Lebensdaten
1871 – 1938
Geburtsort
Pillau (Ostpreußen)
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Tropenhygieniker ; Volkskundler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 120577925 | OGND | VIAF: 32830663
Namensvarianten
  • Dempwolff, Otto Karl August
  • Dempwolff, Otto
  • Dempwolff, Otto Karl August
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Zitierweise

Dempwolff, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120577925.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die Familie stammt aus dem Harz;
    V Georg (1835–1917), Geh. Baurat in Hannover, S des Apothekers Karl Aug. u. der Luise Marie Carstens;
    M Elisabeth (1848–1940), T des Oberst Heinr. Jak. Stakemann u. der Emma Marianne Ottilie Fromme;
    1928 Irmgard (* 1896), T des Zimmermeisters Heinr. Gust. Rohwedder in Neumünster u. der Helene Wilh. Baas;
    1 T.

  • Biographie

    D. besuchte die Universitäten Königsberg, Berlin, Marburg und Tübingen (Dr. med. 1892). Zunächst Schiffsarzt, dann Arzt der Neuguineakompagnie, gehörte D. 1899-1905 als Sanitätsoffizier der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika an. Zwischendurch wurde er 1902/03 als Leiter einer Expedition nach Deutsch-Neuguinea zur Bekämpfung der Malaria nach Robert-Koch’schen Grundsätzen berufen. Ende 1903 nach Südwestafrika zurückgekehrt, wurde er militärärztlich im Herero-Aufstand (1904/05) eingesetzt. 1906 zur Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika versetzt, wandte er als erster für die Bestimmung des Parasitenindex, das heißt zur Feststellung der Schwere der Verseuchung einer Gegend, die von Robert Koch bei der Schlafkrankheit geübte Methode der sogenannten „Tropfen“-Untersuchung an. - D.s eigentliche Bedeutung liegt aber auf volkskundlichem Gebiet unter besonderer Berücksichtigung der Eingeborenen-Sprachen. Dem Studium der Hottentottendialekte in Südwestafrika folgte in Ostafrika vornehmlich die wissenschaftliche Erforschung der Sprache der Sandawe und anderer Stämme hamitischen Einschlags. Nach seiner Verabschiedung als Oberstabsarzt (1911) begab sich D. erneut in die Südsee (1912) zu weiteren Sprachforschungen nach den in Afrika erarbeiteten phonetischen Methoden. Vom Weltkrieg überrascht, gelang es ihm, über Holländisch-Indien, die Heimat Ende 1915 zu erreichen und im Sanitätsdienst Verwendung zu finden (Saarbrücken). Seit 1919 in Hamburg, gehörte er von 1920 bis zu seinem Tode als Privatdozent beziehungsweise außerordentlicher Professor und Leiter des Seminars für Indonesische und Südsee-Sprachen dem Lehrkörper der Hansischen Universität an. Dr. phil. honoris causa (Kiel 1931).

  • Werke

    Ärztl. Erfahrungen in Neuguinea, in: Archiv f. Tropenkrankheiten 1898;
    Ber. üb. e. Malaria-Expedition nach Dt.-Neuguinea, in: Zs. f. Hygiene 17, 1904;
    Blutunterss. [auf Malaria] in Tropfenpräparat, in: Archiv f. Schiffs- u. Tropenhygiene, 1908, S. 435;
    Btrr. z. Kenntnis d. Sprachen in Dt.-Ostafrika, in: Zs. f. Kolonialsprachen 2, 1911/12 bis 7, 1916/17;
    Die Sandawe, Linguist, u. ethnograph. Material aus Dt.-Ostafrika, = Abhh. d. Hamburger Kolonial-Inst. 34, 1916;
    Einführung in d. Sprache d. Nama-Hottentotten, in: Zs. f. Eingeborenensprachen, 25, 1934/35, S. 30-66, 89-134, 188-229;
    Vgl. Lautlehre d. austrones. Wortschatzes, 3 Bde., 1934, = Beih. 15, 17 u. 19 z. Zs. f. Eingeborenen-Sprachen;
    Einführung in d. Malaiische Sprache, 1940, = Beih. 22 z. Zs. f. Eingeborenen-Sprachen;
    Grammatik d. Jabêmsprache auf Neuguinea, 1939, = Hans. Univ., Abhh. aus d. Gebiet d. Auslandskde. 50, R. B, 27;
    W-Verz. in: Verz. kolonialwiss. Schrr. Hamburg, 1939, S. 11-14.

  • Porträts

    in: Zs. f. Eingeborenen-Sprachen 21, H. 3, 1931, = Festnr. O. D. z. 25. Mai 1931.

  • Autor/in

    Alfred Stolowsky
  • Zitierweise

    Stolowsky, Alfred, "Dempwolff, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 592 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120577925.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA