Lebensdaten
1903 – 1965
Geburtsort
Frauenfeld (Kanton Thurgau)
Sterbeort
Zollikon (Kanton Zürich)
Beruf/Funktion
Agrikulturchemiker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 13682059X | OGND | VIAF: 81101988
Namensvarianten
  • Pallmann, Hans

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Pallmann, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13682059X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hans, Hotelier;
    M Anna Schärer;
    1930 Mathilde Vogt;
    3 S.

  • Biographie

    P. wuchs als Waise in Wädenswil (Kt. Zürich) auf. Nach dem Besuch der Kantonalen landwirtschaftlichen Schule in Cernier (Kt. Neuenburg) studierte er Naturwissenschaften an der ETH Zürich und wurde 1930 bei G. Wiegner in Bodenkunde zum Dr. sc. nat. promoviert. 1932 erschien seine Habilitationsschrift über die Böden der Schweiz. 1935 wurde er ao. und 1936 o. Professor und Vorsteher des Instituts für Agrikulturchemie an der ETH in Zürich. 1942-46 amtierte er als Vorstand der Abteilung für Landwirtschaft der ETH. 1947 erfolgte die Wahl zum Rektor der ETH. 1949 ernannte ihn der Bundesrat zum Präsidenten des Schweiz. Schulrates. In einer Zeit großer Wandlungen war P. somit verantwortlich für die Betreuung von Lehre und Forschung der gesamten ETH und ihrer Annexanstalten. In seiner Amtszeit wurden 94 neue Professuren eingerichtet, auswärtige Forschungsstätten eingegliedert (erwähnt sei die Reaktorforschung) und über zwanzig neue Forschungseinheiten gegründet. Das Zentrum der ETH wurde mit umfangreichen Neubauten umgestaltet, Annexanstalten wurden ausgelagert. Auf dem Hönggerberg wurde ein zweites Hochschulzentrum gegründet. P. war Mitinitiant bei der Gründung des Schweizer. Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und des Schweizer. Wissenschaftsrates.

    P. war wissenschaftlich in drei Hauptgebieten tätig. In der Bodenkunde führten Arbeiten über Podsole, Rendzinen und Braunerden zur Verknüpfung der Bodenentwicklung mit ökologischen Gegebenheiten. Er erfand neue Methoden zur Messung der wirksamen Mitteltemperatur der Böden und der biologischen Bodenaktivität. P.s Arbeiten führten zum Brückenschlag zwischen Bodenkunde und Pflanzensoziologie. Besondere Erwähnung verdienen die Analyse und Klassifizierung der schweizerischen Bodentypen. Im Fachgebiet Kolloidchemie und Chemie makromolekularer Stoffe wurden Humus und Tone sowie hochmolekulare Verbindungen in landwirtschaftlichen Produkten bearbeitet. Allgemeine Arbeiten umfaßten die Herausgabe einer agrikulturchemischen Praktikumsanleitung sowie Probleme der Heubereitung und der Holzchemie.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Hochschule f. Bodenkultur, Wien 1955);
    Präs., Vorstandsmitgl. bzw. Ehrenmitgl. d. Internat. Bodenkundl. Ges., d. Internat. Kolloidges., d. Kgl. Schwed. Ak. f. Landwirtschaft, d. Tschechoslowak. Ak. f. Landwirtschaft, d. Schweizer. Ges. f. Analyt. u. Angew. Chemie etc.

  • Werke

    Die Wasserstoffionenaktivität in Dispersionen u. kolloiddispersen Systemen, Diss. ETH Zürch 1930;
    Die Bodentypen d. Schweiz, 1932 (Habil.schr);
    Anleitung z. quantitativen agrikulturchem. Praktikum (mit G. Wiegner), ²1938;
    Vegetation u. Böden d. Wald- u. Zwergstrauchges. (mit J. Braun-Blanquet u. R. Bach), 1954;
    Bodenkde. u. Pflanzensoziologie, in: ETH, Kultur- u. Staatswiss. Schrr. 60, 1948;
    Morpholog. Probleme in d. Agrikulturchemie, ebd. 66, 1949;
    Aufgaben u. Projekte der ETH, in: NZZ, Beil. Technik, Nr. 721 u. 787, 1952.

  • Literatur

    E. Crasemann, in: Chimia 3, 1949, S. 15 f.;
    R. Bach, Schweizer. Landwirtschaftl. Mhh. 43, 1965, S. 385-90;
    J.-F. Bergier u. H. W. Tobler, FS z. 125j. Bestehen d. ETH, 1980 (P);
    Dossier H. P. in d. Wiss.-hist. Slg. d. ETH-Bibl. Zürich (Ms., W-Verz., P);
    Pogg. VII a;
    Biogr. Hdb. Pflanzenbau.

  • Porträts

    Bronzebüste v. O. Bänninger, 1968/69 (Zürich, Hauptgebäude d. ETH).

  • Autor/in

    Jürg Solms
  • Zitierweise

    Solms, Jürg, "Pallmann, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 18-19 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13682059X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA