Dates of Life
1883 – 1969
Place of birth
Herisau Kanton Appenzell Ausserrhoden
Place of death
Oetwil/See Kanton Zürich
Occupation
Wasserbauingenieur
Religious Denomination
reformiert
Authority Data
GND: 119048272 | OGND | VIAF: 45103221
Alternate Names
  • Meyer-Peter, Eugen
  • Meyer-Peter, E.
  • Peter, Eugen M.-
  • more

Relations

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Meyer-Peter, Eugen, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119048272.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Ernst M. (1849-94), Kaufm. in St. Gallen;
    M Lucy Freund (1849–94);
    ⚭ Germaine (1884–1965), T d. Gioacchino Peter (1844–90), Kaufm. in Istanbul, u. d. Silvia Pessi (1862–1928); Schwager Louis Peter (1887–1977), Bauing., zuletzt in Rom;
    2 T.

  • Biographical Presentation

    M. studierte an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich 1902-05 Bauingenieurwesen und wurde dann vom Bauunternehmer und vormaligen Professor für Wasserbau, Conradin Zschokke (1842–1918), angestellt. Er wurde bald ein Fachmann für die Ausführung von Tiefbauten, insbesondere für Druckluftgründungen (Caissonbauweise), und leitete verschiedene einschlägige Baustellen, so für die Seehäfen von Dieppe und Venedig, das Rheinkraftwerk Augst-Wylen und die Rhonebrücke Butin in Genf. 1920 wurde er von der Schweizer Regierung als Nachfolger von Gabriel Narutowicz als o. Professor für Wasserbau an die ETH berufen. Neben allgemeinen Einführungen in den Wasser- und Grundbau vermittelte er dort die Fächer Hydrographie und Gewässerkunde, Wasserversorgung, Kanalisation, Flußbau, Wasserkraftanlagen, See- und Hafenbau. Seine gutachterliche Tätigkeit untermauerte er mit hydraulischen Modellversuchen, die er anfänglich im Laboratorium seines Kollegen Franz Prasil im Institut für hydraulische Maschinen sowie in provisorischen Versuchsräumen der Auftraggeber|durchführte. Nach dem Vorbild einiger deutscher Laboratorien und mit nachhaltiger politischer und finanzieller Unterstützung durch die Schweizer. Berufsverbände und insbesondere den Wasserbauexperten Heinrich Eduard Gruner (1873–1947) aus Basel gründete er 1930 die Versuchsanstalt für Wasserbau in Zürich, der er bis 1952 unter Beibehaltung seiner Professur als Direktor vorstand.

    Mit einem wachsenden Stab von Mitarbeitern, unter denen Henry Favre (1901–66), Charles Jaeger (1901–89), Hans-Albert Einstein (1904–73) und Robert Müller (1908–87) herausragten, untersuchte M. zahlreiche hydromechanische Probleme für Flußbauten und Wasserkraftanlagen in der Schweiz, aber auch im Ausland, namentlich in Ägypten, Iran, Irland, Marokko, Mexiko, Peru, Portugal und Spanien. 1935 wurde die Versuchsanstalt durch eine Erdbauabteilung erweitert, die sich sowohl bodenmechanischen wie grundbautechnischen Fragen widmete, u. a. unter der Leitung von Robert Haefeli (1898–1978), der sich dort als Pionier der Schneemechanik einen Namen machte. Vielbeachtete Beiträge wurden auch bei der Entwicklung hoher Staudämme geleistet. 1941 wurde der Versuchsanstalt das von Otto Lütschg aufgebaute Institut für Gewässerkunde in Form einer Abteilung für Hydrologie angegliedert, die später in eine Abteilung für Hydrologie und Glaziologie erweitert wurde und schwerpunktmäßig Fragen der Gletscher-Klima-Beziehung, der Gletscherhydrologie und der Gletschermechanik bearbeitete. Während kurzer Zeit (1936–45) war auch die neugeschaffene Beratungsstelle für Abwasserreinigung und Trinkwasserversorgung Teil der Versuchsanstalt; dann entstand aus ihr die unabhängige Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz. M. gehörte zu den Mitbegründern des 1943 eröffneten Eidgenössischen Instituts für Schnee- und Lawinenforschung. Ebenso war er Gründungsmitglied des 1935 in Berlin ins Leben gerufenen Internationalen Verbandes für wasserbauliches Versuchswesen, der heutigen International Association for Hydraulic Research. In der Forschung erlangte er durch seine Arbeiten über flußmorphologische Fragen und vor allem über die Bewegung des Flußgeschiebes Weltruf. Seine erste sog. Geschiebetriebformel veröffentlichte er 1934 mit seinen Mitarbeitern Favre und Einstein, seine zweite 1948 mit Robert Müller. Sie wird als „Meyer-Peter-Formel“ noch heute für flußbauliche Berechnungen in kiesführenden Flüssen verwendet. M. galt in der Fachwelt als Persönlichkeit, die den Ingenieur, den Forscher und den Lehrer aufs Glücklichste vereinigte.|

  • Awards

    Dr. h. c. (Univ. Zürich 1933, Grenoble 1950).

  • Works

    Neuere Versuchsresultate üb. d. Geschiebetrieb, in: Schweizer. Bauztg. 103, 1934, Nr. 13, S. 147-50 (mit H. Favre u. H.-A. Einstein);
    Formulas for Bed-Load Transport, 2. Tagung d. Internat. Verbandes f. Wasserbaul. Versuchswesen (IAHSR), Stockholm 1948, Nr. 2, S. 1-26;
    ca. 60 weitere Publikationen in Fachzss. üb. Fragen d. wasserbaul. Versuchswesens, d. Hydromechanik u. d. Grundbaus.

  • Literature

    G. Schnitter, in: Wasser- u. Energiewirtsch. 61, 1969, Nr. 9/10, S. 305 f.;
    D. Vischer, 125 J. Wasserbau an d. ETH, in: Schweizer Ing. u. Architekt 98, 1980, Nr. 43, S. 1065-70 (P);
    ders. u. N. Schnitter, Drei Schweizer Wasserbauer, Conradin Zschokke, E. M., Gerold Schnitter, Schweizer Pioniere d. Wirtsch. u. Technik 53, 1991 (P);
    P.-G. Franke u. A. Kleinschroth, Kurzbiogrr. Hydraulik u. Wasserbau, 1991 (P);
    Pogg. VII a;
    Schweizer Lex. (P).

  • Author

    Daniel Vischer
  • Citation

    Vischer, Daniel, "Meyer-Peter, Eugen" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 383-384 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119048272.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA