Lebensdaten
1805 – 1891
Geburtsort
Göttingen
Sterbeort
Hannover
Beruf/Funktion
Maler ; Professor der Kunstgeschichte in Göttingen ; hannoverischer Hofmaler ; Historien- und Porträtmaler
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 117107263 | OGND | VIAF: 19954561
Namensvarianten
  • Oesterley, Carl Wilhelm Friedrich
  • Oesterley, Karl Wilhelm Friedrich
  • Oesterley, Carl
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Zitierweise

Oesterley, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117107263.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg Heinrich (1774–1847), Advokat, Univ.-insp., später Univ.rat in G. (s. ADB 24), S d. Heinrich Christoph (1727–92), Eisenkramer in G., u. d. Pfarrers-T Amalie Schwarzkopf (1750–95);
    M Christiane Sonntag (1768–1843) aus Wahlhausen; Göttingen 1833 Sophie Murray (1809–80); wahrsch. 6 K, u. a. Karl (1839–1930), Prof. h. c., Maler (s. L), Marie (1842–1917), Blumen- u. Landschaftsmalerin (s. ThB), Julie (1850–1929, Karl Kraut, 1829–1912, Chemiker, s. NDB XII);
    N Hermann (s. 2);
    Ur-E Karl, Sup., verfaßte e. Biogr. C. O.s (Ms. im Landesmus. Hannover).

  • Biographie

    O. studierte in Göttingen seit 1822 Kunstgeschichte und Philosophie und zeichnete in den Ferien unter der Anleitung von Justus Krauskopf in Kassel. Nach der Promotion 1824 studierte er bei dem Klassizisten Friedrich Matthäi an der Akademie in Dresden. Auf einer Berlinreise 1826 lernte er die Werke von Wilhelm Schadow, Carl Friedrich Lessing und Carl Hübner schätzen, die bald zu den namhaftesten Vertretern der Düsseldorfer Malerschule gehören sollten. Während der folgenden beiden Jahre bereiste O. Italien, wo er im Kreis der Nazarener um Joseph Führich die ital. Kunst von Giotto bis Raphael studierte. 1831 erhielt er eine Professur für Kunstgeschichte in Göttingen, die er bis 1866 innehatte. Über die Freundschaft zu Georg Gervinus (1805–71) fand er 1836 Kontakt zum Kreis der „Göttinger Sieben“. Schon seit der Gründung des Hannoverschen Kunstvereins 1832 hatte er dessen Ausstellungen mit Historienbildern beschickt. Daneben malte O. zahlreiche bürgerliche Porträts, mit denen er weiteres Renommee erwarb. Die Kritik an der Farbgebung seines Werkes führte zu zwei Studienaufenthalten (1835/44) im Atelier Schadows an der Düsseldorfer Kunstakademie, wo er Entwürfe nach den dort maßgeblichen Regeln ausführte. Komposition und Farbgebung seiner Bilder bereitete er mit zahlreichen Akt- und Gewandstudien als „lebende Gemälde“ minutiös vor. Die dadurch errungenen Erfolge auf den Ausstellungen in Hannover – zusätzlich zu seinen Leistungen als Porträtmaler – brachten ihm 1845 die Anstellung als kgl. Hofmaler in Hannover. Dort schuf O. neben Porträts vor allem nach 1852 eine Reihe von Altarbildern für ev. Kirchen, an denen ebenfalls die Schulung in Düsseldorf und seine Nähe zu den Nazarenern in der Idealisierung, in der zentralisierten Komposition und am verhaltenen Ausdruck eines sanften Ernstes sichtbar wird. Sein künstlerisches Talent äußerte sich am besten in den nazarenischen Porträts der Italienreise und den biedermeierlichen zwischen 1837 und 1850. Die Historien- und Altarbilder verraten zumeist den lähmenden Einfluß gelehrter Tradition und akademischer Prinzipien, von denen sich O. nicht loszusagen vermochte.|

  • Auszeichnungen

    Guelphenorden (1861).

  • Werke

    Auguste v. Sonnenberg (Schw O.s), um 1830 (Hannover, Niedersächs. Landesmus.);
    Umrisse zu Schillers Wilhelm Tell, Lith. mit Vorrede u. Erll., 1831;
    Denkmäler d. alten Kunst (150 Umrißzeichnungen antiker Skulpturen), gezeichnet u. radiert v. C. O., H. 1-6, hg. v. Karl Otto Müller, 1832-37;
    Der Ägyptologe Richard Lepsius, 1832;
    Jephtas Tochter, 1835;
    Selbstbildnis, 1837 (alle Hannover, Niedersächs. Landesmus.);
    Gottfried Gervinus, 1837 (Univ.bibl. Heidelberg);
    Kanzelaltar f. St. Johannis, Rosdorf b. Göttingen, 1851;
    Georg V., um 1855 (Hannover, Fürstenhaus Herrenhausen Mus.);
    Auferstehung, Altarbild f. d. ev. Kirche Molzen b. Uelzen, 1863;
    Segnender Christus, 1864 (Göttingen, Kunstslg. d. Univ.);
    Christus, Altarbild f. d. ev. Schloßkirche Iburg, 1866. |

  • Nachlass

    Nachlaß: Kunstslg. d. Univ. Göttingen; Briefe in d. Staatsbibl. Hannover.

  • Literatur

    Hann. Kunstbll. 1836, Nr. 12, Sp. 95 f.;
    Kunstchronik NF 2, 1890/91, Sp. 381 f.;
    Erinnerungen an u. v. K. O., ebd. 3, 1891/92, Sp. 308-14, 321-27;
    R. Senf, Die Oesterleys in Göttingen, in: Norddt. Fam.kde. 1, 1952, H. 2, S. 33-39;
    dies., Das künstler. Werk v. K. O., 1957 (W-Verz., L, P);
    E. Lachner, in: Niedersächs. Lb. II, 1954, S. 261-69 (P);
    Karl Oesterley, Die Fam. O. im Hause d. Väter 1852-1891, in: Hann. Gesch.bll. NF 11, 1958, S. 95-153;
    L. Ch. Pickert, Disegni umbri di artisti tedeschi dell'800, 1971, S. 107-28, Tafel 78-95;
    H. Wille, C. O., Zeichnungen u. Skizzen aus Italien, Ausst.kat. Städt. Mus. Göttingen 1974;
    J. U. Brinkmann, „Das Porträt, Eine körperl. u. geistige Kopie“, Die Bildnisse d. Fam. v. Bober, in: Göttinger J.bll. 4, 1981, S. 49-57 (6 Abb.);
    V. Leuschner, Der Kanzelaltar v. C. O. in d. Pfarrkirche St. Johannis in Rosdorf 1843-1851, in: Niederdt. Btrr. z. Kunstgesch. 20, 1981, S. 177-212;
    Lex. d. Düsseldorfer Malerschule, hg. v. d. Kunstmus. Düsseldorf (auch zu Karl, 1930, erscheint demnächst);
    ThB.

  • Porträts

    Selbstbildnis, Kohlezeichnung, 1826 (Göttingen, Hist. Mus.), Abb. b. R. Senf, 1957, Kat. Nr. III, 26, Abb. 1 (s. L);
    Selbstbildnis, Ölgem., 1837 (Hannover, Niedersächs. Landesmus., als Dauerleihgabe im Hist. Mus.), Abb. b. E. Lachner, S. 260 (s. L).

  • Autor/in

    Stefan Bartilla
  • Zitierweise

    Bartilla, Stefan, "Oesterley, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 460 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117107263.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA