Lebensdaten
1856 – 1935
Geburtsort
Frankfurt/Main
Sterbeort
Jena
Beruf/Funktion
Nationalökonom ; preußischer Hochschulreferent
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11646156X | OGND | VIAF: 110249718
Namensvarianten
  • Elster, Ludwig Hermann Alexander
  • Elster, Ludwig
  • Elster, Ludwig Hermann Alexander
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Zitierweise

Elster, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11646156X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Braunschweigische Fam., zu der auch gehören: Joh. Christian (1792–1854), Philol. u. Schulmann (s. ADB VI) u. Joh. Daniel (1796–1857), Dr. med., Musiker u. Teilnehmer des griechischen Freiheitskampfes (s. ADB VI);
    V Carl (1826–1902), Dr. phil., hannoverischer Gesandtschaftssekretär am Bundestag in Frankfurt, später Präs. der Versicherungsgesellschaft Teutonia in Leipzig, S des Bäckermeisters Joh. Frdr. in Hannover;
    M Amalie (1829–90), T des Oberbibliothekars Louis Carl Nolte in Hannover;
    B Ernst (1860–1940), Prof. der dt. Sprache u. Lit. in Marburg (s. Wi. 1935);
    Osnabrück 1881 Helene (* 1859, kath.), T des SR Dr. med. Aug. Wilh. Herm. Heinr. Thöle;
    2 S, 3 T.

  • Biographie

    Nach einem den Rechts- und Staatswissenschaften gewidmeten Studium in Göttingen, Berlin und Leipzig habilitierte sich E. 1880 bei Johannes Conrad in Halle. Seine Hochschullaufbahn führte ihn über die TH Aachen und die Universität Königsberg 1887 nach Breslau, wo er bis zu seinem Eintritt in das preußische Kultusministerium als Nachfolger Friedrich Althoffs (1897) im Universitätsreferat ein na- tionalökonomisches Ordinariat bekleidete. Auch nach Ausscheiden aus diesem Amte (1916) nahm er als Honorarprofessor die akademische Lehrtätigkeit, nunmehr in Jena, wieder auf. – E.s wesentliche Verdienste liegen in den Diensten, die er der Wissenschaft als preußischer Universitätsreferent und seinem Fach als Begründer und Herausgeber wichtiger Publikationsorgane leistete. E. ist in entscheidender Weise an der Wiederumwandlung der seit 1818 auf den Stand einer philosophisch-katholisch-theologischen Akademie reduzierten Hochschule in Münster in eine Universität unter Errichtung einer Rechts- und Staatswissenschaftlichen (1902), einer Evangelisch-theologischen (1914) und nach dem 1. Weltkrieg einer Medizinischen Fakultät, ferner an der Errichtung des Instituts für Seeverkehr und Weltwirtschaft an der Kieler Universität (1913), womit zugleich der sich dann rasch ausbreitenden Verbindung von Lehr- und Forschungsinstitutseinrichtungen auf dem Gebiete der Wirtschaftswissenschaften Bahn gebrochen wurde, beteiligt gewesen. E. hat ferner an der Wiedereröffnung der unter Einwirkung der Kriegsereignisse von den Russen aufgegebenen Universität und TH Warschau als nunmehr polnische Institutionen maßgebend mitgewirkt. Erwähnung verdient auch seine entscheidende Mitwirkung an der Gründung (1902) und Entwicklung der Vereinigung für staatswissenschaftliche Fortbildung, die zu einem segensreichen Instrument der Beamtenfortbildung in Fragen der Wirtschaft und des Rechtes geworden ist, und an der Gründung der Vereinigung der sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Hochschullehrer (1922). Die Grundgedanken der von ihm vertretenen Universitätspolitik hat E. in seinem Beitrage „Universitäten“ in „Soziale Kultur und Volkswohlfahrt während der ersten 25 Regierungsjahre Kaiser Wilhelm II.“ (1913) niedergelegt.

    Schon in seiner Studienzeit hatte E. in Jena enge Verbindung über Bruno Hildebrand mit den 1863 von diesem als erste deutsche im engeren Sinne wirtschaftswissenschaftliche Fachzeitschrift begründeten Jahrbüchern für Nationalökonomie und Statistik aufgenommen. Der neue Herausgeber Conrad zog ihn in Halle zu den Redaktionsgeschäften und später als Mitherausgeber (1891–97) heran. Nach Conrads Tode (1915) bis Ende 1933 hat er die Zeitschrift allein herausgegeben und ihr Ansehen gefestigt. – Entscheidenden Anteil hat E. an der Verwirklichung des Planes des Verlages Gustav Fischer (Jena) zur Herausgabe des als enzyklopädisch-wissenschaftliche Leistung vorbildlichen Handwörterbuches der Staatswissenschaften gehabt (1870-92, ⁴1923-29). Diesem Werke hat er als seine ureigenste und ihm besonders am Herzen gelegene Schöpfung das Wörterbuch der Volkswirtschaft als Nachschlagewerk besonders für Studierende und Praktiker zur Seite gestellt (1898, ⁴1931/33).

  • Literatur

    G. Albrecht, in: Jbb. f. Nationalökonomie u. Statistik 143, 1936 (W, P).

  • Autor/in

    Gerhard Albrecht
  • Zitierweise

    Albrecht, Gerhard, "Elster, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 469-470 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11646156X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA