Lebensdaten
1901 – 1964
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Schweinfurt
Beruf/Funktion
Maschinenbauer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 138120331 | OGND | VIAF: 279292008
Namensvarianten
  • Mundt, Robert

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Zitierweise

Mundt, Robert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138120331.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Alfred (1875–1945), Kriminalpolizeirat in B., S d. Gustav Robert (1851–1928) aus Neuwedel (Mark Brandenburg), Polizeihptm. in B., u. d. Dr.-Ing. Marie Louise Pohlmann (1854–1937) aus Müncheberg (Mark Brandenburg);
    M Ella (1877–1952), T d.|Philipp Vender (1830–98) aus Kreuznach, Fabr. in B., u. d. Bertha Auguste Elisabeth Mingie (1841–98);
    Berlin 1927 Louise (1902–90), T d. Johann Georg Bär (1877–1952), Rektor in Sulzbach-Rosenberg, u. d. Luise Rauber (1882–1958) aus Spielberg (Oberfranken);
    3 S, 1 T, u. a. Manfred (* 1932), Dipl.-Ing. in Sch., Bernhard (* 1935), Dipl.-Ing. in Passau.

  • Biographie

    Nach dem Abitur am Friedrich-Realgymnasium in Berlin studierte M. 1920-25 an der TH Charlottenburg Maschinenbau, u. a. bei Otto Kammerer. Dieser empfahl ihn nach der Diplom-Hauptprüfung an die Norma GmbH Berlin, die seit 1914 mehrheitlich zur Svenska Kullagerfabrieken (SKF), Göteborg, gehörte. M. lernte dort Josef Kirner, den Erfinder des Zylinder-Rollenlagers, und dessen Vorgänger Wilhelm Jürgensmeyer (1893–1963) sowie die schwed. Wälzlagerpioniere Sven Gustaf Wingquist und Nils Arvid Palmgren kennen, mit denen gemeinsam er an der Weiterentwicklung der Wälzlager-Theorie arbeitete. M. gelang es, einem stetig wachsenden Kreis von Anwendern die Vorteile der Wälzlagerung zu erläutern und die Konstrukteure entsprechend zu beraten. Er gestaltete auch viele Gleitlagerungen auf Wälzlager um, z. B. bei den Güterwagen der Deutschen Reichsbahn. In seiner Dissertation bei Kammerer über „Ermüdungsbruch und zulässige Belastung von Wälzquerlagern“ (1928) ermittelte M. die zulässige Belastung der Wälzlager aufgrund der vorgegebenen Lebensdauer aus Drehzahl und Lagerabmessung, indem er eine Beziehung zwischen der spezifischen Belastung und der Zahl von Belastungswechseln bis zum Ermüdungsbruch aufstellte. Seinen Ergebnissen kam große praktische Bedeutung zu, weshalb die Arbeit in Fachkreisen Aufmerksamkeit fand. Die Firma Norma übertrug ihm die Leitung der Abteilung Triebwerksbau; er entwarf Wälzlagerungen für Elektromaschinen und den Schiffbau und für Hebezeuge mit kleiner Drehzahl.

    Als 1931 Schweinfurt Sitz der Vereinigten Kugellagerfabriken (VKF, gegr. 1929) wurde und eine eigene Technische Abteilung mit Prüf- und Versuchsanlagen für die zwei deutschen Werke Cannstatt und Schweinfurt erhielt, kam M. als Sachbearbeiter für technisch-wissenschaftliche Fragen dorthin. Seit 1932 mit Handlungsvollmacht, bearbeitete er die Konstruktion, Normung, Erprobung und Entwicklung der Wälzlager erfolgreich weiter und wurde zum wichtigsten Fachmann in allen Lagerungsfragen in Deutschland. Seit 1941 leitete er (seit 1942 als Direktor) das Technische Büro der VKF, das die gesamte deutsche Industrie wälzlagertechnisch beriet und betreute. Er hielt es nun für notwendig, die Berechnung der Wälzlager zu normen, da ihre Hersteller Tragfähigkeit und Lebensdauer noch verschieden ansetzten. Verwirklicht wurden diese Absichten aber erst nach dem 2. Weltkrieg durch die schwed. Normen-Kommission, die sich auf die Studien von Palmgren stützte. Nach der Wiederaufnahme der Wälzlagerproduktion in der Bizone 1947 übernahm M. erneut die Technische Abteilung der VKF (bis 1959, seit 1953 als Direktor). 1948-64 gehörte er dem DIN-Arbeitsausschuß Wälzlager an; er war zudem Mitglied der deutschen Delegation im ISO-Wälzlager-Komitee, das 1958 die Berechnungsempfehlung für Wälzlager verabschiedete. Nachdem sich M. schon 1938 an der TH München habilitiert hatte (Theorie d. parabol. Druckflächen, wie sie bei Berührung kegeliger Oberflächen entstehen; s. a. Forschungen Ing. Wesen 9, 1938, S. 298-306), wurde er 1949 Mitarbeiter am Ingenieur-Taschenbuch „Hütte“ und verfaßte für dieses bis 1954 den Wälzlager-Abschnitt. 1950 veröffentlichte er eine allgemein verständliche Darstellung der Hertzschen Theorie über die Berührung fester elastischer Körper. 1954 berief ihn Gustav Niemann an sein Institut für Maschinenelemente an der TH München als Dozent für Wälz- und Gleitlagertechnik (1961 Professor). Daneben hielt M. Vorlesungen an den Technischen Hochschulen Karlsruhe, Hannover, Braunschweig, Stuttgart, Berlin und Istanbul.|

  • Auszeichnungen

    Rettungsmedaille am Bande (1926).

  • Literatur

    Automobil-Revue (Frankfurt) 26, 1951, Nr. 4, S. 60 (P);
    E. Kruppke, in: Schmiertechnik 8, 1961, S. 272 (P);
    Graue, ebd. 11, 1964, S. 113 f.;
    Jb. d. Schiffbautechn. Ges. 58, 1964, S. 64 f.;
    Glasers Ann. 88, 1964, S. 113 f. (P);
    H. Rausch, in: DIN-Mitt. 43, 1964, S. 184 (P);
    H. C. v. Seherr-Thoß, Die Entwicklung d. Zahnrad-Technik, 1965, S. 438;
    Pogg. VII a;
    Kürschner. Gel.-Kal. 1966. – Mitt. v. Dipl.-Ing. Manfred Mundt.

  • Autor/in

    Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß
  • Zitierweise

    Seherr-Thoß, Hans Christoph Graf von, "Mundt, Robert" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 587-588 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138120331.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA