Lebensdaten
1804 – 1856
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Breslau
Beruf/Funktion
Archäologe ; klassischer Philologe ; Professor in Breslau
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116297530 | OGND | VIAF: 67213385
Namensvarianten
  • Ambrosch, Julius
  • Ambrosch, Julius Athanasius
  • Ambrosch, Joseph Julius Athanasius
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Zitierweise

Ambrosch, Joseph Julius Athanasius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116297530.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph Karl Ambrosch (1759–1822), Sänger und Schauspieler;
    M Charlotte Zander aus Rathenow.

  • Biographie

    Nach philologischen Studien bei A. Boeckh und Ph. K. Buttmann promovierte A. 1829 in Berlin zum Dr. phil. Durch die Fürsprache Ch. K. J. von Bunsens, dem er empfohlen war und der ihn sehr schätzte, erhielt er das Stipendium Preukianum und konnte 1830-33 am jungen archäologischen Institut in Rom arbeiten. Er beschäftigte sich in dieser Zeit mit Handschriften-Studien (Vorarbeiten zu einer Ausgabe des Dionysios von Halikarnass) und mit topographischen Forschungen. E. Gerhard führte ihn in die Archäologie ein. 1833 habilitierte er sich in Berlin und wurde 1834 zum außerordentlichen, 1839 zum ordentlichen Professor der Philologie und Archäologie ernannt. A. erwarb sich in der Folgezeit einen Namen durch mehrere Veröffentlichungen auf dem Gebiet der römischen Religionsgeschichte und Topographie. Diese Abhandlungen sind bedeutsame Vorarbeiten für die großen zusammenfassenden Werke J. Marquardts und G. Wissowas. -1848 wurde A. als Abgeordneter in die Paulskirche gewählt, spielte jedoch nie eine besondere politische Rolle.

  • Werke

    De Lino, Diss. Berlin 1829; 2 kurze Anz. im Bulletino dell'Istituto di Corrispondenza Archeologica, 1830, S. 143 f. u. 250 ff.;
    De Charonte Etrusco, 1037;
    Stud. u. Andeutungen auf d. Gebiet d. altröm. Bodens u. Cultus I, 1839;
    Üb. d. Religionsbücher d. Römer, 1843;
    Prooemium quaestionum pontificalium, Univ.-Progr. Breslau 1847;
    Quaestionum pontificalium c. I, II, III, Univ.-Progr. Breslau 1040–51.

  • Literatur

    ADB I (auch f. Joseph Karl A.); O. Nippold, Ch. K. J. Frhr. v. Bunsen I, 1008, S. 372 f.; K. Bursian, Gesch. d. class. Philol. in Dtld., 1885, S. 818, 1057, 1215;
    Das Frankfurter Parlament in Briefen u. Tagebüchern, hrsg. v. L. Bergstrüsser, 1929 (Briefe v. A. u, a.).

  • Autor/in

    Albrecht Dihle
  • Zitierweise

    Dihle, Albrecht, "Ambrosch, Joseph Julius Athanasius" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 243-244 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116297530.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Ambrosch: Joseph Julius Athanasius A., geb. in Berlin 1804, als ordentlicher Professor der Philologie und Archäologie in Breslau am 29. März 1856, ein hochverdienter Forscher über römische Alterthümer. Von seinem Vater, Jos. Karl A., einem Sänger und Componisten (s. d.) erbte er Sinn und Talent für Musik. Auf dem Friedrich-Wilhelms-Gymnasium gebildet, als Student von Buttmann und Böckh geschätzt, wurde ihm bald nach seiner Promotion mit einer tüchtigen Dissertation „De Lino“, 1829, das Glück zu Theil, Bunsen empfohlen zu werden. Er erhielt das von diesem von neuem ins Leben gerufene Stipendium Preukianum zu seiner wissenschaftlichen Ausbildung in Rom, wo er 1830—33 als Freund des Bunsen’schen Hauses von Gerhard und Bunsen in die Archäologie eingeführt wurde. Sein Aufenthalt fiel in die lebendige Zeit der ersten Blüthe des archäologischen Instituts, an dessen Arbeiten er sich eifrig betheiligte. Ihn beschäftigte der Plan zu einer kritischen Ausgabe des Dionysius von Halikarnaß, dessen Handschrift in der Chigi’schen Bibliothek er verglich, — indessen ist dieser Plan nicht ausgeführt worden, — daneben archäologische und topographische Studien. 1833 habilitirte er sich als Privatdocent in Berlin und wurde 1834 als Professor in Breslau angestellt, wo er eine erfolgreiche und gewissenhafte Thätigkeit ausübte. A. besaß gediegene Kenntnisse, rastlosen Fleiß und einen feinen, ideenreichen Geist. Von diesen legen auf dem Gebiete der Topographie und monumentalen Archäologie seine Aufsätze in der Beschreibung der Stadt Rom und den Schriften des archäologischen Instituts, sowie besonders seine gelehrte und scharfsinnige, wenn auch im Resultat zweifelhafte Schrift: „De Charonte Etrusco commentatio antiquaria“. Vratisl. 1837, einen vollgültigen Beweis ab. Aber sein eigenthümliches Verdienst liegt anderswo. Von dem Boden und der Stadtgeschichte Roms ausgehend, machte er es sich zur Aufgabe, in die Entstehung und Ausbildung der nationalrömischen Religion, ihre Lehre, Glaubenssätze und priesterliche Verfassung einzudringen, und diese neue Seite der Forschung hat er nicht allein neben Hartung zuerst angeschlagen, sondern auch in seinen unvollendeten Forschungen solide begründet. Den Anfang machen seine Studien und Andeutungen im Gebiet des altrömischen Bodens und Cultus“. Erstes (und einziges) Heft. Breslau 1839. Auf topographische, nicht überall sichere aber stets gründliche Untersuchungen fußend, sondert er die ursprünglichen Bestandtheile der römischen und sabinischen Religion, schildert den Einfluß der spätern Könige, die Einmischung der griechischen Litteratur und Religion, um mit der allmählichen Vollendung der römischen Religion zu schließen. Die treffliche Abhandlung „Ueber die Religionsbücher der Römer“, Bonn 1843, stellt den|Inhalt der heiligen Bücher, insbesondere der Indigitamenta, dar; die daran sich anschließenden Programme: „Prooemium quaestionum pontificalium“, 1847 und „Quaestionum pontificalium caput. I. II. III.“ (1848—51) die Zusammensetzung und Wirksamkeit der Priestercollegien, wie der Pontifices und Flamines. Obgleich unvollendet, haben diese Abhandlungen zu den spätern Arbeiten über religiöse Alterthümer einen dauernden Grund gelegt.

  • Autor/in

    Urlichs.
  • Zitierweise

    Urlichs, "Ambrosch, Joseph Julius Athanasius" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 391-392 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116297530.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA