Lebensdaten
1570 – 1639
Geburtsort
Wien (?)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Bürgermeister von Wien
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137572859 | OGND | VIAF: 81746806
Namensvarianten
  • Moser, Daniel (bis 1606)
  • Moser, Daniel Ritter von
  • Moser, Daniel (bis 1606)
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Zitierweise

Moser, Daniel Ritter von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137572859.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ruprecht Moser ( 1597), städt. Mautner an d. Schlagbrücke üb. d. Donaukanal in W.;
    M Ursula N. N.;
    1) Wien 1598 Katharina (1582–1621), T d. Georg Wankher, Ratsfreund in Bruck/Leitha, u. d. N. N., 2) 1622 (?) Katharina Haag zu Stamberg (um 1582–1644, 1] Georg v. Gürtner, Oberdreißiger in Ungar.-Altenburg);
    9 K aus 1), u. a. Johanna (1599–1636, Dr. Johann Widmer, 1636, Syndicus d. Stadt W.), Maria Magdalena (1600–28, Veit Schinderl v. Immendorf, kaiserl. Vizedom), Rosina (1602–79, 1] Paul Wiedemann, 1579–1650, Ratsherr, 1623-25 Bgm. v. W., 2] Daniel Lazarus Springer, um 1614–87, 1670-73 u. 1678/79 Bgm. v. W.), Ursula (* 1603, Lucas Stepano v. Ehrenstein, kaiserl. Rat), Katharina (1605–35, Johann Bartholomäus Schölharden, kaiserl. Hofkammerrat), 1 T aus 2) Katharina (* 1623, Dr. Johann Gabriel v. Selb, Wirkl. Hofkammerrat, Dekan d. jurid. Fak. d. Univ. Wien).

  • Biographie

    Nach einem Studium der freien Künste kämpfte M. im Regiment des Hans Frhr. v. Breuner in Frankreich und in den Niederlanden und zeichnete sich 1596 gegen die Türken aus. 1597 kehrte er nach Wien zurück und erwarb 1599 das Bürgerrecht. Er trat als Steuereinnehmer in städtische Dienste und wurde 1600 zum Äußeren Rat gewählt. 1604 vertrat er den kaiserlichen Standpunkt auf dem ungar. Landtag und wurde 1606 Stadtrichter in Wien. Als konsequenter Vorkämpfer der Gegenreformation unterstützte er Bischof Melchior Khlesl bei der Ansiedlung neuer kath. Orden in Wien und blieb ein loyaler Gefolgsmann der Habsburger, insbesondere Ferdinands II. Bereits in seiner 1. Amtsperiode als Bürgermeister (1609–13) griff M. hart gegen die Protestanten durch und ließ 1610 eine Untersuchung gegen jene durchführen, die mit den ev. Ständen zu Verhandlungen mit den Ungarn nach Preßburg gereist|waren. Nach kurzer Tätigkeit im Inneren Rat (1614/15) wurde er erneut Bürgermeister (1616–22). Als die Protestanten 1619 Ferdinand II. mit einer „Sturmpetition“ in der Hofburg bedrängten, rettete M. die Situation, indem er den Dampierreschen Kürassieren das Fischertor öffnete. In seiner 3. Amtsperiode (1626–37) verfügte M. 1626 die Anlage des städtischen Wappenbuchs und wies 1627 die prot. Prediger aus. Außerdem hatte er die Schäden eines verheerenden Stadtbrands zu beheben. 1629 exekutierte er das von Ferdinand II. erlassene „Restitutionsedikt“, das die Protestanten zur Rückgabe kath. Güter verpflichtete. 1628 bewarb er sich um die Aufnahme in die Landstände von Österreich unter der Enns. In Anerkennung seiner Leistungen beschloß der Stadtrat 1634, M. auf Lebenszeit an jedem Neujahrstag 600 Gulden zu überreichen. 1637 erhielt er Sitz und Stimme im niederösterr. Landtag, 1638 wurde er Landrechtsbeisitzer. Nach Beendigung seiner politischen Laufbahn kaufte M. 1639 von seinem Schwiegersohn Veit Schinderl die Herrschaft Ebreichsdorf (Niederösterreich) sowie einen von den Zeitgenossen gerühmten Ziergarten in der Wiener Vorstadt Roßau, wo er ein Lustschlößchen bauen ließ.|

  • Auszeichnungen

    Kaiserl. Rat (1613).

  • Literatur

    G. Frhr. v. Suttner, Der dreimalig Bgm. d. Stadt Wien gewesene D. Rr. v. M. u. dessen Garten in d. Roßau, in: Alt-Wien 7, 1898, S. 176 f.;
    J. Bergmann, Medaillen auf berühmte u. ausgezeichnete Männer, 1858;
    J. Pradel, Die Wiener Bgm. d. 1. Hälfte d. 17. Jh., in: Wiener Gesch.bll. 26, 1971, S. 178 ff.;
    F. Czeike, Wien u. seine Bgm., 1974, S. 171 ff.;
    Hdb. d. Stadt Wien 98, 1983/84, 11/225 (Qu.-Verz.);
    Wurzbach 19;
    Hist. Lex. Wien IV, 1994. |

  • Quellen

    Qu. Hofkammerarchiv Wien, Fam.akten M/204.

  • Autor/in

    Felix Czeike
  • Zitierweise

    Czeike, Felix, "Moser, Daniel Ritter von" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 186-187 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137572859.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA