Lebensdaten
1727 – 1778
Geburtsort
Ettal
Beruf/Funktion
Bildhauer ; Modelleur
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 129268194 | OGND | VIAF: 3547774
Namensvarianten
  • Verhelst, Placidus Aegidius
  • Verhelst, Placidus
  • Verhelst, Placidus Aegidius

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Verhelst, Placidus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129268194.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Aegidius (s. 1);
    M Maria Benedicta Caecilia Hagn;
    B Ignaz (s. 3), Aegidius Ludwig Joseph (s. 4);
    1) Augsburg 1759 Maria Elisabetha Josepha, vielleicht T d. Joseph Albrecht v. Zech, kfl. bayer. Geh. Rat, 2) Augsburg 1770 Maria Franziska Frings;
    2 S, 2 T.

  • Biographie

    V. besuchte auf Vermittlung seines Taufpaten, Abt Placidus Seitz (1672–1736), zusammen mit seinem Bruder Ignaz seit 1738 die Ettaler Ritterakademie. Beide erhielten seit der Mitte der 1740er Jahre in der väterlichen Werkstatt ihre erste Ausbildung und unterstützten den Vater bei verschiedenen Aufträgen. Nach dessen Tod führten die Brüder die Arbeiten für St. Lorenz in Kempten zu Ende und waren die nächsten Jahre möglicherweise in der Werkstatt Anton Sturms (1690–1757) in Füssen tätig. 1758 bemühten sie sich erfolgreich um das Augsburger Bürger- und Meisterrecht, um die von ihrer Mutter verwaltete väterliche Werkstatt übernehmen zu können; diese wäre sonst an den Bildhauer Johann Baptist Mutschele gefallen. Nach der Rückkehr nach Augsburg und der Übernahme der Werkstatt erhielten die Brüder zahlreiche bedeutende Aufträge und waren in den nächsten Jahren an vielen wichtigen Neuausstattungen, entweder allein oder gemeinsam, beteiligt. Vom Stil des Vaters geprägt, führten sie diesen im Anschluß an die Ornamentformen von Cuvilliés weiter. Sie waren gleichermaßen vielseitig und produktiv als Ornamentkünstler, Bildhauer in verschiedenen Materialien (Holz und Stuck) sowie als Modelleure und Entwerfer von Augsburger Goldschmiedearbeiten. Über die archivalisch gesicherten Werke hinaus können ihnen zahlreiche weitere zugeschrieben werden, u. a. Arbeiten in der ehemaligen Fürstäbtl. Residenz in Kempten (um 1760–65), die Kanzel in der Abteikirche der Zisterzienserinnen in Gutenzell (1762/63) sowie die Neuausstattung der Abteikirche der Zisterzienserinnen in Oberschönenfeld (1770/71).

    V., seit 1759 fürstbfl. „Hofstatuarius“ und spätestens seit 1761 Hofbildhauer des Fürstabts von Kempten, verließ Augsburg 1774 auf Empfehlung seines Stiefvaters Mutschele und seines Schwagers Joseph Christ und ging nach Rußland, um in der Porzellanmanufaktur von Francis Gardner in Werbilky bei Moskau (als Nachfolger Mutscheles?) als Modelleur tätig zu werden.

  • Werke

    W mit Ignaz (s. 3): Mitarb. b. Aufträgen v. Aegidius V. d. Ä. (s. 1);
    Fortführung d. Arbb. f. vier Seitenaltäre (Kempten, ehem. Abteikirche St. Lorenz);
    Altarskulpturen u. Kanzel, 1757–59 (ehem. Augsburg, ehem. Damenstiftskirche St. Stephan);
    drei Altäre u. Kanzel, 1759 (Tapfheim, Pfarrkirche);
    Altäre (ehem. Augsburg, Jesuitenkirche St. Salvator);
    – Tumba d. hl. Ulrich u. Ausstattung, 1762–65 (Augsburg, St. Ulrich u. Afra, Krypta);
    Hochaltar, 1762 (Stöttwang, Pfarrkirche);
    Holzschnitzereien im Spiegelsaal, 1765–70 (Augsburg, Palais Liebert, später Schaezler);
    Choraltar, 1769 (Langerringen, Pfarrkirche);
    Umarbeitung d. Josephsaltars, 1771 (ehem. Augsburg, St. Moritz).

  • Porträts

    P Gipsrelief v. Aegidius V. (s. 1) (verloren), danach Radierung v. G. Ch. Kilian, um 1745.

  • Autor/in

    Wolfgang Augustyn
  • Zitierweise

    , "Verhelst, Placidus" in: Neue Deutsche Biographie 26 (2016), S. 759-760 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129268194.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA