Dates of Life
unbekannt
Occupation
Luzerner Patrizier
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 139799680 | OGND | VIAF: 102645344
Alternate Names
  • Pfyffer von Altishofen
  • Pfyffer von Heidegg
  • Pfyffer von Wyher
  • more

Places

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Citation

Pfyffer, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139799680.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Als Stammvater gilt der Schneider, Tuchhändler und Krämer Hans ( 1540). Er erhielt um 1483 das Luzerner Bürgerrecht, saß seit 1489 im Großen und seit 1513 im Kleinen Rat. Von seinen sieben Söhnen begründeten fünf eine eigene Linie, drei erreichten höhere politische Ämter: Leodegar ( 1550) war Säckelmeister, Jost d. Ä. ( 1584) Schultheiß, Kaspar ( 1616) Kleinrat und Stammvater der ausgestorbenen Linie „P. v. Mauensee“. Obwohl die Beteiligung von Jost und Ludwig am geheimen Schwurbündnis einzelner Familien zur Absprache bei der Ämterbesetzung (der sog. Pfyffer-Amlehn-Handel 1559/69) bekannt wurde, konnte die Familie ihre Machtposition mit Ludwig (1524–94, „Schweizerkönig“, s. L), Schultheiß und Begründer der heute noch blühenden Linie „P. v. Altishofen“, sogar verstärken. Um 1600 stellten sie gleichzeitig je sieben Groß- und Kleinräte und konnten diese Vertretung im 17. Jh. noch ausbauen. Bis 1798 erreichten sie fünfmal das Schultheißenamt. Ihr Reichtum, ihr beispielloser Aufstieg und ihre Vormachtstellung waren begünstigt durch Solddienst, Pensionenwesen (Stellung d. Pensionenausteilers) und den großen Personenbestand, der sich auf mehrere Linien aufteilte und damit die einschränkenden Bestimmungen über die Ratszugehörigkeit umging. Mit Kasimir (1794–1875, s. u.) und Eduard P. v. A. (1782–1834, s. L) stellte die Familie im 19. Jh. zwei der bedeutendsten liberalen Politiker Luzerns. Im 18. Jh. wurden 23 Söhne der Familie (meist P. v. A.) Weltgeistliche, davon waren neun Kanoniker in Beromünster, drei in Luzern und je einer in Bischofszell und Konstanz; unter den Kanonikern von Beromünster ragten Johann Kaspar (1624–1703) als Stifter des Kapuzinerkonvents von Luzern hervor. Ludwig Leonz (1693–1730, P. Leodegar O. Cist.) und Jost (1742–1802, P. Leopold O. Cist.) waren Zisterzienser in St. Urban, Franz Xaver (1680–1750, s. L) Jesuit. Nikolaus P. v. A. (1836–1908) war Maler (s. BJ 13, Tl. 1908).

    Sehr zahlreich waren die in fremden Diensten stehenden Offiziere: So stellten die P. 1652-1982 insgesamt 11 von 19 Kommandanten der päpstl. Schweizergarde in Rom, darunter Ludwig P. v. W. (1612–86), Franz P. v. A. (1623–96) und Franz Ludwig P. v. A. (1699–1771). Im schweizer. Militär erreichten Max Alphons P. v. A. (1834–90, s. L) und Hans P. v. A. (1866–1953) führende Stellungen, beide waren in Luzern auch erfolgreiche Hoteliers.

    Einzelne Linien der Familie nannten sich nach den im Familienbesitz stehenden Gütern: Die Herrschaft Altishofen wurde 1571 durch Ludwig erworben; die Erbschaftsfolge als Majorat der P. v. Altishofen wurde 1839 aufgehoben, das Schloß 1859 verkauft. Das Schloß Wyher bei Ettiswil wurde 1588 ebenfalls von Ludwig gekauft und blieb bis 1837 im Besitz der „P. v. Wyher“ und der „P. v. Altishofen“. FranzLudwig P. v. W. (1716–1802) war General in franz. Diensten (s. L). Franz Heinrich erwarb 1664/65 die Herrschaft Heidegg und nannte sich seither „P. v. Heidegg“; die Herrschaft befand sich 1664-1700 und 1875-1950 im Familienbesitz. Zu dieser Linie gehörte der Politiker Alphons (1753–1822, s. L) und Jakob Alfons Anton Ignaz (1773–1856), seit 1803 Kanoniker zu Beromünster. Das Schloß Mauensee wurde um 1605-10 gebaut und blieb bis 1640 im Familienbesitz. Die Herrschaft Buttisholz kam 1757/75 von der Familie Feer als Fideikommiß an die „P. v. Altishofen“; der jeweilige Kommißherr wird seither „P.-Feer“ genannt. Adels- und Wappenbriefe erhielten Kaspar (1559/60 v. Franz II.), Jost d. Ä. (1563 v. Karl IX.), Ludwig (1566 v. Ks. Maximilian II.) und Jost (1577 v. Heinrich III.).

  • Literature

    ADB 25 (zu Alphons, Kasimir, Eduard, Franz Xaver SJ, Franz Ludwig, Ludwig);
    A. Sautier, Die Fam.fideikommisse d. Stadt u. Rep. Luzern, 1909;
    G. v. Vivis, Wappen d. lebenden Geschl. Luzerns, in: Archives héraldiques suisses 22, 1909, S. 20-28;
    Schweizer. Geschl.buch 1, S. 389-98, 2, S. 756-73, 6, S. 480-506;
    P. Krieg, Die Schweizergarde in Rom, 1960;
    Stammfolge d. Geschl. d. Freiherren P. v. Altishofen, in: GHdA FB III, 1963 (P zu Christoph, 1593–1673, Ludwig, 1612–86. Franz, 1623-96 u. Franz Ludwig, 1699-1771);
    H. Marti, 400 J. Schloß Altishofen, in: Heimatkde. d. Wiggertals 29, 1971, S. 11-40;
    K. Messmer u. P. Hoppe, Luzerner Patriziat, 1976;
    G. Boesch, Schloß Heidegg, in: Heimatkde. aus d. Seetal 55, 1982, S. 61-68;
    Altishofen 1190-1990, 1990;
    W. Hörsch, J. Bannwart, Luzerner Pfarr- u. Weltklerus 1700-1800, 1998, S. 305-14;
    HBLS (P u. a. zu Ludwig, Kasimir, Christoph, Max, Franz Ludwig);
    Rößler-Franz². – Zu Ludwig ( 1594): Ph. A. v. Segesser, L. P. u. seine Zeit, 4 Bde., 1880-82;
    Gr. Schweizer (P). |

  • Primary Sources

    Qu StA Luzern (Herrschaftsarchiv P. v. A., Fam.archiv P. v. Wyher, Fam.archiv P.-Feer [= Schloßarchiv Buttisholz], Archiv d. Herren Good); Zentral- u. Hochschulbibl. Luzern (mehrere Nachlässe u. versch. P).

  • Author

    Markus Lischer
  • Citation

    Lischer, Markus, "Pfyffer" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 368 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139799680.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA