 1908, Nr. 53;
    Tabellen f. d. Rowlandsche u. d. internat. Wellenlängensystem, in: Mitt. d. Göttinger Sternwarte 19, 1916.

  • Literatur

    H. Kienle, in: Nachrr. d. Ges. d. Wiss. Göttingen, Jber. üb. d. Geschäftsj. 1936/37, S. 4;
    P. Labitzke, Vj.schr. d. Astronom. Ges. 72, 1937, S. 3 (P);
    F. J. M. S. Stratton, in: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society 97, London 1937, S. 284;
    J. Weber, in: Astronom. Nachrr. 262, 1937, S. 213;
    Pogg. IV-VII a.

  • Porträts

    in: Nd.sächs. Staats- u. Univ.bibl. Göttingen.

  • Autor/in

    Paul Labitzke
  • Zitierweise

    Labitzke, Paul, "Hartmann, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 744-745 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11649848X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA