Lebensdaten
1895 – 1976
Geburtsort
Kiel
Sterbeort
Erlangen
Beruf/Funktion
Physiologe
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 117755818 | OGND | VIAF: 109683226
Namensvarianten
  • Matthaei, Rupprecht
  • Matthaei, R.
  • Matthaei, Ruprecht

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Zitierweise

Matthaei, Rupprecht, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117755818.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adelbert (1859–1924), Kunsthistoriker, GR, Erzieher d. preuß. Prinzen, o. Prof. d. TH Danzig, Präs. d. Danziger Volkstages 1919–22, S d. Robert (1812–65), Pfarrer in Gersdorf (Niederschlesien), u. d. Adelheid Runge (1827–68);
    M Anna (1863–1944), T d. Carl Siebel (1836–68), Lyriker, Freund v. Friedrich Engels, u. d. Reinhild Freiin v. Hurter (1842–80);
    Ur-Gvm Gustav (1789–1885), Geh. Oberschulrat in Posen u. Potsdam;
    Bonn 1927 Thea (* 1903), T d. Rudolf Tilemann (1866–1936), Landgerichtsdir., Geh. Justizrat, u. d. Emilie Kreiß (1874–1957), Kaufm.-T aus Krefeld;
    2 S, 4 T, u. a. Heinrich (* 1929), Prof. f. Biochemie u. Neurobiologie in Göttingen, Dir. d. Abt. f. Molekulare Genetik am Max-Planck-Inst. f. experimentelle Med. (bis 1982).

  • Biographie

    Nach der Reifeprüfung am Realgymnasium in Zoppot studierte M. 1913-18 Medizin an der TH Danzig und den Universitäten Königsberg, Bonn und München. 1919 promovierte er in Bonn bei dem Physiologen Max Verworn zum Dr. med. Bis zu dessen Tod 1921 untersuchte M. die Physiologie des Zentralnervensystems. Unter Verworns Nachfolger F. B. Hofmann habilitierte er sich 1923 für Physiologie mit einer Arbeit „Über die Zunahme der Reflextätigkeit im Anschluß an funktionelle Beanspruchung“ (Zs. f. Allg. Physiol. 20, 1923).

    M.s Hinwendung zu einer sinnesphysiologischen Psychologie wurde wesentlich bestimmt durch die Gestaltlehre Christian v. Ehrenfels', die der Assoziations-Psychologie Wilh. Wundts entgegenstand. Auf der Naturforscher-Versammlung 1926 in Düsseldorf berichtete M. „Über die Erschließung der Gestaltlehre für die Physiologie“ (Das Gestaltproblem, in: Ergebnisse d. Physiologie 29, 1929). Nach Spannungen mit U. Ebbecke wegen seines Eintretens für die Gestaltlehre wechselte M. 1929 als apl. Professor nach Tübingen zu Arndt Kohlrausch, dessen Physiologische Optik ihn anzog. 1932 gelang M. die Rekonstruktion von Goethes Farbenkreis. 1935 erhielt er den Auftrag, die Farbenlehre im Goethe-Nationalmuseum in Weimar anschaulich darzustellen. Die vollständige Erfassung des Geräte-Nachlasses Goethes zur Farbenlehre und das Studium der Handschriften im Goethe- und Schiller-Archiv erbrachten eine Reihe neuer Erkenntnisse und führten M. zu der Aufgabe, Goethes Schriften zur Farbenlehre neu zu edieren. Die Bedeutung der Naturforschungen Goethes für dessen Dichtung zeigte M. in „Die Farbenlehre im Faust“ (in: Goethe 10, 1947). Goethes Einsichten interpretierte er u. a. in der Anthologie „Goethes Farbenlehre“ (1971, ²1988, engl. Übers.).

    1935 wurde M. o. Professor und Direktor des Physiologischen Instituts der Univ. Erlangen, das er in der Folgezeit modernisierte und ausbaute. Er veröffentlichte u. a. Arbeiten zum Farbensehen, zur Atmung (mit A. Engelhardt) und zum Kältetod (mit O. Meidinger). 1945 amtsentlassen, mußte er trotz baldiger Rehabilitierung auf weitere experimentelle Arbeiten verzichten, weil sein Institut inzwischen anderweitig vergeben war. Von 1951 bis zur Emeritierung 1961 vertrat M. als o. Professor das Fach Physiologie für Psychologen.

  • Werke

    Weitere W u. a. Aufgaben f. d. Physiolog. Übungen d. Mediziner, 1937;
    Vom Studium d. Med., 1943;
    Die Farbenlehre im Goethe-Nat.mus., 1941;
    Btrr. z. Goethe-Hdb. I, ²1961. – Hrsg.: Goethe, Die Schrr. z. Naturwiss., 1. Abt., Bde. 3-5, 7, 2. Abt., Bde. 3, 4, 1951-73.

  • Literatur

    M. Richter, R. M., e. gr. Erforscher d. Sinneserlebnisses Farbe, in: Die Farbe 25, 1976, Nr. 1/6, S. 210-15 (W, P);
    Pogg. VII.

  • Autor/in

    Heinrich Matthaei
  • Zitierweise

    Matthaei, Heinrich, "Matthaei, Rupprecht" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 391-392 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117755818.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA