Daub, Carl
Daub, Karl
- Lebensdaten
- 1765 oder 1763 – 1836
- Geburtsort
- Kassel
- Sterbeort
- Heidelberg
- Beruf/Funktion
- evangelischer Theologe ; Professor in Heidelberg ; Hochschullehrer ; Selbstverleger
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118820141 | OGND | VIAF: 54274157
- Namensvarianten
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- Daub, Karl
- Daub, Carl
- Daub, Karl
- Daub, C.
- Daub, Carolus
- Daub, Karolus
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
- * Kalliope-Verbund
- Archivportal-D
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- correspSearch - Verzeichnisse von Briefeditionen durchsuchen [2014-]
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014]
- Jean Paul – Sämtliche Briefe 🔄 digital
- Briefe und Texte aus dem intellektuellen Berlin um 1800
- Interimsregister der Enzyklopädie der Neuzeit (Bd. 1-13)
- * Forschungsdatenbank so:fie Personen
- * Briefe an Goethe - biografische Informationen
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- Index Theologicus (IxTheo)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Objekt/Werk(nachweise)
Verknüpfungen
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Personen im NDB Artikel
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Aus dem Register von NDB/ADB
- NDB 5 (1961), S. 113 (Feuerbach, Ludwig Andreas)
- NDB 6 (1964), S. 140 (Geibel, Johannes)
- NDB 7 (1966), S. 261 (Günderrode, Caroline Friederike Louise Maximiliane)
- NDB 22 (2005), S. 70 in Artikel Rosenkranz, Karl (Rosenkranz, Johann Karl Friedrich)
- NDB 22 (2005), S. 119 in Artikel Rothe, Richard (Rothe, Richard)
- NDB 27 (2020), S. 491* (Weber, Martin Georg Friedrich Heinrich)
Weitere Erwähnungen in der NDB-online/NDB/ADB
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Genealogie
V Joh. Henr., Reitknecht in Kassel;
⚭ 1801 Wilhelmina Charl. Sophia aus Hanau, T des luth. Pfarrers J. G. Wilhelm Blum;
2 S, 2 Töchter; Schwiegersohn →Theophor Wilh. Dittenberger [1807–71], Professor der Theol. in Heidelberg, später Oberhofprediger in Weimar (s. ADB V);
E →Wilh. Dittenberger (1840–1906), Altertumsforscher u. Epigraphiker, Hauptwerk Sylloge inscriptionum Graecarum, 4 Bde., ³1915-24. -
Biographie
D. widmete sich nach dem Besuch des Gymnasiums Carolinum in Kassel dem Studium der Philologie, Philosophie, Geschichte und Theologie in Marburg und durfte wegen ausgezeichneter Leistungen schon nach drei- statt fünfjährigem Studium 1789 das theologische Examen ablegen. Ab 1790 wurde er Stipendiatenmajor und Privatdozent daselbst. Nach einjähriger Tätigkeit als Professor der Philosophie an der Hohen Landesschule in Hanau erhielt er 1795 einen Ruf als Professor der Theologie nach Heidelberg. 1805 wurde er badischer Kirchenrat und rückte zum Professor primarius auf. 1810 erhielt er den Titel eines Geheimen Kirchenrats. Neben seiner akademischen Tätigkeit war er kirchenpolitisch am Zustandekommen der Union in Baden beteiligt.
D. ist neben Ph. K. Marheineke der Hauptvertreter der sogenannten spekulativen Theologie. Nach anfänglicher Beeinflussung durch Kant und →Schelling sieht er in den Denkmitteln der Hegelschen Philosophie die Möglichkeit einer Restauration des orthodoxen Dogmas und einer Versöhnung von Philosophie und Theologie. D. hat keine Schule gebildet. - Dr. phil. honoris causa.
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Werke
Lehrb. d. Katechetik, 1801;
Theologumena…, 1806;
Einl. in d. Studium d. christl. Dogmatik…, 1810;
Judas Ischariot od. d. Böse im Verhältnis zum Guten betrachtet, 1816-18;
Die dogmat. Theol. jetziger Zeit…, 1833;
C. D.s philos. u. theol. Vorlesungen, hrsg. v. Ph. K. Marheineke u. Th. W. Dittenberger, 1838-44;
- Hrsg.: Heidelberger Stud., 1805-10 (mit F. Creuzer). -
Literatur
ADB IV;
K. Rosenkranz, Erinnerungen an C. D., 1837;
D. Fr. Strauß, Charakteristiken u. Kritiken, ²1844;
W. Herrmann, Die spekulative Theol. in ihrer Entwicklung durch D., 1847;
M. A. Landerer, K. D., 1878;
H. Holtzmann, in: Bad. Biogrr. I, 1875, S. 160-66 (W);
K. Friedrich, Heidelberger Professoren d. 19. Jh. I, 1903;
Goedeke VI, S. 214 (W, L);
PRE;
RGG. - Zu Schwieger-S Th. Wilh. Dittenberger:
Bad. Biogrr. I, 1875; zu E Wilh. Dittenberger: G. Wissowa, in: Bursian-BJ 31 (W, L);
O. Kern, in: Mitteldt. Lb. III, 1928, S. 522-38 (L, P);
BJ XI (Tl. 1906). -
Porträts
Sepiazeichnung v. G. Ph. Schmitt, 1832 (Kurpfälz. Mus. Heidelberg);
Kupf. v. H. Lips, nach P v. Wintergerst, 1836 (Pfarrer Daub, Oberaula/Hessen);
Lith. (Dekanat d. theol. Fak. Heidelberg). -
Autor/in
Heinz-Horst Schrey -
Zitierweise
Schrey, Heinz-Horst, "Daub, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 522 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118820141.html#ndbcontent
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Biographie
Daub: Karl D., Hauptvertreter der speculativen Theologie des modernen Protestantismus, geb. 20. März 1763 zu Kassel, † 22. November 1836. Ein Sohn armer Eltern hatte er Aufnahme gefunden im Hause des Philosophen Tiedemann in Marburg, wo er seit 1786 Philosophie und Theologie studirte und seit 1791 als akademischer Docent wirkte. Im J. 1794 gegen seinen Willen als Professor der Philosophie an die hohe Landesschule zu Hanau versetzt, lernte er den pfälzischen Kirchenrath Mieg kennen, auf dessen Veranlassung er 1796 als Professor der Theologie nach Heidelberg berufen wurde. Hier, wo er bis zu seinem Lebensende verblieb, vertrat er anfangs die Philosophie Kant's, welche durch ihre wissenschaftliche und sittliche Strenge für einen so männlichen Geist des Anziehenden genug bieten mußte. So noch in seiner „Katechetik“ (1801). Bald darauf löste der Einfluß Schelling's denjenigen Kant's ab, und Daub vertrat im Verein mit Creuzer in den „Heidelberger Studien“ (seit 1805) die romantische und speculative Richtung. So in den „Theologumena“ (1806); in der „Einleitung in das Studium der Dogmatik“ (1810), im „Judas Ischarioth“ (1816—18). Jetzt wurde Hegel nach Heidelberg berufen, und zwar hauptsächlich auf Daub's Betreiben, auf welchen er mit der Zeit auch überwiegenden und dauernden Einfluß gewann. Diesen Standpunkt nimmt Daub's letztes und reifstes, aber auch rücksichtlich der Form und Methode vollkommen scholastisches Werk ein „Die dogmatische Theologie jetziger Zeit oder die Selbstsucht in der Wissenschaft des Glaubens und seiner Artikel. Dem Andenken Hegel's, des verewigten Freundes, in der freudigen Aussicht auf baldige Nachfolge gewidmet“ (1833). Dazu kommen die nach seinem Tode, der ihn in Folge eines auf dem Katheder erlittenen Schlaganfalles ereilte, von Daub und Marheineke herausgegebenen „Theologische und philosophische Vorlesungen“ (7 Bde., 1838—44). Er wirkte mehr durch sein persönliches Auftreten, dem eine seltene, ihres Eindruckes nie verfehlende Würde eignete, als durch seine, mehr oder weniger schwerfälligen, schon jetzt ziemlich zurückgetretenen Schriften. Zeller nennt ihn „die elastische Erscheinung der zum Charakter gewordenen Wissenschaft"; es war der verkörperte kategorische Imperativ und die durchgeführte speculative Methode in Einem.|
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Literatur
Vgl. Heinrich Holtzmann in Weech's „Badischen Biographien“, I, S. 160 f.
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Autor/in
Hltzm. -
Zitierweise
Holtzmann, "Daub, Carl" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 768 unter Daub, Karl [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118820141.html#adbcontent