Lebensdaten
1922 – 1994
Geburtsort
Schaffhausen
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Historiker
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 119095637 | OGND | VIAF: 230032320
Namensvarianten
  • Peyer, Hans Conrad
  • Peyer, H. C.
  • Peyer, Hans C.
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Zitierweise

Peyer, Hans Conrad, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119095637.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hans Hermann (1874–1923), Dr. med.;
    M Hildegard Amsler (* 1895, 2] Dr. Bernhard Peyer, 1885–1963);
    Zürich 1951 Marianne, T d. Dr. Hans Hefti (1886–1964) u. d Erica Haab (1897–1974);
    Gvm d. Ehefrau Robert Haab (1865–1939), Bundesral; Schwager Robert Peter Hefti (* 1922), Ständerat;
    1 S, 2 T; Verwandter Heinrich (s. 1).

  • Biographie

    P. studierte seit 1941 in Zürich und Genf Geschichte. 1946/47 verbrachte er mehrere Monate in ital. Archiven, um Material für seine Dissertation bei Karl Meyer „Zur Getreidepolitik oberital. Städte im Mittelalter“ (1948) zu sammeln. Nach der Promotion war er unter Leo Santifaller und Alphons Lhotsky Mitarbeiter der Wiener Monumenta-Abteilung (1949/50) an der Edition der Urkunden Friedrichs I. Während eines zweiten Italienaufenthalts in Rom 1950/51 schloß er Freundschaft mit Reinhard Elze, dem späteren Direktor des Deutschen Historischen Instituts, und Heinrich Schmidinger, der später dem Österr. Kulturinstitut in Rom vorstand. Nach der Habilitation 1954 ging P. 1956 in den Archivdienst und leitete 1964-69 das Staatsarchiv Zürich. Gleichzeitig wirkte er als akademischer Lehrer an der Zürcher Universität: Seit 1963 Titularprofessor, seit 1966 Extraordinarius, betreute er den Bereich der Älteren Schweizergeschichte. 1969 wurde er zum Ordinarius für Schweizergeschichte und allgemeine Wirtschaft- und Sozialgeschichte bis 1750 berufen (1982-84 Dekan). Vorausgegangen waren eine kurze akademische Karriere in Bern als nebenamtlicher Extraordinarius (1964/65) und Rufe an die Universitäten in Münster und Frankfurt/M.

    Allen Arbeiten P.s gemeinsam ist das ausgeprägte Interesse für das Konkrete, für die anschaulich faßbaren historischen Phänomene, aber auch für den Epochen übergreifenden Vergleich und – angeregt durch F. Braudel – die „langen Wellen“ der historischen Entwicklung. P. hat sich dank seines Ideenreichtums mit Fragestellungen der Mentalitäts- und Sozialgeschichte befaßt. Von seiner hilfswissenschaftlichen Meisterschaft zeugen die Aufsätze über „Die Entstehung der Landesgrenze in der Vallée de Joux“ sowie über „Friedrich Barbarossa, Monza und Aachen“ und „Das Archiv der Feste Baden“ (in: König, Stadt u. Kapital, 1982). Richtungweisend wurden die in den 50er Jahren formulierten Erkenntnisse über die Namenswahl mittelalterlicher Fürsten sowie die Herausbildung fester Residenzen und Hauptstädte; vor allem gilt dies für seine Habilitationsschrift über „Stadt und Stadtpatron im mittelalterlichen Italien“ (1955). Später widmete sich P. vermehrt Fragen des Bankgewerbes, der Entwicklung des internationalen Handels und der Märkte (Wollproduktion u. Textilgewerbe, Viehhaltung u. Pferdemarkt) wie auch verfassungsrechtlichen Fragen der Schweiz um 1500 (Aristokratisierung u. Solddienst). Proben seiner Fähigkeit zur konzentrierten Darstellung gab P. mit seinen Beiträgen zur Zürcher Stadtgeschichte, im „Handbuch der Schweizer Geschichte“ (1972) sowie seiner „Verfassungsgeschichte der Alten Schweiz“ (1978). Mit einem Forschungsjahr am Historischen Kolleg München 1981/82 wurde ihm eine internationale Ehrung zuteil, die er dazu nutzte, das opus magnum über die Gastlichkeit im Mittelalter zu vollenden.

  • Werke

    Weitere W Leinwandgewerbe u. Fernhandel d. Stadt St. Gallen v. d. Anfängen bis 1520, 2 Bde., 1959/60;
    Der Hist. Eduard Fueter, 1876–1928, Leben u. Werk, 1982;
    Könige, Stadt u. Kapital, Aufss|z. Wirtsch.- u. Sozialgesch. d. MA, hg. v. L. Schmugge u. a., 1982 (W-Verz., P);
    Gastfreundschaft, Taverne u. Gasthaus im MA, 1983;
    Von d. Gastfreundschaft zum Gasthaus, Stud. z. Gastlichkeit im MA, 1987;
    Roche, Gesch. e. Unternehmens, 1896–1996, 1996;
    Gesch. d. Fam. Peyer mit den Wecken, 1998.

  • Literatur

    R. Frauenfelder, Gesch. d. Fam. P. mit den Wekken, 1932;
    Mundo multa miracula, FS z. 70. Geb.-tag, hg. v. H. Berger u. a., 1992 (W-Verz., P);
    R. Amsler, T. Erismann, Jakob Amsler-Laffon (1832–1912) u. Alfred Amsler (1857–1940), Pioniere d. Prüfung u. Präzision, 1993;
    Die Univ. Zürich 1933-1983, FS z. 150-J.-Feier, Gesamtredaktion P. Stadler, 1983;
    H. Helbling, in: NZZ v. 19.3.1994 (P);
    W. Weber, Biogr. Lex. z. Gesch.wiss., ²1987.

  • Autor/in

    Ludwig Schmugge
  • Zitierweise

    Schmugge, Ludwig, "Peyer, Hans Conrad" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 286-287 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119095637.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA