Lebensdaten
1794 – 1876
Geburtsort
Anholt bei Bocholt
Sterbeort
Rom
Beruf/Funktion
Zeichner ; Maler ; Graphiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117210137 | OGND | VIAF: 10617403
Namensvarianten
  • Nadorp, Franz
  • Nadorp, František
  • Nadorp, Franz Johann Heinrich

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Zitierweise

Nadorp, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117210137.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus niederländ. Bildhauer- u. Malerfam., seit d. 18. Jh. in A.;
    V Johann Theodor (1761–1802), Bildhauer u. Maler in A., S d. Johann Franz (1735–98), Bildhauer in A., u. d. Agatha Wilhelmina Köningsfeld;
    Ur-Gvv Johann Theodor (1698-n. 1742), Maler u. Bildhauer in A.; – ledig.

  • Biographie

    Fürst Constantin zu Salm-Salm (1762–1828) ermöglichte N. 1814 den Eintritt in die Kunstakademie von Prag, wo er bei Joseph Bergler eine Ausbildung als Historienmaler erhielt. Josef Führich, einer seiner Mitschüler, beschrieb N. in seinen Erinnerungen als eine „poetische, geistreiche, etwas heftige Natur“. Zunächst mit Zeichnungen nach Antiken und Aktdarstellungen in klassischer Manier beschäftigt, löste sich N. allmählich von den starren Akademieregeln. Studienreisen führten ihn u. a. nach Wien und Dresden. 1822 erhielt er in Prag die goldene Akademiemedaille. Im Sommer 1827 beendete N. seine Ausbildung; im Herbst desselben Jahres begleitete er den Prinzen Franz zu Salm-Salm auf dessen Italienreise und schuf dabei eine Reihe von Stadtansichten und detailgetreuen Landschaftsdarstellungen. Nach der Rückkehr des Prinzen verbrachte N. einige Monate in der Toskana; im Januar 1828 erreichte er Rom, wo er Führich wiedertraf und sich zunächst der Gruppe der Nazarener anschloß. Zahlreiche religiöse Darstellungen bezeugen die Vorliebe N.s für die christliche und antike Kultur. Sein Ziel, als Historienmaler Ruhm und Ansehen zu gewinnen, konnte er jedoch nicht erreichen. Größere Aufträge blieben trotz bedeutender Fürsprecher aus; nach dem Tod seines Mäzens mußte sich N. seinen Lebensunterhalt mit Zeichenunterricht in vornehmen Familien Roms verdienen. Es entstanden reizvolle Ansichten der Villen der Umgebung sowie Porträts von Familienangehörigen seiner Schüler. N. gehörte zu den Mitbegründern des „Römischen Künstlerbundes“ (1829) und des deutschen Künstlervereins (1845), für den er auch die Vignette entwarf. In vielen Skizzen und Zeichnungen schilderte er das gesellige Leben seiner Kunstbrüder, wie z. B. das Cervarofest 1832 und die jährlichen Frühlingsfahrten der Ponte-Molle-Gesellschaft. Die Jahre 1840-50 waren seine fruchtbarsten; danach wurden seine Skizzenbücher jedoch immer mehr zu Dokumenten persönlicher, zunehmend bedrückender Erlebnisse.

    Im August 1862 reiste N. in seine Heimat, kehrte aber – nach erfolglosen Bemühungen um eine Unterstützung – über Antwerpen und London wieder nach Rom zurück. Von dem romantischen Schwung und dem großen Gestus seiner früheren Zeichnungen war nichts mehr zu erkennen. Auf eine neuerliche Initiative des mit ihm befreundeten deutschen Buchhändlers in Rom, Joseph Spithöver, in Anholt bewilligte Alfred I. (1814–86) 1876 schließlich eine Leibrente; N. starb jedoch im September desselben Jahres. Vereinbarungsgemäß ging sein gesamter Nachlaß an die Fürsten zu Salm-Salm über.

  • Werke

    517 Zeichnungen, 122 Aquarelle, 26 Lith., 29 Ölgem., 70 Skizzenbücher, 8 Kupferplatten u. 16 Gipsmodelle in Isselburg-Anholt (Wasserburg Anholt, Hist. Kunstslgg. d. Fürsten zu Salm-Salm).

  • Literatur

    J. v. Führich, Lebenserinnerungen, o. J., S. 38;
    N. Didier, Übersicht d. Nachlasses in Anholt, 1921;
    C. Nitsch u. C. Roessing, Oeuvre-Verz. d. Nachlasses in Anholt, 1993;
    H. W. van Os u. a., Der Zeichner F. N. 1794-1876, e. romant. Künstler aus Anholt, 1976 (P);
    B. Bosse, in: Kreisjb. d. Kreises Borken, 1987, S. 141-44 (P);
    Künstlerleben in Rom. Ausst.-kat. Nürnberg, 1991;
    ThB.

  • Porträts

    Mehrere Selbstbildnisse (Ölgem. u. Zeichnungen) im Nachlaß.

  • Autor/in

    Duco van Krugten
  • Zitierweise

    Krugten, Duco van, "Nadorp, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 693-694 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117210137.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA