Dates of Life
1865 – 1936
Place of birth
Erfurt
Place of death
Göttingen
Occupation
Astrophysiker ; Astronom
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 11649848X | OGND | VIAF: 77068952
Alternate Names
  • Hartmann, Johannes Franz
  • Hartmann, Johannes
  • Hartmann, Johannes Franz
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)
Life description (NDB)

Inbound Links to this Person

Additional Occurrences (NDB/ADB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Hartmann, Johannes, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11649848X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Daniel (1823–1910), Posamentierer u. Kaufm., S d. Johann (1796–1840), Obermeister d. Posamentierer u. Bez.vorsteher in E., u. d. Maria Sophia Hucke;
    M Sophia (1831–95), T d. Bauern Ignaz Evers in Borgentreich/Westf. u. d. Justina Brenda;
    Berlin-Wilmersdorf 1907 Angelika (* 1881), T d. Großkaufm. Bruno Scherr (1846–81) in Trier u. d. Catharina Schmitgen;
    2 S, 1 T.

  • Biographical Presentation

    H. studierte in Tübingen, Berlin und Leipzig (Promotion in Leipzig 1891 als Schüler von H. Bruns). Bereits seine Dissertation „Die Vergrößerung des Erdschattens bei Mondfinsternissen“ legte seine hohe wissenschaftliche Begabung dar. Nach Assistententätigkeit in Wien bei L. de Ball und wiederum in Leipzig, wo er bei Bruns astrometrisch arbeitete, siedelte H. 1896 als Assistent an das Astrophysikalische Observatorium in Potsdam über, dessen Leiter H. C. Vogel seine weitere Arbeitsrichtung stark beeinflußte. 1898 wurde er zum Observator ernannt und erhielt 1902 den Professortitel. In dieser fruchtbarsten Zeit seines Wirkens entwickelte er sich zu einem der führenden Astrophysiker seiner Zeit. Er fand die nach ihm benannte interpolatorische Dispersionsformel und war zielweisend an der Aufstellung eines internationalen Systems von Wellenlängennormalen beteiligt. Seine hohe technische Begabung kam in der Konstruktion des seinen Namen tragenden Mikrophotometers und des Spektrokomparators zum Ausdruck. In diese Zeit fiel auch die Montierung des großen Doppelrefraktors. Das photographische Objektiv von 80 cm Durchmesser erwies sich nach H.s Untersuchung als stark fehlerhaft, und er entwickelte bei dieser Gelegenheit die nach ihm benannte fundamentale Methode zur präzisen zahlenmäßigen Prüfung von großen Objektiven. Nach der nach seinen Angaben vorgenommenen Retusche des Objektivs, das durch H.s Verdienst erst praktische Brauchbarkeit erhielt, entwickelte er mit dem Instrument eine reiche spektrographische Tätigkeit,|darunter die Entdeckung der ruhenden Calciumwolken. 1909 wurde H. zum Direktor der Sternwarte und ordentlichen Professor der Universität Göttingen berufen. Da hier seine Beobachtungstätigkeit jedoch mangels geeigneter Instrumente fast völlig lahm lag, so folgte er 1921 dem Ruf als Direktor an die Sternwarte La Plata, wo er nochmals eine vielseitige Tätigkeit in Forschung und Lehre entfaltete, unter anderem eine Novatheorie aufstellte, die Deformation des Eros feststellte und eine Erklärung der Hagenschen Dunkelwolken gab. 1934 siedelte H., schwer erkrankt, wieder nach Göttingen über.

  • Works

    Weitere W u. a. Apparat u. Methode z. photograph. Messung v. Flächenhelligkeiten, in: Zs. f. Instrumentenkde. 19, 1899, S. 97;
    Über d. Ausmessung u. Reduktion d. photograph. Aufnahmen v. Sternspektren, in: Astronom. Nachrr. 155, 1901. S. 81-118;
    Über d. Novaproblem, ebd. 226, 1928, S. 203;
    Eine mögliche Erklärung d. Hagenschen Dunkelwolken, ebd. 239, 1930, S. 61;
    Die Helligkeit u. d. Ephemeridenfehler d. Eros, ebd. 241, 1930, S. 30;
    A Revision of Rowlands System of Wave Length, in: Astrophysical Journal 18, Chicago u. New York 1903, S. 167;
    Investigations of the Spektrum and Orbit of δ Orionis, ebd. 19, 1904, S. 168;
    Unterss. üb. d. 80 cm-Objektiv d. Potsdamer Refraktors, in: Publ. d. Astrophysikal. Observatoriums Potsdam 15, 1908, Nr. 46;
    Ein neues Verfahren z. Messung d. Linienverschiebung in Spektrogrammen, ebd. 18, 1908, Nr. 53;
    Tabellen f. d. Rowlandsche u. d. internat. Wellenlängensystem, in: Mitt. d. Göttinger Sternwarte 19, 1916.

  • Literature

    H. Kienle, in: Nachrr. d. Ges. d. Wiss. Göttingen, Jber. üb. d. Geschäftsj. 1936/37, S. 4;
    P. Labitzke, Vj.schr. d. Astronom. Ges. 72, 1937, S. 3 (P);
    F. J. M. S. Stratton, in: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society 97, London 1937, S. 284;
    J. Weber, in: Astronom. Nachrr. 262, 1937, S. 213;
    Pogg. IV-VII a.

  • Portraits

    in: Nd.sächs. Staats- u. Univ.bibl. Göttingen.

  • Author

    Paul Labitzke
  • Citation

    Labitzke, Paul, "Hartmann, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 744-745 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11649848X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA