Lebensdaten
1824 – 1877
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Verlagsbuchhändler ; Verleger ; Verlagsgründer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116242450 | OGND | VIAF: 64753193
Namensvarianten
  • Bonz, Ludwig Adolf
  • Bonz, Adolf Carl
  • Bonz, Adolf Karl
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Bonz, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116242450.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paul Ernst von Bonz, Kriegsrat in Stuttgart;
    M Charlotte Weckherlin;
    1850 Antonie (1826–1905), T des H. Erhard, Inhaber der Metzlerschen Buchhandlung in Stuttgart; 5 K.

  • Biographie

    B. studierte ab 1842 Jura, u. a. in Heidelberg, wo er J. V. von Scheffel und Adolf Kußmaul, spätere Autoren seines Verlags, kennen lernte. Gesundheitshalber bei Ch. Kaiser in München Buchhandel lernend, trat er 1851 in die Metzlersche Buchhandlung in Stuttgart als Teilhaber ein. Hier pflegte er besonders die Belletristik und beschritt mit glücklicher technischer und künstlerischer Initiative und Erfolg den Weg der „illustrierten“ und der „Prachtausgaben“. Vor allem mit den steigenden Auflagen der Dichtungen Scheffels in von Anton von Werner illustrierten Ausgaben führte B. eine neue Epoche des Buchgeschmacks herauf. 1870 übergab H. Erhard das Geschäft den Schwiegersöhnen B. und L. Werlitz. 1876 eröffnete B., den belletristischen und Schulbuchverlag mitnehmend, mit seinem Schwiegersohn A. Mehl die Firma Adolf B. & Co. In zahlreichen Berufsorganisationen hat er ehrenamtlich z. T. leitend und viele Jahre mitgewirkt. Ein Arbeiterinnenwohnheim und eine Volksküche wurden seinem unermüdlichen Kampf gegen soziale Notstände verdankt. Vor allem aber hinterließ er einen hochangesehenen und wohlfundierten Verlag mit einem eigenen Gesicht.

  • Literatur

    ADB XLVII;
    L. A. B., in: Börsenbl. f. d. dt. Buchhandel, 1877, S. 2282 f. (anonym);
    J. Proelß, J. Scheffels Leben, 1887, S. 54, 640, 658;
    R. Schmidt, Dt. Buchhändler …, Bd. 1, 1902, S. 78 ff.;
    Briefe v. J. V. v. Scheffel an Ant. v. Werner, 1915, S. 118 ff. (1871-77);
    50 J. A. B. &
    Co., 1926;
    K. Berkhan, A. B., in: Lb. Schwaben II, S. 47-53 (L, P).

  • Autor/in

    Paul Gehring
  • Zitierweise

    Gehring, Paul, "Bonz, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 451 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116242450.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Bonz: Adolf B. Die Firma Adolf Bonz & Co. ist aus der ältesten Buchhandlung Stuttgarts, der im Jahre 1682 gegründeten Metzler’schen hervorgegangen, indem die Mitbesitzer derselben, Adolf Karl B. (geboren 1824, 1877) und sein Schwiegersohn Adolf Mehl aus derselben austraten und 1876 mit einem Theil des Metzler’schen Verlages eine neue Firma, das Verlagsgeschäft von Adolf Bonz & Co. in Stuttgart begründeten. Die Hauptrichtungen des Verlages waren damals und sind noch jetzt: schöne Litteratur, Belletristik und Schulbücher. In ersterer Richtung war schon in den von der Firma Metzler übernommenen Verlagsartikeln ein vorzüglicher Fond vorhanden. Es waren dies die bis dahin erschienenen Werke Victor v. Scheffel's, die seit ihrem Eintritt in die Litteratur in schier unzähligen Exemplaren in der ganzen Welt verbreitet sind und zuletzt in den geschmackvollsten Prachtausgaben von der Verlagshandlung dargeboten wurden. An die Scheffel’schen Dichtungen reihten sich würdig die Werke Ludwig Steub's, denen sich bald noch andere Lieblingsautoren des deutschen Volkes anschließen sollten. Dies geschah indeß nicht mehr unter der Geschäftsführung Adolf Bonz', der bereits ein Jahr nach der Gründung der Firma verstarb, ein fruchtbares, vor allem auch der Oeffentlichkeit, gemeinnützigen Anstalten und dem Wohle der arbeitenden Classen gewidmetes Leben beschließend — er gilt unter anderem als der eigentliche Stifter des deutschen Buchdruckervereins —, sondern unter seinem ältesten Sohne und Nachfolger, Alfred Bonz (geb. 1854), der 1878 als Theilhaber in die Firma eintrat und 1880, wo Adolf Mehl ausschied, Alleinbesitzer wurde. Unter ihm gesellten sich zu Scheffel und Steub noch Autoren, wie Ganghofer, Hans Neuert, Karl Emil Franzos, Karl Stieler, Fr. Th. Vischer, Ludwig Hevefi, W. Laufer, Ludwig Pfau, Stephan Milow, Hans Arnold, Herm. Lingg, Woldemar Kaden, Edwin Bormann, die als typische Vertreter unserer schönen Litteratur bezeichnet werden können und zum Theil ihre Producte ausschließlich der Firma zur Verwerthung übergaben. Von Interesse dürfte es sein, hier eine kleine Statistik der Auflagen Scheffel’scher Werke einzuschieben. Scheffel's „Ekkehard“ erschien 1880 in 50. Auflage, 1901 bereits in 179.; der „Trompeter von Säkkingen“ 1876 in 50. Auflage, 1882 in 100., 1900 in 250.; das „Gaudeamus“ 1900 bereits in 63. Auflage. Außer diesem nahm auch der Schulbücherverlag einen besonderen Aufschwung; namentlich sind hier die Guth’schen Leitfäden zu nennen, von denen einzelne in 50. und 60. Auflage erschienen sind. 1879 erwarben die Nachfolger von Adolf B. die Emil Müller'sche Buchdruckerei, welche die im Verlage der Firma erscheinenden Werke druckt und unter der Firma „A. Bonz' Erben“ betrieben wird. Der Bonz’sche Verlag hat in der kurzen Zeit seines Bestehens auch bereits öffentliche Anerkennung gefunden: aus Stuttgart, Antwerpen und München wurden ihm Ehrenmedaillen zu Theil. Gegenwärtige Besitzer des Verlags sind: Alfred Bonz (Chef) und Antonie verw. Bonz; der Druckerei: Alfred Bonz, Ernst Bonz und Antonie verw. Bonz.

  • Autor/in

    Karl Fr. Pfau.
  • Zitierweise

    Pfau, Karl Friedrich, "Bonz, Adolf" in: Allgemeine Deutsche Biographie 47 (1903), S. 111 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116242450.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA