Lebensdaten
1885 – 1966
Geburtsort
München
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Industrieller ; Maschinen- und Wagenfabrikant
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136780083 | OGND | VIAF: 81067329
Namensvarianten
  • Meiller, Franz Xaver

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Zitierweise

Meiller, Franz Xaver, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136780083.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz Xaver (s. 1);
    Augsburg 1925 Eleonore (1893–1958), T d. Modellschreiners Andreas Winzer in Augsburg;
    S Franz Xaver (* 1929), Dipl.-Ing., Geschäftsführer d. Fa. F. X. Meiller;
    N Hans Bartl (1907–65), Geschäftsführer d. Fa. F. X. Meiller.

  • Biographie

    M. arbeitete nach seinen Lehr- und Wanderjahren als Schmied zusammen mit seinem Bruder Josef seit 1898 in der väterlichen Firma. Seit dem 1. Weltkrieg war M. technischer Leiter der Firma. Nach Erfolgen in der Herstellung von Betonmischmaschinen bemühte er sich um Verbesserungen im Winden- und Fahrzeugbau. Durch ein Patent des Schweizers Ernst Wirz ( 1987) gewann er 1924 die Möglichkeit, die Ladefläche eines Lastwagens nach drei Seiten hydraulisch mit Hilfe einer drei- oder vierstufigen Teleskop-Presse zu kippen; Schüttgut ließ sich damit in Sekunden entladen. Die Vorrichtung konnte an jedem Lkw oder Anhänger angebracht werden. M. begann mit der Spezialherstellung von hydraulischen Pressen und Kippaufbauten, mit denen er sich gegen konkurrierende Lösungen durchsetzte. Er führte die neue Technik an einem Büssing-Dreiachslastzug vor. Für die Herstellung der Öldruckpumpen und Hydraulikzylinder baute M. ein besonderes Werk auf, das erste dieser Art in Deutschland. Der Hydraulikkipper wurde wegen seines überzeugenden Grundprinzips ein Verkaufsobjekt für Jahrzehnte; schon 1930 belieferte M. die meisten deutschen Nutzfahrzeug-Hersteller. Den Anhängerbau führte M. ebenfalls weiter und rüstete die Anhänger mit seinen Kippern aus. Als Vorläufer der hydraulischen Ladebordwände fertigte er bereits 1931 Hebebühnen für Lastwagen, um die Einmannbe- und -entladung zu ermöglichen. 1933 nahm er von Tatra eine Lizenz zum Bau von Pendelachs-Rohrchassis für sein Anhängerbau-Programm, das von 1,5 bis 10 t reichte. Mit dem 10-Tonner stellte er als einer der ersten Dreiachsanhänger her. 1942 lieferte M. 50 Anhänger für die A 4- (V2-) Rakete, die er mit seiner hydraulischen Kippvorrichtung als einziger zum Abschuß in die Senkrechte stellen konnte.

    Seit 1951 war M. der führende Ausrüster des deutschen Nutzfahrzeugbaues mit Kippern. Gleichzeitig nahm er den Bau von Muldenkippern von 6 bis 20 t auf, auch mit Absetzbehälter, für die Bauwirtschaft. Zusammen mit den Nutzfahrzeug-Firmen entwickelte M. seit 1952 Baustellen-Lastwagen mit Allradantrieb bis 32 t. Diese Konstruktionen lösten die Kipplore auf Schienen ab. Seine Dreiseitenkipper und Überkopf-Schaufellader ergänzten das Programm. M. fertigte Mitte der 50er Jahre schon 1000 Kipper im Monat. Sein Geschäft nahm einen solchen Umfang an, daß er seine Betriebe aus der Stadt München verlagern mußte. Er kaufte daher 1956 51% der Aktien der Waggonfabrik Jos. Rathgeber AG in München-Moosach und baute dort allmählich seine Fertigung auf. 1957 brachte M. den Muldenkipper aus Aluminium bis 80 t heraus, bei dem nur noch Hilfs- und Kipprahmen aus Stahl waren. Er baute die hydraulische Ladebordwand bis 1 t Nutzlast für Lkw. Den Bau von hydraulischen Teleskop-Ladekranen zum Aufbau hinter dem Lkw-Führerhaus (1958) konnte er noch anregen.

    Nach dem Tode seines Bruders Josef (1945) hatte M. seine Firma in eine KG umgegründet, in der er und sein Neffe Hans Bartl persönlich haftende Gesellschafter wurden. 1962 wandelte sie M. in eine GmbH & Co. KG um, wobei die GmbH-Anteile bei der Familie Meiller lagen. M. blieb als Geschäftsführer bis zu seinem Tode im Unternehmen tätig. M.s Nachfolger wurde sein Sohn Franz Xaver. Die Meiller GmbH schloß 1971 einen Organschaftsvertrag mit der Waggonfabrik Rathgeber in München-Moosach, die 1987 gänzlich übernommen wurde.

  • Werke

    DRP 327 345 u. 354 598 v. 1920 (Wagenheber), 407 918 v. 1923 (Lenkung zweirädriger Anhänger), 447 885 u. 463 395 v. 1926/27 (selbsttätige Anhänger-Kupplung), 535 506 v. 1928 u. 536 608 v. 1930 (Hydraul. Dreiseitenkipper).

  • Literatur

    Städtehygiene 6, 1955, S. 43 (P);
    DDD Motor-Ber. Nr. 4224 v. 15.2.1955;
    Meiller-Mitt. 1975, H. 36 (P). – Eigene Archivstud.

  • Porträts

    Gem. v. Lorenz, Franz Xaver sen. u. jun. sowie Josef, alle v. C. Gerhardinger, im Bes. d. Fa. Meiller.

  • Autor/in

    Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß
  • Zitierweise

    Seherr-Thoß, Hans Christoph Graf von, "Meiller, Franz Xaver" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 655-656 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136780083.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA