Lebensdaten
1877 – 1941
Geburtsort
Miramare bei Triest
Sterbeort
Bozen
Beruf/Funktion
Topograph
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136984797 | OGND | VIAF: 81238913
Namensvarianten
  • Orel, Eduard von
  • Orel, Eduard, Ritter von, Engineer, Naval officer
  • Orel, Eduard, Ritter von, Ingenieur, Marineoffizier
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Zitierweise

Orel, Eduard von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136984797.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eduard (1841–92. österr. Adel 1879), Marineoffz., Schloßhptm. v. M., nahm 1872-74 an d. österr.-ungar. Nordpolarexpedition teil, seit 1879 Linienschiffs-Lt.-Charakter ad honores (s. ÖBL), S d. Johann O. (* 1801), Magistratskanzlist in Neutitschein (Mähren), u. d. Anna Löffler (* 1804);
    M Auguste Braun ( 1879) aus Troppau;
    Stief-M (seit 1881) Clara Schau (1856–1945) aus Wiener Neustadt;
    Halb-B Walther (1882–1950), Dipl.-Ing., Eisenbahntechniker d. Österr. Bundesbahn, Hofrat, 1939 Abt.-präs. im Reichsbahnzentralamt in München (s. ÖBL), Fritz (1887–1961), Ing., Forstmstr. in Klagenfurt;
    1) (⚮) Elsie N. N., 2) Jena 1927 Maria Ilse Waldburg Geise (1893–1941, Freitod) aus Lübeck, T e. Reeders; kinderlos;
    N Hertha Ladenbauer-Orel (* 1912, Dr. med. Ernst Ladenbauer, 1915–93), Dr. phil., Archäologin (s. Teichl; Biogr. Lex. v. Oberösterr. VIII, 1962).

  • Biographie

    O. kam 1902 an die k. u. k. Infanteriekadettenschule in Triest und von dort an das Militärgeographische Institut (MGI) in Wien, wo er eine Ausbildung zum Kartographen mit Auszeichnung abschloß. Er errang schon in jungen Jahren einen hervorragenden Ruf als Topograph und Kartograph und wurde erfolgreich im schwierigsten Gelände der Monarchie (Südtirol) eingesetzt. Seit 1895 wurde die Photographie in Form der Meßtischphotogrammetrie ein hervorragendes Hilfsmittel zur Herstellung exakter Landkarten. 1907/08 erfand O. die automatische Auswertung der photogrammetrischen Aufnahmen, die vorher nur punktweise sehr mühsam von Hand erfolgte. Das Verfahren findet in abgewandelter Form bis heute Verwendung. 1912 schied O. als Reserveoberleutnant aus dem MGI Wien aus und knüpfte eine Geschäftsverbindung mit der Firma Zeiss an, die das von ihm entwickelte mechanische Auswertegerät als Zeiss-v. Orels Stereoautographen (Modell 1911 und 1914) auf den Markt brachte. Die Nachfrage war in europ. Ländern außerordentlich groß und O. betrieb in Wien die „Stereographik GmbH“ als Filiale der Zeisswerke von Jena.

    Nach Ausbruch des 1. Weltkriegs wurde O. „zur besonderen Verwendung“ beim k. u. k. Generalstab abgestellt. Er schlug (offenbar als erster) dem österr. Militär vor, Kraftfahrzeuge mit einem Reserverad auszurüsten und entwickelte eine Zielvorrichtung zum treffsicheren Bombenabwurf aus Flugzeugen. Nach Kriegsende zog sich die Firma Zeiss-Jena geschäftlich aus Österreich zurück. O. versuchte vergeblich einen Neuaufbau seiner „Stereographik GmbH“. Da er in Miramare (seit 1919 ital.) geboren war, erhielt er die ital. Staatsbürgerschaft und damit eine bescheidene Pension als Major der Reserve. 1919 lehnte die österr. Regierung eine Eingabe des österr. Ingenieur- u. Architekten-Vereins ab, O. den Ingenieurtitel zu verleihen. O. blieben weitere geschäftliche Erfolge versagt. In Deutschland untersuchte er Möglichkeiten zur photogrammetrischen Bestimmung der Navigationseigenschaften von Luftfahrzeugen. In Neuseeland nahm er Küstenlinien photogrammetrisch auf. Seinen letzten Lebensabschnitt verbrachte er in Bozen, wo er einen Mäzen in dem Großindustriellen Leo v. Pretz fand. In seinem Auftrag entwickelte er 1935 ein „Verfahren und Vorrichtung zum mechanischen Abteilen von Papierbogenlagen und Zuführen der abgeteilten Lage zur Schreibmaschine u. dgl.“, die heute fast bei jedem computergesteuerten Schnelldrucker Verwendung findet (perforiertes Endlospapier mit Durchschlägen). – Ehrengrab (Stadtfriedhof Bozen); Dr. techn. h. c. (Dt. TH Prag, 1926); Ehrenmitgl. d. Sektion Dtld. d. Internat. Ges. f. Photogrammetrie (1927).

  • Werke

    Autostereograph, 1908;
    Der Stereoautograph als Mittel z. automat. Verwertung v. Komparatordaten. in: Mitt. d. k. u. k. Militärgeograph. Inst. in Wien 30, 1911;
    Üb. d. Anwendung d. stereoautograph. Verfahrens f. Mappierungszwecke, ebd. 31, 1912;
    Der Stereoautograph, in: Internat. Archiv f. Photogrammetrie 4, 1913/14;
    Photogrammetr. Bestimmung d. Navigationseigenschaften v. Luftfahrzeugen, in: Bildmessung u. Luftbildwesen 1929.

  • Literatur

    Mitt. üb. d. Gegenstände d. Artillerie- u. Geniewesens, 1911, H. 5;
    Zs. f. Vermessung 56, 1927, S. 673 ff.;
    Bll. f. Techn. Gesch. 1935, H. 4, S. 15;
    Bildmessung u. Luftbildwesen 12, 1937, S. 120 ff., 16, 1941/42, S. 174 ff.;
    Nachrr. aus d. Reichsvermessungsdienst 18, 1942, S. 43 ff.;
    Petermanns Mitt. 88, 1942, S. 77;
    Photogrammetria 4, 1942, S. 143;
    F. Allmer, Dr. Ing. h. c. E. Rr. v. O., dem Erfinder d. Stereoautographen z. 100. Geb.tag, in: Mitt. d. geodät. Inst. d. TU Graz, 30, 1977 (P);
    Pogg. VII a;
    ÖBL;
    Unterlagen b. Dr. Wolfgang Ladenbauer, Wien.

  • Autor/in

    Franz Allmer
  • Zitierweise

    Allmer, Franz, "Orel, Eduard von" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 583-584 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136984797.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA