Dates of Life
erwähnt 1082, gestorben 1107
Occupation
Abt von Corvey ; Gegenbischof von Osnabrück
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 13736296X | OGND | VIAF: 81563908
Alternate Names
  • Markward von Corvey
  • Markward
  • Markward von Corvey
  • more

Relations

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Citation

Markward, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13736296X.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Zu den einflußreichsten Reformäbten in Reichsklöstern des 11. und 12. Jh. ist der Corveyer Abt M. zu zählen, in dessen Amtszeit der heruntergekommene Konvent dank dem Eintritt von 84 Novizen zu neuer Blüte monastischen Lebens kam. M. war nicht in Corvey selbst erzogen worden, auch nicht – wie bis vor kurzem angenommen – im schwäb. Reformzentrum Hirsau, sondern stammte wahrscheinlich aus dem „jung-gorzischen“ (Münster-) Schwarzach, einem Rekrutierungsfeld reformkirchlich gesinnter Kreise. 1082 setzte der Gegenkönig Hermann von Salm auf seinem Zug nach Westfalen M. in Corvey ein und bestätigte der Abtei die Immunität, freie Abtswahl und alte Zehntrechte. Unter dem Schutz der Northeimer Grafen, der Hochvögte Corveys, blieb M. entschiedener Gregorianer und wurde sogar 1088 vom Osnabrücker Domkapitel zum Bischof gewählt, ohne jedoch dieses Amt gegen den Willen des kaisertreuen Kölner Metropoliten ausüben zu können. Die Verlegung des Iburger Konvents nach Corvey scheiterte. Um 1090 wurden die Corveyer Gebräuche nach hirsauischem Vorbild umgeformt; allerdings sollte ein neugewählter Abt eine Art „Selbstinvestitur“ vornehmen. Die in Vergessenheit geratenen Vitus-Reliquien wurden erhoben, desgleichen die Gebeine der Äbte Liudolf und Druthmar. In Goslar erbaute M. eine Vitus-Kirche und richtete dort eine Bruderschaft ein. Wie der Lippoldsberger Fürstentag von 1099 und die Synode von Nordhausen 1105, als sich der junge Kg. Heinrich V. auf die Seite der Kirchenreformer schlug, sichtbar werden lassen, nahm M. innerhalb des sächs. Reformmönchtums um 1100 die führende Position ein; hieran änderte auch nichts, daß M. zeitweilig (1102) durch Klostervasallen und kaiserliche Truppen aus Corvey vertrieben wurde. Auf Kosten des Abtsgutes ließ M. 1103 die entstandenen Schäden beseitigen, den Unterhalt der Mönche und die Armenversorgung sicherstellen. Die Ausstrahlungskraft der von M. geübten|klösterlichen Disziplin wird besonders deutlich an den Berufungen Corveyer Professen auf auswärtige Abtsstühle: Zur hirsauischen Reformgruppe „Corvey“ gehörten Bursfelde, Northeim, Pegau, Vitzenburg/Reinsdorf, Oldisleben, vielleicht auch Nienburg/Saale.

  • Literature

    Liste d. unter M. eingetretenen Corveyer Mönche, in: Die alten Mönchslisten u. d. Traditionen v. Corvey, 1, neu hrsg. v. K. Honselmann, 1982, S. 44 ff.;
    Verbrüderungsvertrag zw. Corvey u. Hirsau, Corveyer „Caeremoniale monasticum“: K. Honselmann, Corvey als Ausgangspunkt d. Hirsauer Reform in Sachsen, in: Westfalen 58, 1980, S. 70-81;
    Aufzeichnungen d. Corveyer Mönchs Gottfried (1103–07), hrsg. v. R. Wilmans, Die Kaiserurkk. d. Prov. Westfalen, 1, 1867, S. 512 f.;
    Ann. Pegavienses, ed. G. H. Pertz, in: MGH SS 16, 1859, S. 232-70, a. 1101, S. 246 f.;
    Lippoldsberger Eidesurk. 1099/1100: W. Heinemeyer, Die Urk.fälschungen d. Klosters Lippoldsberg, 1, in: Archiv f. Diplomatik 7, 1961, S. 69-203;
    Die Corveyer Ann., Textbearbeitung u. Kommentar v. J. Prinz, 1982, a. 1102, 1107, S. 134 f. –
    K.-U. Jäschke, Stud. zu Qu. u. Gesch. d. Osnabrücker Zehntstreits unter Heinrich IV., 2, in: Archiv f. Diplomatik 11/12, 1965/66, S. 280-402, bes. S. 351 ff., 380 ff.;
    H. H. Kaminsky, Stud. z. Reichsabtei Corvey in d. Salierzeit, 1972, S. 91 ff.;
    E. Freise, Corvey im hochmittelalterl. Reformmönchtum, in: Der Liber Vitae d. Abtei Corvey, II, Unterss., hrsg. v. K. Schmid u. J. Wollasch, 1988.

  • Portraits

    Corveyer Münze, auf dem Avers Brustbild mit Abtsstab, Abb. in: H. Dannenberg, Die dt. Münzen d. Sächs. u. fränk. Kaiserzeit I, 1876, S. 288, 738;
    vgl. Kaminsky, s. L, S. 108 f.

  • Author

    Eckhard Freise
  • Citation

    Freise, Eckhard, "Markward" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 222-223 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13736296X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA