Lebensdaten
erwähnt 1169, gestorben 1206
Sterbeort
Kloster Salem
Beruf/Funktion
Bischof von Konstanz
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 13860049X | OGND | VIAF: 90874342
Namensvarianten
  • Diethelm von Krenkingen
  • Krenkingen, Diethelm von
  • Diethelm
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Diethelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13860049X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Stammburg im Schwarzwald;
    V Konrad (erw. 1144-63), S des Eberh. ( 1150), erster Herr v. Krenkingen.

  • Biographie

    D. wurde 1169 durch Spruch Kaiser Friedrichs I. zum Abt der Reichenau erhoben. Er erscheint in der Folge als dessen Ratgeber und beschwor 1183 den Frieden mit den lombardischen Städten. 1189 zum Bischof von Konstanz gewählt, behielt er die Abtei weiterhin. 1197 übertrug ihm Herzog Philipp von Schwaben, ehe er nach Italien zog, die Verwaltung des Herzogtums. Vor allem auf sein Betreiben wurde Philipp im folgenden Jahr von den staufisch Gesinnten zum König gewählt. Mit dem König verfiel er 1201 dem Kirchenbann, von dem er erst 1204 befreit wurde. Im Sommer dieses Jahres nahm er am Kriegszug Philipps nach Thüringen teil und am Dreikönigstag 1205 wohnte er dessen Neuwahl und Krönung bei. D. erschien noch 1206 auf den Hoftagen in Nürnberg und Eßlingen in der Umgebung des Königs. Dann verzichtete er auf seine Würde und zog sich ins Kloster Salem zurück, dem er, als Freund des Zisterzienserordens, zeitlebens seine Gunst erwiesen hatte.

  • Literatur

    ADB V;
    Regg. z. Gesch. d. Bischöfe v. Konstanz I, Innsbruck 1895, Nr. 1113-1214;
    Die Kultur d. Abtei Reichenau, hrsg. v. K. Beyerle, I, 1925, S. 147-51.

  • Autor/in

    Paul Kläui
  • Zitierweise

    Kläui, Paul, "Diethelm" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 674 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13860049X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Diethelm, Bischof von Konstanz, am 10. oder 12. April 1206. D., aus dem schwäbischen Ministerialengeschlechte von Krenkingen, war wenigstens seit dem Februar 1173 Abt von Reichenau gewesen, als er im J. 1190 zum Bischofe erwählt wurde. Als solcher wäre von ihm Sonderliches nicht zu erwähnen; wie andere Bischöfe hat auch er sich bemüht, seinem Geschlechte Vortheile zuzuwenden, so z. B. den Krenkingern die Vogtei von Rheinau verschafft und auch wol einigen Antheil dabei gehabt, daß seinem Neffen Eberhard von Waldburg erst das Bisthum Brixen, später sogar das Erzbisthum Salzburg zufiel. Eberhard|ernannte wenigstens sogleich nach seiner Erhebung zum Erzbischofe Diethelms Bruder, Walther, bisher Abt von Dissentis, zum Bischofe von Gurk. Ausgezeichnet ist aber D. durch die treue Anhänglichkeit, die er den Staufern und besonders Philipp von Schwaben widmete, der ihm im J. 1197 während eines Zuges nach Italien die Verwaltung des Herzogthums Schwaben anvertraute. Es spricht für Diethelms politischen Blick, daß auf seinen Rath im nächsten Jahre Philipp die unfruchtbare Agitation für seinen Neffen, den jungen Friedrich II., aufgab und sich selbst als Bewerber um die deutsche Krone hinstellte, zu welcher dann unter Diethelms Mitwirkung die Mehrzahl der deutschen Fürsten ihn wirklich berief. D. war ferner einer der Bürgen des Vertrags mit Frankreich, welcher das Gegengewicht gegen die Unterstützung des Welfen Otto IV. durch England abgeben sollte. Mag D., gleich anderen bischöflichen Anhängern Philipps, später auch dem Papste gegenüber sich zu allerlei Verpflichtungen genöthigt gesehen haben, um von dem Banne befreit zu werden, in den er als Philipps Freund gerathen war, so ließ er doch auch fernerhin es nicht an sich fehlen und stand dem Könige im Felde und auf Reichstagen mit That und Rath zur Seite. Gewiß hochbejahrt, machte er 1204 den Feldzug in Thüringen mit, welcher den Sieg Philipps entschied, und er war im Januar 1205 mit in Aachen, als Philipp dort diesen Sieg nachträglich durch eine neue allgemeinere Wahl und durch seine Krönung legitimirte. Jetzt konnte Philipp des Berathers entbehren, der sich zuletzt wieder in ein Kloster, nach Salem oder Reichenau, zurückzog und im April 1206 gestorben ist. Ein Mönch Gallus hat zu seinem Andenken ein ziemlich inhaltloses Gedicht verfaßt.

  • Autor/in

    Winkelmann.
  • Zitierweise

    Winkelmann, Eduard, "Diethelm" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 163-164 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13860049X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA