Clausberg, Christlieb von
Claus(s)berg, Christlieb von
Mathematiker, * 27.12.1689 Danzig, † 6.6.1751 Kopenhagen. (israelitisch, seit 1716 evangelisch)
Clausberg, Christlieb von
- Lebensdaten
- 1689 bis 1751
- Geburtsort
- Danzig
- Sterbeort
- Kopenhagen
- Beruf/Funktion
- Mathematiker ; Rechenmeister
- Konfession
- jüdisch,evangelisch
- Normdaten
- GND: 137432429 | OGND | VIAF: 81624711
- Namensvarianten
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- Claussberg, Christlieb von
- Clausberg, Christlieb von
- Claussberg, Christlieb von
- Von Clausberg, Christlieb
- mehr
Literatur(nachweise)
- * NDB/ADB-Register [1912-]
- * Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) : 7
- * Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB) : 4
- Deutsche Digitale Bibliothek : 6
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) : 48
- HBZ-Verbundkatalog (Open-Data-Ausschnitt des Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Zentrales Personenregister des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- Dansk biografisk Lexikon. 1. Ausgabe [1887-1905]
Orte
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Genealogie
⚭ Anna Marg. v. Heimann (⚭ 2) 1758 Joh. Frdr. Frhr. v. Bothmer, dänischer Offz.).
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Leben
C. wuchs in Danzig auf, studierte in Altdorf, das er, wegen eines Raufhandels relegiert, verließ (1719). Er war vor 1729 Lehrer des Hebräischen und des Rechnens in Danzig und ging in diesem Jahr als Rechenmeister nach Leipzig, 1730 nach Hamburg und Lübeck, darauf wieder nach Leipzig. 1733 wurde er als Lehrer des Kronprinzen nach Kopenhagen berufen, war dann Revisor der Privatkasse König Christians VI., 1740 Staatsrat und wurde nach dem Regierungswechsel 1746 entlassen. Mit größtem Nachdruck wandte sich C. gegen den damals üblichen, auf mechanischen Regeln aufgebauten Unterricht, an dessen Stelle er seine „Demonstrative Rechenkunst“ (Leipzig 1732, 51795) setzte, in der auch Münzwesen, Wechselrechnung und -arbitrage eingehend behandelt und das Problem der Rabattierung durch Anwendung des Zinseszinses - im Anschluß an Leibniz und gegen die forensische Praxis - auf eine exakte Grundlage gestellt wurde. Er galt als der beste Rechner seiner Zeit.
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Werke
s. Jöcher I, S. 1944;
Jöcher-Adelung II, S. 355;
Meusel II, S. 134 f. -
Literatur
ADB IV;
M. Cantor, Vorlesungen üb. d. Gesch. d. Math. III, 21901, S. 514-19, 525;
Matrikel d. Univ. Altdorf, 1912, II, S. 104;
J. Worm, Forsøg til et Lex. over danske, norske og islandske laerde maendt I, Helsingøer 1771, S. 223 f.;
Ersch-Gruber XVII, S. 417;
Pogg. I;
Dizionario biogr. universale II, Florenz 1842, S. 54;
Nouv. Biogr. VIII, S. 364 f.;
Schröder I. -
Autor/in
Kurt Vogel -
Empfohlene Zitierweise
Vogel, Kurt, "Clausberg, Christlieb von" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 270 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137432429.html#ndbcontent
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Leben
Clausberg: Christlieb v. C., Rechenmeister, geb. 27. Dec. 1689, † in Kopenhagen 7. Juni 1751. Der Geburtsort Clausberg's ist nicht bekannt. Man weiß nur, daß er von jüdischen Eltern geboren in Clausthal unter dem Namen Christlieb durch Caspar Calvör getauft worden ist, wahrscheinlich erst in reiferen Jahren, da man weiß, daß C. in Danzig außer im Rechnen auch im Rabbinischen unterrichtete. Seit 1730 trat er als Rechenmeister in Hamburg, Lübeck, Leipzig auf, wo er seine „Demonstrative Rechenkunst“ 1732 herausgab, welche in wiederholten Auflagen erschien. 1733 folgte er einem Rufe nach Kopenhagen als Lehrer des Kronprinzen und als Staatsrath und Revisor der königlichen Privatcasse. Nach dem 1746 eingetretenen Tode König Christians VI. wurde er seiner Dienste entlassen. Er starb an einem Schlagflusse. C. galt allgemein für den geschicktesten Rechner seiner Zeit, und sein oben genanntes Lehrbuch war bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts in weit verbreitetem Gebrauche. Von historischem Interesse ist die in diesem Werke enthaltene Polemik über die Berechnung des sogen. Interusuriums, wornach sowol die Carpzov'sche als die Hofmann'sche Methode verworfen, die Leibnitz'sche Methode dagegen, welche vom Gedanken der Zinseszinsen ausgeht, in erster Linie empfohlen wird, nächst welcher alsdann freilich die bequemere Hofmann'sche Methode komme.
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Autor/in
M. Cantor. -
Empfohlene Zitierweise
Cantor, Moritz, "Clausberg, Christlieb von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 285 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137432429.html#adbcontent