Dates of Life
1855 – 1907
Place of birth
Rudolstadt/Saale
Place of death
Berlin
Occupation
Botaniker
Religious Denomination
lutherisch
Authority Data
GND: 117607800 | OGND | VIAF: 47544243
Alternate Names
  • Müller, Carl
  • Müller, Carl
  • Müller, C.
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Müller, Carl, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117607800.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Carl August, Gürtlermeister, Lampenfabr. aus B.;
    M Wilhelmine Hoffmann;
    1889 Marie Boébé;
    1 S.

  • Biographical Presentation

    M. kam im Alter von zwei Jahren nach Berlin und verbrachte dort sein gesamtes weiteres Leben. Nach dem Besuch der Friedrich-Werderschen Gewerbeschule studierte er 1876-80 an der Universität Naturwissenschaften; 1877 wurde seine Arbeit „Über die Pflanzengallen im weitesten Sinn des Wortes“ von der Philosophischen Fakultät mit einem Preis ausgezeichnet; mit dem hier behandelten Spezialgebiet befaßte M. sich auch später mehrfach. 1881/82 war er Privatassistent bei Nathanael Pringsheim, der seit 1869 als Privatgelehrter in Berlin wirkte, sowie bei Leopold Kny, Professor für Botanik an der neugegründeten Landwirtschaftlichen Hochschule, an dessen berühmten „Botanischen Wandtafeln“ er mitarbeitete. 1882 wurde er zum Dr. phil. promoviert. M. war 1882/83 Lehramtskandidat an der Luisenstädtischen Oberrealschule und Hilfslehrer an der Friedrich-Werderschen Oberrealschule, 1883-86 Lehrer an der Schule zum Heiligen Kreuz. Da er keine auskömmliche Dauerstellung erhielt, wurde er 1886 Assistent am Pflanzenphysiologischen Institut der Universität und am Botanischen Institut der Landwirtschaftlichen Hochschule, die beide unter der Leitung von Kny standen, der M.s Arbeitsrichtung beeinflußte und seine Leistungen ebenso schätzte wie Pringsheim. Beide schlugen ihn 1891 als Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina vor. 1892 habilitierte sich M. an der Landwirtschaftlichen Hochschule und lehrte dort bis 1906 vorwiegend Bakteriologie. 1895 erhielt er auch an der TH Berlin-Charlottenburg eine Dozentur für allgemeine und spezielle Botanik und hielt Mikroskopie-Kurse ab. Zudem unterrichtete er an der Gärtner-Lehranstalt in Potsdam (seit 1903 in Dahlem), wo er Vorsteher der Pflanzenphysiologischen Abteilung wurde. Dem Broterwerb dienten auch Übersetzungsarbeiten aus dem Dänischen (V. A. Poulsen, Botan. Mikrochemie, 1881) und Norwegischen (N. Wille, Bau u. Entwicklung d. Pollenkörner, 1885).

    M.s Hauptleistungen liegen auf dem Gebiet der durch Würmer erzeugten Pflanzengallen (Helminthologie) und der Bakteriologie, einem zu seiner Zeit noch kaum entwickelten Spezialfach, ferner in der mikroskopischen und physiologisch-chemischen Erforschung der Pflanzenhistologie. Mit seinen Arbeiten bereitete er die Grundlagen für neue Spezialdisziplinen der angewandten Botanik, namentlich der Phytopathologie, Parasitologie, aber auch der Anwendung der Mikro- und Nahrungsmittelchemie in der Botanik. Diese Fächer vetrat er auch als einer der ersten Hochschullehrer in Berlin.|

  • Awards

    Mitgl. d. Leopoldina (1891);
    Titularprof. d. Landwirtsch. Hochschule Berlin (1896);
    Sekr. d. Dt. Botan. Ges. (seit 1890);
    Ehrenmitgl. d. Ges. Naturforschender Freunde zu Berlin (1883).

  • Works

    Caprifoliaceae, Valerianaceae, Calycerae, in: Flora Brasiliensis, hrsg. v. A. Engler u. K. v. Martius, 1884, S. 332-59;
    Medizinalflora, 1890;
    Euphorbiaceae, in: Ill. Flora … v. H. Potonié, 1889.

  • Literature

    L. Kny, in: Berr. d. Dt. Botan. Ges. 25, 1907, S. 40-47 (W, P);
    Leopoldina 43, 1907, S. 71;
    L. Wittmack, in: Verhh. d. Botan. Ver. d. Prov. Brandenburg 49, 1907, S. XLVII-LIV;
    Dt. Botan. Jb. 12, 1960, S. 60;
    G. Natho u. E.-M. Wiedenroth, Zur Gesch. d. Botanik an d. Landwirtsch.-Gärtner. Fak. d. Humboldt-Univ. zu Berlin, in: Wiss. Zs. d. Humboldt-Univ., Math.-Naturwiss. R. 34, 1985, S. 235-45;
    H. Lorenz (Hrsg.), Btrr. zur neueren Gesch. d. Botanik in Dtld., 1988;
    Wi. 1905;
    BJ XII, Tl.|

  • Primary Sources

    Qu. Archiv d. Leopoldina, Halle, Matrikel-Mappe Nr. 2936 (W, L). – Eigene Archivstud.

  • Author

    Ilse Jahn
  • Citation

    Jahn, Ilse, "Müller, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 437-438 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117607800.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA