Lebensdaten
1862 – 1930
Geburtsort
Buchwald bei Liebau (Schlesien)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Pianist ; Komponist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116014326 | OGND | VIAF: 62289475
Namensvarianten
  • Ansorge, Conrad
  • Ahnsorge, Conrad
  • Ansorge, Conrad Eduard Reinhold
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Zitierweise

Ansorge, Conrad, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116014326.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paul Ansorge (1836–84), Kaufmann aus Arnsdorf (Schlesien);
    M Anna Eitrich (1840–81), aus Schönberg (Schlesien);
    Gvv Johann Conrad Ansorge (1803–39), aus Grünau (Schlesien), Revierförster;
    Gmv Marie Rosalie Kramer, aus Arnsdorf;
    Rittergut Holzdorf bei Weimar 14.7.1891 Margarete (1872–1944), Pianistin, T des Maschinenfabrikanten Albert Wegelin (1841–88) aus Köln und der Sophie Kloss (1847–1892) aus Köln; 2 S, 2 T, u. a. Joachim (1093–1947), Pianist und Klavierpädagoge in Königsberg und Berlin.

  • Biographie

    Nach Absolvierung des Gymnasiums in Landeshut und dem Besuch des Leipziger Konservatoriums 1880-82 ging A. 1885 als Schüler zu F. Liszt nach Weimar und mit ihm nach Rom. 1887 begab er sich nach Nordamerika, wo er sich sofort mit stärkstem Erfolg als Pianist einführte und durch seine einzigartige Anschlagskunst auffiel. 1893 ließ er sich in Weimar, 1895 in Berlin nieder. Als geistig hochstehender Künstler stand A. in Berlin mit den Kreisen der Wissenschaft und Kunst, insbesondere der literarischen Welt in regem Verkehr. Zeitgenössische Lyrik, namentlich von Stefan George, A. Mombert, St. Przybyszewski ist durch ihn erstmalig vertont worden. 1898-1903 unterrichtete A. am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium. Von Berlin dehnten sich immer weitere und häufigere Konzertreisen über ganz Deutschland, Europa und 1906 auch über Südamerika aus. 1910-25 leitete A. während der Sommermonate eine Meisterklasse am Königsberger Konservatorium. 1913 erhielt er den Professortitel, 1919 übernahm er eine Klasse am Klindworth-Scharwenka-Konservatorium in Berlin und wurde 1920 Leiter der Meisterklasse für Klavier an der Deutschen Akademie für Musik in Prag. Sein reicher Geist ließ ihn als Lehrer ungemein fruchtbringend erscheinen. Ein großer Schülerkreis verdankte ihm geistige und technische Förderung. Selbst ein Virtuose von Weltruf, bekämpfte er das Nur-Virtuosentum und alle Effekthascherei. Er zeichnete sich vor den Klavierkünstlern seiner Zeit durch vergeistigte und werktreue Durchdringung der klassischen und modernen Werke aus. Vor allem war er ein bewunderungswürdiger Spieler der Werke Beethovens, Schuberts, Schumanns, Chopins und Liszts.

  • Werke

    u. a. Über 100 Lieder, 3 Klaviersonaten (op. I, 21 u. 23), die Traumbilder (op. 8. 3 u. 27) u. a. Klavierstücke (Ballade op. 4. Valse Impromptu op. 6), 2 Streichquartette (op. 13 u. 20), 1 Streichsextett (op. 9), 1 Sonate f. Violoncello u. Klavier (op. 24). 1 Symphonie (Orpheus, op. 5). 1 Requiem f. Männerchor, Tenorsolo u. Orchester (op. 25), 1 Klavierkonzert (op. 28). 1 Orchesterwerk mit Hölderlin-Text.

  • Literatur

    R. M. Breithaupt, C. A., in: Nord u. Süd 32, 1908. H. 8 (P);
    ders., C. A. z. Gedächtnis, in: Die Musik 22, H. 7, 1930, S. 519 f.: W. Niemann. Meister d. Klaviers, 1919, S. 21 f.: K. Schubert. C. A., in: Berliner Musik-Jb., 1926, S.60 f.;
    ders., in: Dt. Tonkünstler Ztg., 1930, H. 5;
    E. L. Schellenberg, C. A., in: Die Musik 20, 1928, S. 578 ff.;
    H. Güttler, in: Ztschr. f. Musik, H. 4.1930;
    K. Laux, in: MGG (auch für Ehefrau u. S).

  • Porträts

    Ölgem. v. Lovis Corinth (München) u. v. Max Slevogt (Bremer Kunsthalle);
    Photo, in: K. Hoffmeister, C. A., in: Hudebni Revue, Rocnik 1, Duben 1908, Cislo 4, S. 240 (Prager Ztschr.).

  • Autor/in

    Carl Benedict
  • Zitierweise

    Benedict, Carl, "Ansorge, Conrad" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 313 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116014326.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA