Lebensdaten
1839 – 1922
Geburtsort
Nikolsburg (Mähren)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Textilindustrieller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 139219692 | OGND | VIAF: 100513330
Namensvarianten
  • Polak v. Parnegg, Leopold Freiherr
  • Pollak v. Parnegg, Leopold Freiherr
  • Pollack von Parnegg, Leopold Freiherr
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Zitierweise

Pollack von Parnegg, Leopold Freiherr, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139219692.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus ehem. jüd. Fam.;
    V Hermann, Textilhändler, gründete Anfang d. 1830er J. e. Geschäft in N., errichtete 1857 e. Textilfabrik, d. sich zu e. Großunternehmen mit ca. 5000 Arbeitern an 150 000 Spindeln entwickelte;
    M Rosalia Preisach (* 1807), aus N.;
    B Moritz v. P. (1827–1904, österr. Rr. mit Prädikat „v. Borkenau“ 1874), Großhändler, Gde.rat in W., Gen.dir. bzw. Vizepräs. d. Niederösterr. Escompte-Ges., k. k. Hof- u. Kommerzialrat, errichtete zahlr. Stiftungen, Bernhard v. P. (1847–1911, österr. Rr. mit Prädikat „Edler v. Parnau“ 1907), kaiserl. Rat, Industr. u. Finanzmann, mit P. geschäftsführender Gesellschafter d. Textilfa. Hermann P.s Söhne in W., Mitbegr. d. Spinnereien Hermann P.s Söhne, stiftete 1906 d. Kinderpavillon d. Ks.-Franz-Joseph-Kinderspitals in W.;
    Wien 1867 Mathilde Gerstl (1845–1923), aus Prag;
    5 S, 2 T u. a. Felix (1868–1932), leitete d. Fa. Hermann Pollack's Söhne, Friedrich (1871–1930, seit 1923 v. Parnegg),|Großgrundbes., Leo (1874–1924), Walter (1877–1918), Dr. iur., alle Gesellschafter d. Fa. Hermann Pollack's Söhne in Wien, Otto (1878–1937, seit 1923 v. Parnegg), auf Hadersdorf b. W., Dr. iur., leitete d. Fa. Hermann Pollack's Söhne.

  • Biographie

    P., der seit 1867 im väterlichen Geschäft (Zwischenhandel mit Textilien) arbeitete, übernahm dieses 1871 gemeinsam mit seinem Bruder Bernhard. Gesellschafter des sehr erfolgreichen Unternehmens waren außerdem P.s Söhne Felix, Friedrich, Leo und Walter. Seit 1881 betrieb die Firma auch die Herstellung von Webwaren, bald ausschließlich und in größtem Umfang. P. errichtete unter dem Namen „Spinnereien Hermann Pollack's Söhne“ mehrere große Baumwollspinnereien und Webereien in Böhmen mit dem Zentrum in Böhmisch Trübau (Česka Třebova), wo mit rund 4000 Arbeitern Damenkleiderstoffe und Weißwaren erzeugt wurden. Das Unternehmen expandierte auch ins Ausland (Spinnereien in Neurode, Schlesien, Verkaufsorganisation in Rouen, Frankreich) und unterhielt außer in Wien weitere Niederlassungen in Paris, Berlin, Prag, Triest und Budapest.

    P. betätigte sich bei verschiedenen unternehmerischen Interessenvertretungen und kaufmännischen Korporationen und wird als einer der bedeutendsten Vertreter und Wortführer der österr. Textilindustrie bezeichnet (Wininger). Er war Vizepräsident (1890–97) bzw. Präsident (bis 1912) des Gremiums der Wiener Kaufmannschaft; auf seine Anregung und Förderung hin erfolgten Schaffung und Ausbau kaufmännischer Bildungs- und Sozialeinrichtungen (Bau d. Hauses d. Wiener Kaufmannschaft, Errichtung d. Gremialspitals u. e. Erholungsheimes, Gründung d. Handelsak. d. Wiener Kaufmannschaft, Einf. d. Altersunterstützung f. Handelsangestellte u. verarmte Kaufleute). Als Mitglied der Handelskammer hielt er allgemein beachtete Referate über Zolltarif und Schiedsgerichte.|

  • Auszeichnungen

    KR (1885);
    wirkl. Mitgl. d. niederösterr. Handelskammer (1885–1911), seit 1911 korr. Mitgl.;
    Zensor d. Österr.-ungar. Bank;
    Mitgl. d. Ind.-Rates (1904–18);
    Kurator d. Handelsmus.;
    Verw.rat d. Credit-Anstalt (1907–22), d. Wiener Lebens- u. Rentenvers.-Anstalt u. d. Wiener Vers.-Ges.;
    mehrere Orden, u. a. Komturkreuz d. Franz Joseph-Ordens.

  • Literatur

    R. Granichstaedten-Cerva, J. Mentschl u. G. Otruba, Altösterr. Unternehmer, 110 Lb., 1969;
    P. Frank-Döfering, Adelslex. d. österr. Kaisertums 1804-1918, 1989, S. 457;
    ÖBL;
    Wininger;
    Semi-Gotha, 1913, S. 833, 518;
    Gotha. Genealog. Tb. d. Frhr., 1848 ff. u. 1935.

  • Autor/in

    Peter Eigner
  • Zitierweise

    Eigner, Peter, "Pollack von Parnegg, Leopold Freiherr" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 600-601 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139219692.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA