Lebensdaten
1928 – 1995
Geburtsort
Gerolstein (Eifel)
Sterbeort
Braunschweig
Beruf/Funktion
Industriemanager
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 139210601 | OGND | VIAF: 100505331
Namensvarianten
  • Pieper, Ernst

Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Pieper, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139210601.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (1889–1969);
    M Anna Grahn (1890–1956);
    1953 Marianne Hansen (1928–94).

  • Biographie

    P. studierte 1950-53 Wirtschaftswissenschaften in Bonn und Köln, 1953 legte er sein Examen als Diplom-Kaufmann ab. Zunächst Assistent an der Univ. Köln, arbeitete er seit 1954 bei der „Klöckner-Werke AG, Duisburg“. Über mehrere Stationen wurde er dort 1961 Leiter der Steuerabteilung der Konzernholding. 1962 wechselte P. in das Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft, wo er die Abteilung „Konzernreferat“ im Rahmen der Konzentrationsenquete des Bundestags leitete. Seit 1964 im Bundeswirtschaftsministerium, wurde er 1968 Referent für die Beteiligungen des Bundes, 1972 Leiter der Unterabteilung für Investitionsgüterwirtschaft, Chemie und industrielle Bundesbeteiligungen. 1974 übertrug ihm Finanzminister Helmut Schmidt die Leitung der Abteilung VIII „Industrielles Bundesvermögen“ im Bundesfinanzministerium.

    Im Mai 1977 trat P. als designierter Nachfolger des Vorstandsvorsitzenden Hans Birnbaum in den Vorstand der zu 100% dem Bund gehörigen „Salzgitter AG“ ein, dessen Vorsitzenderer 1979 wurde. Das im wesentlichen auf Stahl und Schiffbau ausgerichtete und mit einer tiefgreifenden Strukturkrise kämpfende Unternehmen wurde mit einem Sanierungskonzept P.s wieder in die Gewinnzone geführt. Nach der gescheiterten Übernahme des Automobilzulieferers Fichtel & Sachs gelang P. die angestrebte Privatisierung und die strategische Fortentwicklung des Unternehmens, indem 1989 der Rohstoff- und Technologiekonzern „Preussag AG, Hannover“ die Salzgitter AG zu einem Kaufpreis von ca. 2,5 Mrd. DM übernahm – die bis dahin größte Fusion in der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte. P. löste den bisherigen Vorstandsvorsitzenden der Preussag ab und übernahm 1990 die Führung des Konzerns, den er in die Kernbereiche Stahl, NE-Metalle, Energie, Werften und Waggonbau sowie in die Ausbaufelder Verkehr, Gebäudetechnik, Anlagenbau, Umwelt- und Informationstechnik gliederte; 1992/93 wurde ein Umsatz von ca. 23 Mrd. DM erreicht. 1994 trat P. in den Ruhestand. Er war Aufsichtsratsmitglied der „Continental AG“, der „Rhenus AG“ sowie des Board of Directors des International Iron and Steel Instituts, sowie seit September 1994 Aufsichtsratsvorsitzender der „Aircraft Service Lemwerder AG“. P. war ein politischer Mensch mit hohem sozialen Engagement, der insbesondere für die deutsch-jüdische Aussöhnung in vielfältiger Weise eintrat|.

  • Auszeichnungen

    Marianne u. Dr. Ernst Pieper-Stiftung d. Univ. Tel Aviv, „Internat. Forum z. Thema Antisemitismus u. Intoleranz“ aus Mitteln|des Ehepaares Pieper;
    Gr. BVK;
    Gr. Niedersächs. Verdienstkreuz;
    Niedersächs. Landesmedaille;
    Ehrensenator (1989) u. Dr.-Ing. E. h. (TU Braunschweig 1992).

  • Literatur

    Manager im Hintergrund, in: Der Spiegel Nr. 32 v. 6.8.1979;
    Gewinn macht frei, in: Die Zeit v. 31.8.1979;
    „Ich bin rundum zufrieden“, Interview, in: Manager Magazin, Nr. 11, 1981;
    Ende einer Irrfahrt, ebd. Nr. 9, 1985;
    Ernst im Glück, ebd. Nr. 3, 1991;
    Munzinger. |

  • Quellen

    Qu RIAS Rundfunk, Schulklassengespräch mit P. in d. Gustav-Heinemann-Gesamtschule. Berlin, gesendet am 29.10.1988 (Tonaufzeichung); eigene Archivstudien (Archiv d. Preussag AG).

  • Autor/in

    Elke Hlawatschek
  • Zitierweise

    Hlawatschek, Elke, "Pieper, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 426-427 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139210601.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA