Lebensdaten
1880 – 1964
Geburtsort
Frankfurt/Main
Sterbeort
Oxford
Beruf/Funktion
klassischer Philologe ; Byzantinist
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 11888185X | OGND | VIAF: 106965354
Namensvarianten
  • Maas, Paul
  • Maas, P.
  • Maas, Paul Lazarus
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Maas, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11888185X.html [06.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Maximilian, Dr. phil., Privatgel.;
    M Henriette Oppenheimer-Prins;
    1909 Karen, T d. Justizrats Joh. Georg Raeder in Kopenhagen;
    1 S (früh †), 3 T.

  • Biographie

    M. studierte seit 1898 Klassische Philologie in Berlin bei U. v. Wilamowitz-Moellendorff und in München, wo ihn K. Krumbacher für das junge Fach der Byzantinistik zu begeistern vermochte. Seine Dissertation „Studien zum poetischen Plural bei den Römern“ (1902) galt einem wichtigen metrischen Thema. Die Vielzahl von ihrem Umfang nach zumeist knappen, inhaltlich sehr ergiebigen Studien, welche der junge Gelehrte in rascher Folge verfaßte, verschaffte ihm 1910 eine Privatdozentur an der Univ. Berlin (1920 ao. Professor), 1930 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Klassische Philologie an der Univ. Königsberg, wurde aber schon 1934 aus politischen Gründen in den Ruhestand versetzt. 1939 emigrierte er nach Großbritannien, wo er an der Univ. Oxford lehrte. Hier verbrachte er auch seinen Lebensabend, bis zuletzt in wissenschaftlichem Kontakt mit seiner alten Heimat.

    M. befaßte sich vorwiegend mit vier Themenkreisen: der altgriech., der röm., der byzantin. und, in seinen späteren Lebensjahren seit der Emigration nach England, der engl. Literatur, hier vor allem mit Shakespeare. Seine Untersuchungen galten Problemen der Verskunst (Metrik) und Textkritik. So gelang es ihm, zahlreiche Passagen der frühen griech. Lyrik (Sappho, Pindar, Bacchylides) erstmals zu erhellen bzw. Bruchstücke zu identifizieren und zu ergänzen. Bahnbrechendes hat M. im Bereich der byzantin. Verskunst geleistet. Dazu rechnen seine Arbeiten zum byzantin. Zwölfsilber, über die Versform der byzantin. Kirchenpoesie, das sog. Kontakion, und seine Untersuchung der metrischen Akklamationen bei den Byzantinern. Daneben hat er wesentlich lich zur Deutung der zu Beginn des 20. Jh. in Ägypten entdeckten Papyri des hellenist. Dichters Kallimachos beigetragen. Auf dem Felde der byzantin. Literatur bildeten der Kirchendichter Romanos und die Werke des berühmtesten griech. Gelehrten des Mittelalters, Eustathios von Thessalonike weitere Schwerpunkte seines Interesses. Ein maßgebliches Standardwerk wurde seine „Griech. Metrik“, 1923, ³1962 (engl. 1962). Insgesamt verfaßte M. über fünfhundert Veröffentlichungen. Seine Fähigkeit, Entscheidendes in größter Knappheit zum Ausdruck zu bringen, brachte seinen Publikationen das sprichwörtliche Prädikat „maasvoller Kürze“ ein.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Oxford);
    Korr. Mitgl. d. Brit. Academy;
    Member of the Balliol College;
    Friedenskl. d. Ordens Pour le Mérite.

  • Werke

    Weitere W Aufsätze in: Byzantin. Zs., wieder in: Kl. Schrr., 1973 (P);
    Der byzantin. Zwölfsilber, 1903;
    Die Chronol. d. Hymnen d. Romanos, 1906;
    Grammat. u. metr. Umarbeitungen in d. Überlieferung d. Romanos, 1907;
    Das Kontakion, 1910;
    Die metr. Akklamationen d. Byzantiner, 1912;
    Eustathios als Konjekturalkritiker, 1935. – Sancti Romani Melodi Cantica. Cantica genuina, 1963 (mit C. A. Tyrpanis);
    Sancti Romani Melodi Cantica. Cantica dubia, 1970 (mit C. A. Tyrpanis). - W-Verz.:
    A select List of Writings of P. M., 1951.

  • Literatur

    C. A. Tyrpanis, in: Byzantin. Zs. 58, 1965, S. 284 f.;
    H. Lloyd-Jones, in: Gnomon 37, 1965, S. 219-21 (P);
    BHdE.

  • Porträts

    Phot., Abb. in: Kl. Schrr., 1973.

  • Autor/in

    Peter Wirth
  • Zitierweise

    Wirth, Peter, "Maas, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 597 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11888185X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA