Lebensdaten
1883 – 1933
Geburtsort
Hopsten (Kreis Tecklenburg)
Sterbeort
Grünberg (Schlesien)
Beruf/Funktion
Gewerkschafter
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 133307697 | OGND | VIAF: 11031204
Namensvarianten
  • Otte, Bernard
  • Otte, Bernhard
  • Otte, Bernard
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Zitierweise

Otte, Bernhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133307697.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gerhard;
    M Sophia Strotmann;
    1) Emilie Hübers ( 1928), 2) Maria Schulze-Eggenrode ( 1937);
    4 S, 2 T aus 1), 1 T aus 2).

  • Biographie

    O. gehört zur zweiten Generation der Führer der Christlichen Gewerkschaften nach der Gründung des Gesamtverbandes im Mai 1899. Nach dem Besuch der Volksschule in Hopsten ging er als Vierzehnjähriger nach Ibbenbühren, wo er das Weber-Handwerk erlernte. Als Mitglied des „Christl. Textilarbeiterverbandes“ nahm er im Sommer 1907 am VII. Volkswirtschaftlichen Kursus des „Volksvereins für das kath. Deutschland“ in Mönchengladbach teil. Im Jahr darauf übernahm er als Arbeitersekretär die Leitung eines Volksbüros der Christl. Gewerkschaften in Kempen/Niederrhein. Hier wie in Bocholt, wo er 1911-18 den Bezirk Westl. Westfalen im Zentralverband Christl. Textilarbeiter leitete, war er Stadtverordneter. Bis zu seiner Wahl zum Vorsitzenden des Verbandes 1919 wirkte er als Redakteur der „Textilarbeiter-Zeitung“ in Düsseldorf. Im Jahr darauf wurde er Generalsekretär des „Gesamtverbandes der Christl. Gewerkschaften Deutschlands“ (GCG). 1921-33 war er Vorsitzender des „Internationalen Bundes christl. Textilarbeiter“, 1922-28 Vizepräsident, dann Präsident des „Internationalen Bundes Christl. Gewerkschaften“. Als Nachfolger Adam Stegerwalds (1874–1945) übernahm O. 1929 den Vorsitz des GCG. Im selben Jahr wurde er stellvertretender Vorsitzender des „Deutschen Gewerkschaftsbundes“, dem der Gesamtverband angeschlossen war. Beide Organisationen wurden im Mai 1933 von den Nationalsozialisten zwangsweise aufgelöst.

    O. befürwortete eine „organische Sozialpolitik“. Ausgangspunkt der Gewerkschaftsarbeit war für ihn ein christlich verstandener „Berufsgedanke“. Er gilt im Unterschied zu Stegerwald als eher unpolitischer Gewerkschaftsführer, der seine Aufgabe vor allem in der christl. Arbeiterbildung sah, ohne jedoch zu einem Theoretiker der Gewerkschaftsbewegung zu werden. Er beherrschte den Gewerkschaftsapparat souverän und vermittelte zwischen den verschiedenen Gruppen seiner Organisation durch seine auf Ausgleich bedachte Persönlichkeit. Seit 1930 unterstützte O. die Regierung Brüning, scheute aber auch nicht den Konflikt wegen der in den Notverordnungen vorgesehenen Lohnsenkungen. In der Diskussion, die die Enzyklika „Quadrogesimo anno“ (1931) auslöste, verfocht er entschieden das Existenzrecht der Gewerkschaften und der Tarifparteien.|

  • Auszeichnungen

    Bernhard-Otte-Haus d. Diözesanbildungswerkes Münster in Hopsten (1980).

  • Werke

    Christl. Gewerkschaften u. Sozialismus, 1921;
    Unsere Stellung zur Wirtschafts- u. Sozialpol., 1925;
    Gewerkschaftl. Selbsthilfe durch Lohnpolitik u. Lohnverwendung, in: Wirtschaftskrise u. Arbeitnehmerschaft, 1926, S. 23 ff.;
    Weshalb muß jeder Gewerkschafter auch Genossenschafter sein?, 1928;
    Art.Christl. Gewerkschaften“. „Dt. Gewerkschaftsbund“, in: Hdwb. d. Arbeitswiss., hg. v. F. Giese, I, 1930, Sp. 1261-70 bzw. 1928-1300.

  • Literatur

    L. Heyde, in: Soziale Praxis 38, 1929;
    J. S. Seraarens, Die Rev. d. Hakenkreuzes, 1933;
    H. Gottwald, Gesamtverband d. christl. Gewerkschaften Dtld.s (GCG) 1901-1933, in: Lex. z. Parteiengesch. II, hg. v. D. Fricke u. a., 1984, S. 729-68;
    W. Fritsch, Dt. Gewerkschaftsbund, ebd. S. 90-97;
    F. J. Stegmann, Mitbestimmung, 1974;
    H. Hömig, in: Zeitgesch. in Lb. III, 1979, S. 176-90 (P);
    Rhdb. (P);
    Kosch, Kath. Dtld.;
    L. Heyde, Internat. Hdb. d. Gewerkschaftswesens II, 1932;
    G. Schoelen, Bibliogr.-Hist. Hdb. d. Volksver. f. d. kath. Dtld., 1982, S. 383 ff. (L).

  • Porträts

    Büste v. Prof. Kühn (Bocholt, Gewerkschaftshaus).

  • Autor/in

    Herbert Hömig
  • Zitierweise

    Hömig, Herbert, "Otte, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 650-651 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133307697.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA