Lebensdaten
erwähnt 1356, gestorben 1385
Sterbeort
Kaiserstuhl
Beruf/Funktion
Bischof von Konstanz
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137967810 | OGND | VIAF: 86127374
Namensvarianten
  • Mangold
  • Mangold Freiherr von Brandis
  • Brandis, Mangold Freiherr von
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Zitierweise

Mangold von Brandis, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137967810.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus e. d. bedeutendsten Dynastengeschlechter d. Schweiz, das s. Namen v. d. Stammburg Brandis b. Lützelflüh (Kt. Bern) ableitete, mit Konrad I. (erw. 1239-57), Vogt d. Benediktinerklosters Trub, erstmals hervortrat u. mit Johannes, Domherr zu Chur u. Straßburg, 1512 erlosch. – V Thüring II. Frhr. v. B. ( 1369), Vogt zu Trub, erwarb v. s. Schwägern d. Herrschaften Simmenegg u. Mülinen (d. er 1352 an Bern verkaufte) sowie d. Gericht Diemtigen;
    M Katharina Freiin v. Weißenburg, nach d. Tod ihres Bruders Johann II. 1368 Alleinerbin d. weißenburg. Herrschaften u. Güter;
    Ov Wolfhart I. ( 1371), Vogt zu Trub u. Rüegsau, übernahm 1367 d. Anteil Thürings II. an d. Herrschaft Brandis, Eberhard ( 1379), seit 1343 Abt. v. Reichenau, Heinrich II. ( 1383), seit 1348 Abt. v. Einsiedeln, seit 1357 Bischof v. Konstanz (s. NDB II, hier fälschlicherweise d. Südtiroler Fam. v. Brandis zugeordnet), Mangold II. ( 1372), Landkomtur d. Dt.ordensballei Elsaß-Burgund, Werner II. ( 1390), Landkomtur d. Dt.ordensballei Elsaß-Burgund sowie Schwabens u. d. Aargaues;
    B Thüring III. ( 1375), übertrug – da ohne männl. Erben – s. Besitzungen (außer Simmenegg) an M.;
    Schw Anna ( 1398), Äbtissin v. Masmünster (Elsaß), Agnes (⚭ Johann Hammann Münch v. Münchenstein), Erbin v. M.s. Besitzungen im Berner Oberland;
    Vt Wolfhart IV. (1418) u. Ulrich Thüring, vereinigten wieder d. Fam.bes. u. erwarben d. Herrschaft Blumenegg, d. Gfsch. Vaduz, d. südl. Teil d. Herrschaft Schellenberg u. d. Gfsch. Sonnenberg;
    N Wolfhart V. ( 1456), verkaufte 1439 s. Besitz im Oberland an Bern, 1455 d. Herrschaft Brandis an Kaspar v. Scharnachtal;
    Groß-N Ortlieb ( 1491), seit 1458 Bischof v. Chur.

  • Biographie

    M. trat ins Kloster Reichenau ein. 1356 war er Keller, 1366 Propst, 1383 wurde er Abt Nach dem Tod Bischof Heinrichs v. Brandis, seines Onkels (22.11.1383), wählte ihn die Mehrheit des Domkapitels am 27.1.1384 zum Bischof von Konstanz. Die Wahl erfolgte gegen den vom röm. Papst Urban VI. providierten Nikolaus v. Riesenburg ( 1397). M., allem Anschein nach schon damals Anhänger des avignones. Papstes Clemens VII., versuchte sich zunächst neutral zu verhalten. Er bat keinen der beiden Päpste, sondern seinen Metropoliten, den Mainzer Erzbischof Adolf von Nassau, um Bestätigung der Wahl. Als Urban VI. an Nikolaus v. Riesenburg festhielt und die Stadt Konstanz auf dessen Seite trat, verließ M. die Neutralität und ersuchte den avignones. Papst um Provision mit dem Bistum. Clemens VII. erteilte|sie ihm und übertrug ihm gleichzeitig die Abtei Reichenau in Kommende. Damit war das Schisma in der Diözese ausgebrochen: Auf der Seite von Nikolaus standen mit Konstanz die schwäb. Bundesstädte, auf derjenigen M.s Hzg. Leopold III. von Österreich, der Vorkämpfer des Klementismus in Süddeutschland. M., der anfangs wohl über eine größere Anhängerschaft verfügte als Nikolaus, verlor diese nach und nach. Die Domherren, die ihn gewählt hatten, fielen von ihm ab, ebenso die Städte Meersburg und Klingnau. Kg. Wenzel, der mit Leopold III. verbündet gewesen war, wechselte ins Lager der schwäb. Städte über. Schließlich wurde M. nur noch in den Gebieten Leopolds III. als Bischof anerkannt. Er gab seine Sache jedoch nicht auf, sondern rüstete zum Kampf, starb aber mitten in den Vorbereitungen.

  • Literatur

    Regg. Episcoporum Constantiensium, Regg. z. Gesch. d. Bischöfe v. Konstanz III, bearb. v. K. Rieder, 1926, Nr. 6738-6788;
    Rep. Germanicum I, Verz. d. in d. Registern u. Kameralakten Clemens VII. v. Avignon vorkommenden Personen, Kirchen u. Orte d. Dt. Reiches, s. Diözesen u. Territorien 1378–94, bearb. v. E. Göller, 1916, S. 107;
    P. Bütler, Die Freiherren v. Brandis, in: Jb. f. schweizer. Gesch. 36, 1911, S. 50-55, 150 (Stammtafel);
    H. Haupt, Das Schisma d. ausgehenden 14. Jh. in s. Einwirkung auf d. oberrhein. Landschaften, in: ZGORh 5, 1890, bes. S. 280-90;
    Helvetia Sacra III/1, Frühe Klöster d. Benediktiner u. Benediktinerinnen in d. Schweiz, 1986, S. 1086 f.;
    K. Schönenberger, Das Bistum Konstanz während d. gr. Schismas 1378-1415, in: Zs. f. schweizer. KG 20, 1926, bes. S. 15-25;
    HBLS.

  • Autor/in

    Brigitte Degler-Spengler
  • Zitierweise

    Degler-Spengler, Brigitte, "Mangold von Brandis" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 26-27 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137967810.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA