Rothschild, Salomon Freiherr von
Rothschild, Salomon Mayer Freiherr von
* 9.9.1774 Frankfurt/Main, † 27.7.1855 Paris.
- Lebensdaten
- 1774 bis 1855
- Geburtsort
- Frankfurt/Main
- Sterbeort
- Paris
- Beruf/Funktion
- Bankier
- Konfession
- jüdisch
- Normdaten
- GND: 116641924 | OGND | VIAF: 30292938
- Namensvarianten
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- Rothschild, Salomon Mayer (bis 1822)
- Rothschild, Salomon Meyer (bis 1822)
- Rothschild, Salomon Freiherr von
- Rothschild, Salomon Mayer (bis 1822)
- rothschild, salomon mayer
- Rothschild, Salomon Meyer (bis 1822)
- rothschild, salomon meyer
- Rothschild, Salomon Mayer von
- Rothschild, Salomon
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- Rothschild, James de
- Rothschild, Meyer Amschel
- Rothschild, Meyer Amschel
- Rothschild, Nathan Mayer von
- Rothschild, Nathan Mayer von
Verknüpfungen auf die Person andernorts
Aus dem Register von NDB/ADB
- ADB 29 (1889), S. 374 Familienartikel
- NDB 21 (2003), S. 602 in Artikel Riepl, Franz (Riepl, Franz Xaver)
- NDB 22 (2005), S. 129-130 in Familienartikel (Rothschild)
- NDB 22 (2005), S. 131* (Rothschild, Mayer Amschel)
- NDB 22 (2005), S. 132* (Rothschild, Amschel Mayer Freiherr von)
- NDB 22 (2005), S. 133* (Rothschild, Nathan Mayer Freiherr von)
- NDB 22 (2005), S. 134* (Rothschild, Carl Freiherr von Mayer)
- NDB 22 (2005), S. 135* (Rothschild, James Mayer Freiherr von)
- NDB 22 (2005), S. 181 in Artikel Rudoph, Erzbischof von Olmütz (Rudolph Johann Josef Rainer)
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Genealogie
V →Mayer Amschel (s. 1);
M Gutle Schnapper;
B →Amschel Mayer (s. 2), →Nathan Mayer (s. 4), →Carl Mayer (s. 5), James (Jakob) →Mayer (s. 6);
– ⚭ Frankfurt/M. 1800 Caroline (1782–1854), T d. Samuel Hayum Stern (1758/60-1819);
1 S →Anselm Salomon (1803–74), 1 T Betty (1805–86, ⚭ James [Jakob] →Rothschild, 1792–1868, s. 6). -
Leben
R., der eine traditionelle jüd. Bildung erhielt, begann mit ca. 12 Jahren im Handelsgeschäft des Vaters zu arbeiten. 1810 wurde er gemeinsam mit seinen Brüdern als Teilhaber in die von seinem Vater begründete Firma „M. A. Rothschild & Söhne“ aufgenommen. In den folgenden Jahren baute er v. a. die Verbindung der Familie zum österr. Staatskanzler Metternich aus und begründete 1817 in Wien das Bankhaus „S. M. von Rothschild“, das bis ca. 1860 als Dependance des Frankfurter Stammhauses galt. Die Nobilitierung erfolgte dank der erfolgreichen Übermittlung der engl. Subsidien nach Österreich in den napoleon. Kriegen, die Erhöhung in den Freiherrenstand u. a. aufgrund der Finanzierung des österr. Feldzuges im Königreich beider Sizilien 1820/21. Obwohl R. innerhalb des Systems Metternich eine zentrale Rolle spielte, konnte er aufgrund des restriktiven Judenrechts in Österreich lange Zeit keinen Grundbesitz in Wien erwerben. Erst als er 1843 erster jüd. Ehrenbürger der Stadt wurde, kaufte er seinen Hauptsitz in Wien, das ehemalige Hotel „Röm. Kaiser“, das er bisher gemietet hatte. Seit 1830 trieb R. in Zusammenarbeit mit dem Ingenieur →Franz Riepl (1790–1857) auch den Bau der ersten Eisenbahnlinien in Österreich voran und begründete v. a. die „Nordbahn“ von Wien ins mähr. Industrierevier. Dort erwarb er auch das Eisenwerk in Witkowitz und baute es zu einem der größten eisenerzeugenden Betriebe Österreich-Ungarns aus.
Wegen der engen Verbindung mit Metternich mußte R. in der Revolution 1848 aus Wien fliehen. Die Leitung der dortigen Geschäfte übernahm sein Sohn Anselm Salomon, während R. bis zu seinem Tod hauptsächlich in Paris und Frankfurt lebte, wo er ebenfalls Häuser besaß.
R. spielte im Aufstieg der Rothschilds zur beherrschenden europ. Bank eine wichtige Rolle durch seine enge Verbindung zum österr. Staatskanzler Metternich und dessen Mitarbeitern. Er galt als der „Chefdiplomat“ der Familie und vertrat ihre Interessen auf den internationalen Kongressen und an den Höfen, mit denen die Rothschilds zusammenarbeiteten. Zur frühen industriellen Entwicklung der Donaumonarchie leistete er einen wichtigen Beitrag.|
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Auszeichnungen
ksl. Hoffaktor (1800).
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Literatur
G. Otruba, Die Wiener Rothschilds, in: Wiener Gesch.bll. 41/4, 1986, S. 149-69;
Die Rothschilds, Eine europ. Fam., hg. v. G. Heuberger, 1994, bes. S. 76-80 (P);
NÖB VI, 1929, S. 82-92 (P);
Hist. Lex. Wien;
ÖBL. -
Portraits
Ölgem., um 1824 (Privatbes., Frankreich);
Ölgem. v. M. D. Oppenheim, 1836 (N M Rothschild & Sons, London);
Ölgem. v. W. H. Schlesinger, 1838 (Privatbes., London);
Statue v. P. Gayrard, 1843 (Privatbes., Frankreich);
Marmorstatue, um 1873 (Techn. Mus., Wien). -
Autor/in
Fritz Backhaus -
Empfohlene Zitierweise
Backhaus, Fritz, "Rothschild, Salomon Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 133 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116641924.html#ndbcontent