Lebensdaten
1878 – 1953
Geburtsort
Elberfeld
Sterbeort
New York
Beruf/Funktion
Historiker ; Bibliothekar
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 137392656 | OGND | VIAF: 100182839
Namensvarianten
  • Marx, Alexander
  • Marḳs, Aleksander
  • Marks, Alexander
  • mehr

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Marx, Alexander, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137392656.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg, Kaufm. in E.;
    M Gertrud N. N.;
    B Moses (* 1885), Bibliothekar u. Hebraist in Berlin, seit 1926 in Cincinnati (USA);
    Schw Esther ( Samuel Josef Agnon, 1880–1970, Schriftst., Nobelpreisträger f. Lit.);
    Berlin 1905 Hanna, T d. David Hoffmann (1843–1921), Rabbiner in Berlin (s. NDB IX).

  • Biographie

    M. wuchs in Königsberg auf, wohin seine Familie 1885 übersiedelt war. Seit 1895 studierte er in Berlin und Königsberg Philosophie und Geschichte. Bei Joseph Nobel in Halberstadt trieb er Talmud-Studien, auf dem Rabbinerseminar in Berlin war er Schüler von Jakob Barth, Abraham Berliner, David Hoffmann und besonders von Moritz Steinschneider, der starken Einfluß auf ihn ausübte. 1902 wurde er mit einer Edition und Übersetzung der ersten zehn Kapitel von „Seder Olam“, einem Jose ben Halafta zugeschriebenen Geschichtswerk, zum Dr. phil. promoviert. 1903 wurde M. von Solomon Schechter (1847–1915) an das Jewish Theological Seminary of America (New York) berufen; hier sollte er jüd. Geschichte lehren und die Bibliothek des Seminars leiten, das 1887 als Pflanzstätte des konservativen Judentums gegründet worden war und seit einem Jahr unter Schechters Leitung stand.

    M. veröffentlichte eine große Zahl von Aufsätzen über verschiedene Themen der jüd. Geschichte und Literatur, die fast ausschließlich seiner Beschäftigung mit mittelalterlichen Handschriften entsprungen sind; bevorzugt läßt er die Fakten sprechen und hält sich mit eigenen Interpretationen zurück. Die wichtigsten Aufsätze sind in zwei Sammelbänden zusammengefaßt: in „Studies in Jewish History and Booklore“ (1944) u. a. jene über die Bibliothek David Oppenheimers, über hebräische Inkunabeln und über den Gebrauch hebräischer Typen in nicht-hebräischen Büchern des Mittelalters, in „Essays in Jewish Biography“ (1948, ²1973) die Lebensbilder von zwölf jüd. Gelehrten des Mittelalters, darunter Maimonides. Als sein Hauptwerk, das er zusammen mit Max Leopold Margolis (1886–1932) verfaßt hat, ist die „History of the Jewish People“ (1927, ²1962) anzusehen. Im Bemühen, Fakten ans Tageslicht zu bringen, publizierte M. zahlreiche Texte. Noch in seinen letzten Lebensjahren arbeitete er zusammen mit Gerson D. Cohen an einer kritischen Ausgabe des gesamten „Seder Olam Rabba“. In besonderem Maße hat sich M. um den Aufbau der Bibliothek verdient gemacht. Umfaßte sie bei seinem Amtsantritt ca. 5000 Bände und drei Handschriften, so war sie bei seinem Tod auf ca. 165 000 Bände und über 9000 Handschriften angewachsen. Schon in den 20er Jahren die größte jüd. Bibliothek der Welt, wurde sie 1924 organisatorisch vom Jewish Theological Seminary getrennt. 1926 wurde M. Mitglied der „Medieval Academy of America“, 1931-33 war er Präsident der „American Academy for Jewish Research“, viele Jahre lang auch der „Alexander Kohut Memorial Foundation“ und der „American Jewish Historical Society“.

  • Literatur

    A. M. Jubilee Volume, 2 Bde., 1950 (W, L, P);
    N. Bentwich, Solomon Schechter, 1938;
    R. Gordis (Hrsg.), Max Leopold Margolis, Scholar and Teacher, 1952;
    A. S. Halkin, in: American Academy for Jewish Research 13, 1954, S. 30-43 (P);
    M. Waxman (Hrsg.), Tradition and Change, The Development of Conservative Judaism, 1958;
    M. Davis, The Emergence of Conservative Judaism, 1963;
    Wininger IV, 1930;
    Enc. Jud. XI, 1971 (P).

  • Autor/in

    Franz Menges
  • Zitierweise

    Menges, Franz, "Marx, Alexander" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 323 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137392656.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA