Lebensdaten
1866 – 1924
Geburtsort
Szczerzec (Galizien)
Sterbeort
Cincinnati (Ohio, USA)
Beruf/Funktion
Rabbiner ; Religionsphilosoph
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 117583510 | OGND | VIAF: 54220413
Namensvarianten
  • Neumark, David
  • NJMRQ, Dāwīd Ben-Šelōmōh
  • NYMRQ, Dāwīd Ben-Šelomō
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Neumark, David, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117583510.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Solomon, Privatgel.;
    M Schifrah Schuetz;
    Rakonitz (Böhmen) 1898 Dora Turnheim, aus Przemyśl;
    T Martha, Rabbinerin.

  • Biographie

    Nach einer traditionellen Ausbildung als Rabbiner begann N. 1887 sein Studium in Lemberg, wechselte aber 1892 an die Univ. Berlin (Dr. phil. 1896). Parallel dazu besuchte er die liberale Hochschule für die Wissenschaft des Judentums, von der er 1897 das Rabbinatsdiplom erhielt. 1897-1904 war er Rabbiner in Rakonitz (Böhmen). 1904 zog er nach Auseinandersetzungen wegen seiner liberalen religiösen Ansichten seine Bewerbung für das Oberrabbinat von Rom zurück und nahm eine Stellung als Herausgeber der Sektion Talmud und Philosophie für die hebräische Enzyklopädie „Ozar Hajahadut“ in Berlin an. 1907 unterrichtete er jüd. Philosophie an der Veitel-Heine-Ephraimschen Lehranstalt in Berlin, übernahm dann jedoch auf Vermittlung Kaufmann Kohlers die Professur für jüd. Philosophie am Hebrew Union College in Cincinnati.

    N.s Philosophie ist kennzeichnend für die liberale Richtung der jüd. Reformbewegung. Er vertrat die idealistische Auffassung eines evolutionären ethischen Monotheismus. Dieses humanistische religiöse Konstrukt verteidigte er sogar gegen die Sakralität der Bibel, die als Menschenwerk ihre unbedingte Verbindlichkeit einbüßte. Zugleich war er im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen ein bewußter Vertreter des religiösen Zionismus. Das Hauptwerk N.s stellt seine „Geschichte der jüd. Philosophie des Mittelalters“ (2 Bde., 1907–10; hebr. 1922-29) dar. Seine postum erschienenen „Essays in Jewish Philosophy“ (1929, ²1971) enthalten auch eine Bibliographie seiner Werke. 1919 gründete er das „Journal of Jewish Lore and Philosophy“ (seit 1921 „Hebrew Union College Annual).

  • Literatur

    D. Philippson, in: DAB 13, 1934, S. 436 f.;
    Enc. Jud. 1971, XII (P);
    ÖBL.

  • Autor/in

    Andreas Gotzmann
  • Zitierweise

    Gotzmann, Andreas, "Neumark, David" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 164 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117583510.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA