Lebensdaten
1886 – 1943
Geburtsort
Hermannstadt (Siebenbürgen)
Sterbeort
durch Flugzeugabsturz bei Perugia (Italien)
Beruf/Funktion
Volkstumspolitiker ; siebenbürgischer Kulturpolitiker ; Leiter des DAI
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 140132333 | OGND | VIAF: 32366154
Namensvarianten
  • Csaki, Richard
  • Csáki, Richard

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Zitierweise

Csaki, Richard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140132333.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus siebenbürgisch-sächsischer (Mediascher) Fam.;
    V Michael (1858–1928), langjähriger verdienstvoller Kustos des Brukenthal’schen Mus. in Hermannstadt;
    M Wilhelmine, T des Bgm. Wilh. Gresskovitz in Mediasch;
    1917 Grete Copony, Malerin;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    C. trieb germanistische Studien in Berlin, Bonn und Königsberg und schloß sie an der damals ungarischen Universität Klausenburg ab. 1910-20 war er Deutschlehrer am evangelischen Gymnasium in Hermannstadt. Am 1. Weltkrieg nahm er freiwillig in einem österreichisch-ungarischen Artillerie-Regiment teil. Das von ihm nach dem Anschluß Siebenbürgens an Rumänien (1919) begründete Kulturamt des Verbandes der Deutschen in Großrumänien (Rud. Brandsch) mit dem Sitz in Hermannstadt leitete er 1920-30. Gleichzeitig gab er die Zeitschrift „Ostland“ heraus, deren 1. Folge (1919–21) den Untertitel „Monatsschrift für die Kultur der Ostdeutschen“, deren 2. Folge (1926–31) den Untertitel „Vom geistigen Leben der Auslandsdeutschen“ führte. Schon darin gab sich C.s Bestreben zu erkennen, das Kulturschaffen des gesamten Außendeutschtums zu beobachten. Eine organisatorische Leistung besonderer Art stellten die ebenfalls in der Zeitspanne von 1920-31 veranstalteten 11 Ferienhochschulkurse des Kulturamtes mit Beteiligung zahlreicher Gelehrter aus dem deutschen Sprachraum dar. Zu noch wesentlich großzügigerer Wirksamkeit gelangte C. durch seine Berufung zum Leiter des Deutschen Ausland-Institutes Stuttgart 1933-41, das er nach seinen Plänen zu einem Sammelpunkt auslanddeutscher Sippenkunde, Volksforschung und Kulturpolitik ausgestaltete. Während dieser Zeit wurde Stuttgart „Stadt der Auslanddeutschen“ und 1936 in ihr als museale Sammelstätte das „Ehrenmal der deutschen Leistung im Ausland“ geschaffen, dessen weiterer Ausbau C. sehr am Herzen|lag. Ab Herbst 1933 besaß er einen Lehrauftrag für Deutschtumskunde an der TH Stuttgart, ab Herbst 1940 einen ähnlichen an der Universität Tübingen, die ihn 1943 zum Honorarprofessor ernannte. Er entfaltete zeitlebens eine rege Reise- und Vortragstätigkeit, die ihn mit allen Inselgruppen des Außendeutschtums bekannt machte. Während des 2. Weltkriegs forderten Wehrmachtseinheiten ihn oft als Vortragenden an. Auf dem Flug zu einem dieser Rednereinsätze stürzte er über Oberitalien ab.

  • Werke

    Die dt. Schrr. d. Johs. Honterus, Diss. Klausenburg 1912 (ungar.);
    Jenseits d. Wälder, Eine Slg aus 8 Jhh. dt. Dichtung in Siebenbürgen, Hermannstadt 1916;
    Prolegomena z. e. Gesch. d. dt. Lit. in Siebenbürgen, ebd. 1921;
    Dt. Wegweiser, Grenz- u. auslanddt. Reisehdb. durch Europa, 13 Bde., 1932.

  • Literatur

    H. Rüdiger, Gedenkrede, in: Deutschtum im Ausland, Zs. d. Dt. Ausland-Inst. Stuttgart, 27. Jg., 1944, H. 1/2 (P).

  • Autor/in

    Otto Folberth
  • Zitierweise

    Folberth, Otto, "Csaki, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 434-435 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140132333.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA