Lebensdaten
1884 – 1957
Geburtsort
Lübeck
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Schauspieler
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116266422 | OGND | VIAF: 64194967
Namensvarianten
  • Ponto, Erich Johannes Bruno
  • Ponto, Erich
  • Ponto, Erich Johannes Bruno

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Zitierweise

Ponto, Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116266422.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich Ludwig, Kaufm.;
    M Ida Albers;
    1916 Tony Kresse;
    2 S Klaus (* 1927), Schausp. u. Regisseur, Manoel (* 1950), Schausp., 1 T Eva (* 1916), Cutterin;
    N Jürgen (s. 2).

  • Biographie

    P. besuchte in Altona das Realgymnasium und begann in München ein Pharmaziestudium, das er 1906 zugunsten von Schauspielunterricht bei Alois Wohlmuth abbrach. 1908 erhielt er ein Engagement in Passau, dann in Nordhausen, Reichenberg (Böhmen) und Düsseldorf. 1914-47 spielte er am Hof-, später Staatstheater Dresden, dessen Generalintendant er 1946 wurde. Nach Auftritten in Westdeutschland bekam er 1947 Bühnenverbot in Dresden und wechselte zum Staatstheater Stuttgart. Daneben spielte er zeitweise auch am Deutschen Theater in Göttingen (seit 1950) und an den Städtischen Bühnen Wuppertal (seit 1953).

    In Dresden agierte P. als Charakterdarsteller in Shakespeares Klassikern (u. a. 1927 als Polonius in „Hamlet“, bearb. u. inszeniert v. G. Hauptmann) aber auch in Stücken der jungen Dramatik, etwa als Kassierer in „Von morgens bis mitternachts“ (1922). In der Uraufführung von Menzels „Tobaggen“ (1928) gab er die Titelrolle des in knappem Militärjargon gehaltenen Stücks mit der für ihn typischen klugen Darstellungsökonomie. Daneben spielte P. in den 20er und 30er Jahren als Gast an den großen Berliner Bühnen. Bereits als Jens Krys in Kaisers „Der mutige Seefahrer“ (1927) überzeugte sein gelassener, leicht ironischer, dabei elastischer Ausdruck. Vollends zur Geltung kam sein Können in der Rolle des Bettlerkönigs Peachum in der Uraufführung der „Dreigroschenoper“ (1928). Ein kühl-süffisantes Unterspielen prägte in den 30er Jahren seine Berliner Auftritte als Striese in „Der Raub der Sabinerinnen“ oder als Harpagon in Molières „Der Geizige“ (1938 am Dt. Theater). Seine Spielweise eignete sich für die Verkörperung eines nachdenklichen „Nathan der Weise“ (Dresden 1945) ebenso wie für die des resignierten Willy Loman in Millers „Tod eines Handlungsreisenden“ (Kammerspiele München 1950). in Stuttgart gab er große Charakterrollen, z. B. den Michael Kramer und Shylock.

    P. trat seit 1930 in 75 Filmen auf, zumeist in unverwechselbaren Chargenrollen, die er scharf und trocken pointierte, etwa den geheimnisvollen Händler in „Liebe, Tod und Teufel“ (1934), den kauzigen Puppenspieler in „Kleider machen Leute“ (1940) oder den verschrobenen Professor Schnauz in „Die Feuerzangenbowle“ (1944). Die Spannweite seiner Darstellungen reichte vom undurchsichtigen Dr. Winkel im Wiener Unterwelt-Thriller „The Third Man“ (GB 1946) bis zur altersweisen Darstellung des Daniel Defoe in „Robinson darf nicht sterben“ (1956). In seiner einzigen Hauptrolle verkörperte er mit tragikomischem Witz den „Schneider Wibbel“ (1939).|

  • Auszeichnungen

    Württ. Staatsschausp. (1952);
    BVK (1954);
    Dt. Filmpreis f. d. Nebenrolle als Großvater Kaminski in „Himmel ohne Sterne“ (1956).

  • Herausgeber

    Hg.: Gestaltung u. Gestalten, Dramaturg. Bll. d. Bühnen d. Landeshauptstadt Dresden, Folge 1, 1945.

  • Literatur

    C. Hoffmann, in: Das junge Dtld. 8-9, 1918, S. 296;
    H. Jhering in: Berliner Börsen-Courier v. 2.3.1927;
    ders., Von Josef Kainz bis Paula Wessely, 1942, S. 174 f.;
    H. E. Weinschenk, Wir v. Bühne u. Film, 1939, S. 275-86;
    W. Fiedler, in: Neue Ztg. v. 29.11.1946;
    K. H. Ruppel, in: SZ v. 11.12.1954;
    W. Drews, in: FAZ v. 13.12.1954;
    ders., ebd. v. 5.2.1957 (P);
    S. Melchinger, in: Stuttgarter Ztg. v. 11.12.1954;
    ders., Schauspieler, 1965 (P);
    H. W. Rückle (Red.), E. P. in Stuttgart 1947–57, 1957 (P);
    Dt. Bühnenjb. 52/53, 1938, S. 140/42, 59, 1949, S. 61, 64, 1958, S. 58;
    Enc. dello Spettacolo VIII, 1961, S. 332;
    S. Wiesmann, E. P., Diss. Wien 1967;
    Kürschners biogr. Theater-Hdb., 1956, S. 563;
    C. Trilse, Theaterlex. 1978;
    Reclams dt. Filmlex., 1984;
    Dt. Apotheker-Biogr., Erg.Bd., 1986;
    Kosch, Theater-Lex.;
    Gorzny;
    Biogr. Hdb. d. SBZ/DDR;
    CineGraph.

  • Autor/in

    Jürgen Kasten
  • Zitierweise

    Kasten, Jürgen, "Ponto, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 617-618 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116266422.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA