Lebensdaten
1894 – 1963
Geburtsort
Uelzen
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Jesuit ; Studentenseelsorger
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 12291662X | OGND | VIAF: 40272750
Namensvarianten
  • Mariaux, Walter
  • Testis Fidelis
  • Mariaux, Walther

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Mariaux, Walter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12291662X.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph Vinzenz, Postbeamter;
    M Maria Gath.

  • Biographie

    M. trat 1913 in die Gesellschaft Jesu ein, war im 1. Weltkrieg als Krankenpfleger eingesetzt, studierte anschließend Theologie in Valkenburg (Niederlande) und erhielt 1926 die Priesterweihe; 1927-29 wirkte er als Mitarbeiter der „Düsseldorfer Rednertürme“. Seit 1929 war die Marianische Kongregation (MC) sein eigentliches Arbeitsfeld, und zwar zunächst in Köln, dann seit 1932 in Münster, wo er 1933-35 den Männerkongregationen sowie dem Verband der norddeutschen Schülerkongregationen vorstand. Nach Auseinandersetzungen mit den Nationalsozialisten ging M. 1935 nach Rom, wo er bis 1940 das Zentralsekretariat der Kongregation leitete. 1940-49 bemühte sich L. in Brasilien (Rio de Janeiro, São Paulo) um den Aufbau von Schüler- und Studentenkongregationen. Nach Deutschland zurückgekehrt, arbeitete er 1949-53 als Studentenpfarrer in Hannover und seit 1953 in München als Präses der dortigen Studenten- und Akademikerkongregation (Congregatio Maior Latina) und Leiter des neugegründeten Nationalsekretariates der MC. Bereits in Hannover begann er im Rahmen der dortigen Studentengemeinde sowie überörtlich der KDSE (Kath. Deutsche Studenten-Einigung) mit der Bildung von Kernkreisen sowie mit einer systematischen weltanschaulichen Bildungsarbeit als Schulung für das Laienapostolat. 1954 setzte sich bei ihm die Erkenntnis durch, daß das, was die KDSE nach dem Krieg wollte, nur für eine Elite durchzuführen sei. Die eigentliche Form fand sein Ideal 1957 in dem überörtlichen, aber doch in München seinen Schwerpunkt besitzenden „Pauluskreis der Marianischen Kongregationen“ (heute: Überregionale Gemeinschaft Christlichen Lebens, Augsburg), einer Vereinigung von Studenten, Akademikern und Priestern, der er von da an seine Hauptenergie widmete. Spezifisch ist eine systematische sechssemestrige Bildungsarbeit (Glaubensschulung, ergänzt durch ein System von 6 „Werkwochen“ zur Auseinandersetzung mit Zeitfragen), verbunden mit Rednerschulung sowie einer intensiven religiös-charakterlichen Bildung auf der Basis der ignatianischen Spiritualität (Correctio fraterna in den Gruppen, Exerzitien, Bemühungen um Zeiten persönlicher geistlicher Besinnung). Es handelt sich um ein sehr anspruchsvolles und faszinierendes Programm, das sich freilich in der von ihm gewollten Intensität nach seinem Tode und inmitten der innerkirchlichen Entwicklungen der Jahre nach dem 2. Vatikanum nicht mehr durchhalten ließ. Als ein „Mann der Tat und des Wesentlichen“, beeindruckend durch die Klarheit und religiösmenschliche Geradlinigkeit seiner Persönlichkeit, verstand er es, Studenten und Akademiker für hohe Forderungen zu begeistern. In seinem Kirchenbild und seinen Ideen vom „kämpferischen“ Laienapostolat zweifellos der Ära Pius XII. verhaftet, war er jedoch keineswegs ohne weiteres kirchlich konservativ, vielmehr in vielen Punkten (vor allem in der Aufwertung des Laienchristen) seiner Zeit voraus.

  • Werke

    The Persecution of the Catholic Church in the Third Reich, 1940 (anonym hrsg., span. übers.).

  • Literatur

    W. Fincke, in: Die Sendung 16, 1963, S. 97-108;
    M. v. Gumppenberg, in: Korr. d. Präsides, Priester- u. Theologen-Sodalen 13, 1963, S. 177-81;
    BHdE I.

  • Autor/in

    Klaus Schatz SJ
  • Zitierweise

    Schatz SJ, Klaus, "Mariaux, Walter" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 212 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12291662X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA