Lebensdaten
1910 – 1978
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Berkeley (Kalifornien)
Beruf/Funktion
Germanist ; Lyriker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118741373 | OGND | VIAF: 22247490
Namensvarianten
  • Politzer, Heinz
  • Politzer, Heinrich

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Zitierweise

Politzer, Heinz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118741373.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Moriz Sigmund (* 1865), Hof- u. Gerichtsadvokat in W.;
    M Marie Löwenthal (* 1883);
    Schw Katharine Seiler (* 1914), Designerin in d. USA;
    1) Ilse Schröter, 2) 1951 Jane Horner (* 1929);
    1 S aus 1), 3 S aus 2).

  • Biographie

    P. studierte nach Abschluß des Humanistischen Gymnasiums 1929-34 zunächst in Wien, dann in Prag Germanistik und Anglistik. 1933-35 wurde er enger Mitarbeiter von Max Brod (1884–1968) bei dessen Kafka-Edition. P. verglich die bereits publizierten Schriften aus Band I-IV der ersten Ausgabe mit den Handschriften Kafkas und konnte noch Teile des fünften Bands („Beschreibung e. Kampfes“) für den Druck vorbereiten. Die zu Anfang der 30er Jahre begonnene Dissertation blieb unabgeschloss, wurde aber Ende der 50er Jahre zur Grundlage eines Standardwerks der Kafka-Forschungsliteratur (Franz Kafka, Parable and Paradox, 1962, erw. 1966, überarb. dt.: Franz Kafka, d. Künstler, 1965, ²1978). 1938 emigrierte P. nach Jerusalem, wo er mit Martin Buber (1878–1965) in freundschaftlicher Verbindung stand. Seit 1947 in den USA (1952 amerik. Staatsbürgerschaft), widmete er sich seiner germanistischen Lehr- und Forschungstätigkeit 1952-60 am Oberlin College in Ohio, 1960 bis zu seiner Emeritierung 1978 als Full Professor der University of California in Berkeley.

    P.s Bedeutung beruht auf grundlegenden Abhandlungen v. a. zur österr. Literatur; neben Kafka trifft das besonders auf sein zweites Hauptwerk zu, „Franz Grillparzer und das abgründige Biedermeier“ (1972, ²1990). Indem er dabei zunehmend die Psychoanalyse als Deutungsinstrument benutzte, wurde er zum maßgebenden Vertreter psychoanalytischer Literaturkritik. Während der letzten zehn Jahre seines Lebens konzentrierte er sich verstärkt auf eine groß angelegte Studie über Sigmund Freud, deren Publikation aus dem Nachlaß erfolgt.|

  • Auszeichnungen

    Silbermedaille d. Commonwealth Club of California (1963);
    Österr. Ehrenkreuz f. Wiss. u. Kunst I. Kl. (1966);
    BVK I. Kl. (1966);
    Goldene Goethe-Medaille (1969);
    Grillparzer-Ring (1972);
    Preis d. Stadt Wien f. Geisteswiss. (1974).

  • Werke

    Weitere W u. a. Die gläserne Kathedrale, Gedichte, 1959;
    Das Schweigen d. Sirenen, Stud. z. dt. u. österr. Lit., 1968;
    Hatte Ödipus e. Ödipus-Komplex?, Versuche z. Thema Psychoanalyse u. Lit., 1974;
    Sigmund Freud u. das Tragische, hg. v. W. Hemecker (im Erscheinen).|

  • Nachlass

    Nachlaß: Dt. Lit.archiv, Marbach.

  • Literatur

    R. Brinkmann, W. Kudszus u. H. C. Seeba (Hg.), Austriaca, Btrr. z. österr. Lit., FS f. H. P. z. 65. Geb.-tag, 1975;
    Regina Weber, in: Dt.sprachige Exillit. seit 1933, hg. v. J. M. Spalek, K. Feilchenfeldt u. S. H. Hawrylchak, IV/3: Bibliogr., 1994, S. 1469-85;
    Kosch, Lit.-Lex³.;
    BHdE II;
    Hist. Lex. Wien.

  • Autor/in

    Wilhelm Hemecker
  • Zitierweise

    Hemecker, Wilhelm, "Politzer, Heinz" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 600 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118741373.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA