Lebensdaten
1845 – 1908
Geburtsort
Bělec bei Pürglitz (Böhmen)
Sterbeort
Prag
Beruf/Funktion
Mathematiker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116076542 | OGND | VIAF: 77058122
Namensvarianten
  • Pelz, Carl
  • Pelz, Karl
  • Pelz, Karel
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Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Pelz, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116076542.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., füretl. Heger;
    M N. N.

  • Biographie

    Nach dem Abitur an der Realschule in Rakonitz studierte P. 1864-69 an dem damals noch ungeteilten Polytechnischen Institut in Prag (1869 in d. Böhm. u. d. Dt. Polytechn. Inst. aufgeteilt, seit 1879 Böhm. bzw. Dt. TH Prag), vor allem bei den Geometern František Tilšer (1825-1913) und Wilhelm Fiedler (1832–1912). Dabei kam er mit den Brüdern Emil (1848–94) und Eduard Weyr (1852–1903), später ebenfalls bedeutende Geometer, in Kontakt. Für Emil Weyrs Erstlingswerk „Theorie der mehrdeutigen geometrischen Elementargebilde“ (1869) zeichnete er die Figurentafeln. 1869 erhielt P. für ein Jahr eine Zeichnerstelle an der Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus in Wien. Anschließend kehrte er nach Prag zurück und war 1870-75 Assistent am Lehrstuhl für Beschreibende Geometrie und Steinschnitt des Deutschen Polytechnischen Instituts unter Karl Küpper (1828–1900), Fiedlers Nachfolger. 1875 erhielt er eine Lehrerstelle an der Realschule in Teschen, seit 1876 lehrte er an der Landesoberrealschule in Graz, wo er auch zum Privatdozenten für neuere Geometrie an der Technischen Hochschule ernannt wurde. 1878 ao. Professor, wurde P. 1881 als Nachfolger von Emil Koutny (1843–80) o. Professor der Darstellenden Geometrie in Graz. 1896 folgte er dem Ruf auf die o. Professur für Darstellende Geometrie an der Böhm. TH Prag als Nachfolger Tilšers.

    P.s wissenschaftliche Hauptergebnisse liegen im Bereich der Darstellenden Geometrie. In mehreren Arbeiten gab er eine mathematische Begründung für die Axonometrie. Zu einem Prioritätsstreit mit Küpper führte P.s Beweis des Fundamentalsatzes der Axonometrie, der von Karl-Wilhelm Pohlke (1810–76) 1853 ohne Beweis angegeben worden war. P.sche Sätze beschreiben die Beziehungen zwischen den Umrissen der Flächen zweiten Grades und ihren ebenen Schnitten; dies hängt mit Schattenkonstruktionen zusammen. Seine vielfältigen Anwendungen der „Steiner’schen Parabel“ auf Konstruktionen von Krümmungsmittelpunkten von Kegelschnitten führte zur Umbennung dieser Parabel in „Steiner-Pelz-Parabel“. P. bewies Verallgemeinerungen der berühmten „Quetelet-Dandelin-Sätze“ für Rotationskegel; diese Ergebnisse hatte Michel Chasles (1793–1880) in seiner Geschichte der Geometrie früher für beliebige Kegel ohne Beweis formuliert.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Kgl. Böhm. Ges. d. Wiss. (korr. 1884, ao. 1897, o. 1904);
    korr. Mitgl. d. Böhm. Ak. d. Wiss. u. Künste (seit deren Gründung 1891);
    österr. Hofrat (1904).

  • Werke

    Zur wiss. Behandlung d. orthogonalen Axonometrie, in: SB d. math.-naturwiss. Kl. d. Kaiserl. Ak. d. Wiss. zu Wien, 2. Abt., 81, 1880, S. 300-30, ebd. 83, 1881, S. 375-84, ebd. 90, 1884, S. 1060-75;
    Über d. Axenbestimmung v. Centralprojektionen d. Flächen zweiten Grades, ebd. 66, 1872, S. 481-90;
    Über e. allg. Bestimmungsart d. Brennpunkte v. Contouren d. Flächen zweiten Grades, ebd. 75, 1877, S. 175-217, ebd. 77, 1878, S. 259-88;
    Über e. neuen Beweis d. Fundamentalsatzes v. Pohlke, ebd. 76, 1877, S. 123-40;
    Zur Tangentenbestimmung d. Selbstschattengrenzen v. Rotationsflächen, ebd. 79, 1879, S. 447-71;
    Über d. Focalkurven d. Quetelet, ebd. 82, 1880, S. 1207-18;
    Zur Construction d. Selbst- u. Schlagschattengrenzen v. Flächen zweiten Grades unter Voraussetzung centraler Beleuchtung, SB d. Kgl. Böhm. Ges. d. Wiss. zu Prag 1879, S. 514-34;
    Bemerkungen zu d. Krümmungshalbmesser-Constructionen d. Kegelschnitte als Corollarien e. Steinerschen Satzes, ebd. 1882, S. 205-46;
    Die Hauptsätze d. stereograph Projektion als Corollarien d. Satzes v. Quetelet u. Dandelin, ebd., 1898;
    Herr Küpper u. d. Pohl-ke’sche Beweis d. Satzes v. Pohlke, 1898.

  • Literatur

    J. Sobotka. Oživotě a cinnosti Karla Pelze, in: Časopis pro pěstování matematiky a fyziky 39, 1919, S. 433-60 (W-Verz.);
    ders., in: Alm. České ak. věd a umění 19, 1908, S. 151-59;
    Osvěta 38, 1908, S. 754-56;
    A. Pánek, in: Ottův slovník naucný 19, 1902, S. 437 f., ebd. 28, 1928, S. 1026;
    Prokroky matematiky, fyziky a astronomie 7, 1962, S. 286 f.;
    Pogg. III-V;
    ÖBL.

  • Autor/in

    Jaroslav Folta
  • Zitierweise

    Folta, Jaroslav, "Pelz, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 171-172 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116076542.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA