Lebensdaten
1907 – 1960
Geburtsort
Tarnow (Galizien)
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
KPD-Parteifunktionär
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 123165490 | OGND | VIAF: 59984084
Namensvarianten
  • Neumann, Siggi
  • Neumann, Siegmund
  • Neumann, Siggi
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Zitierweise

Neumann, Siegmund, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123165490.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Versicherungsagent;
    M N. N.;
    Gisela N. N.

  • Biographie

    N. wuchs in Berlin auf, wo er als Arbeiter-Abiturient die Karl-Marx-Schule in Berlin absolvierte und an der Deutschen Hochschule für Politik und der Humboldt-Universität politische Wissenschaft studierte. Nach Abschluß einer zweijährigen Lehre im Verlagsbuchhandel arbeitete er als kaufmännischer Angestellter in einer Konfektionsfabrik. 1926 trat er in die KPD ein und engagierte sich in den Gewerkschaften. Innerhalb der Partei gehörte er zur sog. „Versöhnler-Gruppe“, die sich in Opposition zur Politik des Parteivorstandes befand, seit 1929 auch zu den Gegnern der von der Roten Gewerkschaftsopposition (RGO) verfolgten Politik. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten ging N. 1933 nach Paris ins Exil. 1934 wurde er als „Bucharinist“ aus der KPD ausgeschlossen, worauf er sich der Kommunistischen Partei Deutschlands – Opposition (KPDO) anschloß. 1937 kämpfte er in Spanien als Freiwilliger auf Seiten der Partido Obrero Unificación Marxista (POUM), verbrachte zwei Monate nach einer Kopf-Steckschußverletzung im Hospital in Barcelona und kehrte nach dem Verbot der POUM nach Frankreich zurück. Um dem Zugriff durch die Nationalsozialisten zu entgehen, wechselte er im Sommer 1938 von Paris nach Stockholm. In der Landesgruppe deutscher Gewerkschafter in Schweden war er zusammen mit Fritz Rück (1895–1959) Vertreter der linken Opposition.

    Nach seiner Rückkehr 1946 ließ sich N. in Hannover nieder und schloß sich der SPD an. Zuerst als freier Mitarbeiter beim Parteivorstand und nach einem kurzen Zwischenspiel als Leiter des Ostbüros der Partei, wurde er wegen seiner engen Verbindungen zu den Gewerkschaften im Sommer 1947 Leiter des Betriebsgruppenreferats. In der Folgezeit verfocht er konsequent eine antikommunistische Linie. Als letztes Signal zur „Generalreinigung der Gewerkschaften“ schlug N. im April 1951 in einem Schreiben an alle Vorsitzenden der Einzelgewerkschaften vor, von Gewerkschaftsfunktionären, die der KPD angehörten, eine Treueerklärung zu verlangen; mit dieser sollten sie sich von den gewerkschaftsfeindlichen Beschlüssen ihrer Partei (These 37) distanzieren und zugleich bestätigen, daß sie die Satzungen und Beschlüsse der Gewerkschaftsverbände bei ihrer Verbandstätigkeit respektieren würden. Auf seine Initiative hin traf sich zwischen 1952 und 1954/55 der sog. „Zehner Kreis“, ein kleiner Zirkel von sozialdemokratischen Gewerkschaftsfunktionären, die vor 1933 Mitglieder sozialistischer oder kommunistischer Organisationen gewesen waren. 1954 verließ N. den Parteivorstand und wechselte zum Hauptvorstand der IG Metall, der ihn mit der Abfassung einer Geschichte der Metallarbeitergewerkschaft beauftragte.

  • Werke

    Kolossen pä stälfötter, Den ryska industriemaktens utveckling och problem (Koloß auf stählernen Füßen, Entwicklung u. Problem d. sowjetruss. Industriemacht;
    mit F. Rück), 1946;
    Ist d. Sowjet-Union sozialistisch?, 1946.

  • Literatur

    Vorwärts v. 2.12.1960;
    BHdE I; Personalakte
    beim Vorstand d. SPD.

  • Autor/in

    Klaus Mertsching
  • Zitierweise

    Mertsching, Klaus, "Neumann, Siegmund" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 161 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123165490.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA