Maas, Paul
- Lebensdaten
- 1880 – 1964
- Geburtsort
- Frankfurt/Main
- Sterbeort
- Oxford
- Beruf/Funktion
- klassischer Philologe ; Byzantinist
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 11888185X | OGND | VIAF: 106965354
- Namensvarianten
-
- Maas, Paul
- Maas, P.
- Maas, Paul Lazarus
- Maas, Paulus
- Mās, Pūl
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
- Philologische Biographien. Materialien zur Biographie klassischer Philologen, vornehmlich von Handschriftenforschern [2015-]
- Oxford Biography Index (eingestellt) [1995-]
- Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933-1945 [2010]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1987] Autor/in: Wirth, Peter (1987)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Regesta Imperii
- * musiconn - Für vernetzte Musikwissenschaft
- Index Theologicus (IxTheo)
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
Verknüpfungen
Von der Person ausgehende Verknüpfungen
Personen im NDB Artikel
Verknüpfungen auf die Person andernorts
Aus dem Register von NDB/ADB
Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Genealogie
V Maximilian, Dr. phil., Privatgel.;
M Henriette Oppenheimer-Prins;
⚭ 1909 Karen, T d. Justizrats Joh. Georg Raeder in Kopenhagen;
1 S (früh †), 3 T. -
Biographie
M. studierte seit 1898 Klassische Philologie in Berlin bei →U. v. Wilamowitz-Moellendorff und in München, wo ihn →K. Krumbacher für das junge Fach der Byzantinistik zu begeistern vermochte. Seine Dissertation „Studien zum poetischen Plural bei den Römern“ (1902) galt einem wichtigen metrischen Thema. Die Vielzahl von ihrem Umfang nach zumeist knappen, inhaltlich sehr ergiebigen Studien, welche der junge Gelehrte in rascher Folge verfaßte, verschaffte ihm 1910 eine Privatdozentur an der Univ. Berlin (1920 ao. Professor), 1930 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Klassische Philologie an der Univ. Königsberg, wurde aber schon 1934 aus politischen Gründen in den Ruhestand versetzt. 1939 emigrierte er nach Großbritannien, wo er an der Univ. Oxford lehrte. Hier verbrachte er auch seinen Lebensabend, bis zuletzt in wissenschaftlichem Kontakt mit seiner alten Heimat.
M. befaßte sich vorwiegend mit vier Themenkreisen: der altgriech., der röm., der byzantin. und, in seinen späteren Lebensjahren seit der Emigration nach England, der engl. Literatur, hier vor allem mit Shakespeare. Seine Untersuchungen galten Problemen der Verskunst (Metrik) und Textkritik. So gelang es ihm, zahlreiche Passagen der frühen griech. Lyrik (Sappho, Pindar, Bacchylides) erstmals zu erhellen bzw. Bruchstücke zu identifizieren und zu ergänzen. Bahnbrechendes hat M. im Bereich der byzantin. Verskunst geleistet. Dazu rechnen seine Arbeiten zum byzantin. Zwölfsilber, über die Versform der byzantin. Kirchenpoesie, das sog. Kontakion, und seine Untersuchung der metrischen Akklamationen bei den Byzantinern. Daneben hat er wesentlich lich zur Deutung der zu Beginn des 20. Jh. in Ägypten entdeckten Papyri des hellenist. Dichters Kallimachos beigetragen. Auf dem Felde der byzantin. Literatur bildeten der Kirchendichter Romanos und die Werke des berühmtesten griech. Gelehrten des Mittelalters, Eustathios von Thessalonike weitere Schwerpunkte seines Interesses. Ein maßgebliches Standardwerk wurde seine „Griech. Metrik“, 1923, ³1962 (engl. 1962). Insgesamt verfaßte M. über fünfhundert Veröffentlichungen. Seine Fähigkeit, Entscheidendes in größter Knappheit zum Ausdruck zu bringen, brachte seinen Publikationen das sprichwörtliche Prädikat „maasvoller Kürze“ ein.|
-
Auszeichnungen
Dr. h. c. (Oxford);
Korr. Mitgl. d. Brit. Academy;
Member of the Balliol College;
Friedenskl. d. Ordens Pour le Mérite. -
Werke
Weitere W Aufsätze in: Byzantin. Zs., wieder in: Kl. Schrr., 1973 (P);
Der byzantin. Zwölfsilber, 1903;
Die Chronol. d. Hymnen d. Romanos, 1906;
Grammat. u. metr. Umarbeitungen in d. Überlieferung d. Romanos, 1907;
Das Kontakion, 1910;
Die metr. Akklamationen d. Byzantiner, 1912;
Eustathios als Konjekturalkritiker, 1935. – Sancti Romani Melodi Cantica. Cantica genuina, 1963 (mit C. A. Tyrpanis);
Sancti Romani Melodi Cantica. Cantica dubia, 1970 (mit C. A. Tyrpanis). - W-Verz.:
A select List of Writings of P. M., 1951. -
Literatur
C. A. Tyrpanis, in: Byzantin. Zs. 58, 1965, S. 284 f.;
H. Lloyd-Jones, in: Gnomon 37, 1965, S. 219-21 (P);
BHdE. -
Porträts
Phot., Abb. in: Kl. Schrr., 1973.
-
Autor/in
Peter Wirth -
Zitierweise
Wirth, Peter, "Maas, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 597 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11888185X.html#ndbcontent