Lebensdaten
1848 – 1903
Geburtsort
Hoyerswerda
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Zoologe
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 117081027 | OGND | VIAF: 10613750
Namensvarianten
  • Moellendorff, Otto Franz von
  • Möllendorff, Otto Franz von
  • Moellendorf, O. von
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Zitierweise

Moellendorff, Otto Franz von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117081027.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Paul Georg (s. 2);
    Berlin 1880 Betty (1857–1920), T d. Gen.konsuls Dr. Hermann Blau u. d. Adelheid Schilling;
    3 S, 3 T, u. a. Wichard (s. 4), Wilhelm (1887–1944), Prof. d. Anatomie an d. Univ. Zürich, Begr. d. „Hdb. d. mikroskop. Anatomie d. Menschen“ (s. Kürschner, Gel.-Kal. 1931; Rhdb.; Fischer), Gertrud (1882–1945, Dr. phil. nat. Friedrich Wilhelm Winter, 1878–1917, Druckereibes. u. Zoologe), Irmgard (1896–1928, Henry Lüdeke, 1889–1962, Prof. d. Anglistik and. Univ. Basel, s. Kürschner, Gel.-Kal. 1961);
    E Ortrud (* 1913, Hugo Spatz, 1888–1969, Prof. d. Anatomie, Dir. d. Max-Planck-Inst. f. Hirnforschung in Berlin, s. Kürschner, Gel.-Kal. 1970).

  • Biographie

    M. studierte seit 1866 Chemie und Zoologie an der Univ. Halle und wurde 1870 Hauslehrer der Tochter des Generalkonsuls Blau in Sarajewo, seiner späteren Frau und Mitarbeiterin. In Bosnien fand M. ein reiches Feld für seine naturwissenschaftlichen Neigungen. In seiner „Fauna von Bosnien“, die er 1872 als Dissertation zur Erlangung der philosophischen Doktorwürde schrieb, spielen die Binnenkonchylien eine Hauptrolle. Blau veranlaßte ihn, sich der Konsulatslaufbahn zuzuwenden. 1873 ging M., dessen Bruder Paul Georg bereits in China weilte, nachdem er sich offenbar im Selbststudium mit dem Chinesischen vertraut gemacht hatte, zunächst als Dolmetscher nach Peking, Tientsin und Shanghai, dann als Konsul nach Kanton und Hongkong und wurde schließlich 1886 nach Manila versetzt. Wie in China nutzte M. auch auf den Philippinen die Zeit neben seinen Amtsgeschäften für das Studium der dort lebenden Binnenkonchylien, deren Kenntnis er außerordentlich gefördert hat.

    Als Folge des langjährigen Tropenaufenthaltes stellte sich eine Schädigung seiner Gesundheit ein, die einen Ortswechsel in kühleres Klima erforderlich machte. 1896 wurde er nach Kowno in Litauen versetzt und siedelte schließlich 1901 nach Frankfurt/Main über. Die neugegründete Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften übertrug ihm die Vorlesungen über Konsulatswesen und Handelsgeographie. Gleichzeitig übernahm M. an W. Kobelts Stelle die Leitung der Konchologischen Sektion des Senckenbergischen Museums. Im Herbst 1902 traten die Symptome seiner tödlichen Erkrankung auf.

    Neben den eigenen Funden aus China und den Philippinen bearbeitete M. auch die wissenschaftliche Ausbeute anderer Sammler an Binnenkonchylien aus Japan, Korea, Siam, Annam, Tonkin, Perak, Java, Celebes, Neuguinea, den Karolinen-, Suhl- und Talaut-Inseln und schließlich noch die bedeutenden Sammlungen der russ. Expeditionen von Przewalski, Potanin, Beresowski u. a. nach Westchina und Zentralasien im Zoologischen Museum der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg (1899, 1902). Die Ergebnisse dieser Bearbeitungen sind in 128 Veröffentlichungen enthalten, in denen 2090 neue Taxa in die Wissenschaft eingeführt worden sind: 1988 Arten und 102 Gattungen. Das Verzeichnis der auf den Philippinen lebenden Landmollusken (1898) war eine Vorarbeit zu der Fortsetzung der „Landmollusken“ in „C. Semper's Reisen im|Archipel der Philippinen“, die M. 1898 zwar begonnen hat, aber nicht mehr vollenden konnte.

  • Literatur

    W. Kobelt, Nachrr.bl. d. dt. malakozoolog. Ges. 35, 1903, S. 161-67;
    ders., in: Berr. d. Senckenberg. naturforschenden Ges., 1904 (1), S. 177*-82*: A. Zilch, in: Archiv f. Molluskenkde. 97, 1967, S. 38-39 (P);
    ders., Verz. d. Molluskentaxonomie O. F. v. M.s, ungedr. Ms., Senckenberg Mus., Frankfurt/M.;
    BJ VIII, Tl.

  • Autor/in

    Adolf Zilch
  • Zitierweise

    Zilch, Adolf, "Moellendorff, Otto Franz von" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 631-632 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117081027.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA