Lebensdaten
1923 – 1977
Geburtsort
Bad Nauheim
Sterbeort
Oberursel bei Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Bankier
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118595717 | OGND | VIAF: 15562034
Namensvarianten
  • Ponto, Jürgen
  • Ponto, Jürgen

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Zitierweise

Ponto, Jürgen, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118595717.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Exportkaufm. in Hamburg;
    M N. N.;
    Ov Erich (s. 1);
    1950 Ignes (* 1929), T d. Hans-Karl v. Hülsen (* 1899), RA in Berlin, Justitiar b. d. Gen.-verw. u. Hofkammer d. vorm. reg. preuß. Königshauses, u. d. Editha v. Schierstädt (* 1905);
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    P. verbrachte seine ersten Lebensjahre in Ecuador. Nach der Schulzeit in Hamburg, die er 1942 mit dem Abitur abschloß, wurde er zum Militärdienst eingezogen, in Rußland schwer verwundet und 1944 aus der Wehrmacht entlassen. 1944-48 studierte er Rechts- und Staatswissenschaften, Philosophie und Kunstgeschichte in Göttingen und Hamburg. 1950 trat P. zuerst als Referendar/Volontär in die Rechtsabteilung der Dresdner Bank Hamburg ein, unterbrach seine Tätigkeit für einen Studienaufenthalt in Seattle (USA) und arbeitete seit 1952 wieder als Jurist bei der Dresdner Bank. 1959 übernahm er die Leitung der Rechtsabteilung. 1964 wurde er zum stellvertretenden, 1967 zum ordentlichen Vorstandsmitglied mit der Ressortzuständigkeit Geld und Kredit, Recht und Volkswirtschaft ernannt; 1969 wurde er Vorstandssprecher. Seit 1969 war P. auch Vorsitzender des Kreditpolitischen Ausschusses im Bundesverband deutscher Banken, was|eine besonders einflußreiche Ämterkombination darstellte.

    Mit P.s Ernennung vollzog sich an der Spitze der Dresdner Bank ein Generationenwechsel. P. baute die Bank zur internationalen Geschäftsbank aus und suchte große Finanzgeschäfte in internationaler Bankenkooperation abzuwickeln (1971/72 Mitgliedschaft d. Dresdner Bank in d. ABECOR). Er gründete eigene Auslandsniederlassungen (1972 New York, Singapur, 1973 London, Tokio, 1974 Los Angeles, Chicago) und schob das Privatkunden-, Kredit- und Auslandsgeschäft der Bank im Vergleich zum zuvor besonders betonten Wertpapiergeschäft stärker in den Vordergrund. Der rhetorisch hochbegabte P. wurde bald nicht nur Sprecher der Dresdner Bank, sondern in gewissem Maße der gesamten deutschen Kreditwirtschaft; seine Stellungnahmen fanden teilweise starke Beachtung (Die Macht d. Banken, Vortrag vor d. Frankfurter jur. Ges., 8.11.1971, gedr. in: Wirtschaft auf d. Prüfstand, ²1975, S. 239-62). Zahlreiche Unternehmen versicherten sich seiner Mitwirkung in ihren Aufsichtsräten, so u. a. RWE, Münchner Rückversicherung, Allianz, AEG, Krupp, Daimler-Benz, Degussa, Metallgesellschaft, Thyssen, Hapag-Lloyd. Unter P.s Leitung war die Dresdner Bank an wichtigen Finanztransaktionen großer Unternehmen beteiligt (Daimler-Benz, AEG, Thyssen, Krupp).

    P. engagierte sich für Kunst, besonders für Musik. Unter seinem Einfluß wurden Fonds der Bank zur Unterstützung von Kunst und Wissenschaft und zur Unterstützung junger Künstler gegründet (1972). Nach seiner spektakulären Ermordung durch RAF-Terroristen gründeten seine Witwe Ignes und die Dresdner Bank 1977 die „Jürgen Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler“. 1980 wurde der Platz vor der Dresdner Bank in Frankfurt/M. nach P. benannt.

  • Werke

    Wirtsch. auf d. Prüfstand, Reden z. Wirtsch.- u. Währungspol., ²1975;
    Mut z. Freiheit, Gedanken z. Pol. u. Wirtsch., 1977.

  • Literatur

    H. G. Meyen, 120 J. Dresdner Bank, Unternehmenschronik 1872 bis 1992, ²1992;
    Frankfurter Biogr. (P);
    Ignes Ponto, Sie kamen mit Rosen in d. Hand, 1991.

  • Porträts

    Brunnen vor d. Stadthalle in Oberursel.

  • Autor/in

    Hans G. Meyen
  • Zitierweise

    Meyen, Hans G., "Ponto, Jürgen" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 618-619 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118595717.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA