Lebensdaten
1596 – 1662
Geburtsort
Triest
Sterbeort
Triest
Beruf/Funktion
Bischof und Graf von Triest
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137324243 | OGND | VIAF: 81530611
Namensvarianten
  • Marenzi Freiherr von Mahrensfeld und Schönegg, Anton (seit 1654)
  • Marenzi Freiherr von Marensfeld und Schönegg, Anton (seit 1654)
  • Marenzi, Anton (bis 1654)
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Zitierweise

Marenzi, Anton Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137324243.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die aus Bergamo stammende Fam. erhielt 1440 durch Filippo Maria Visconti, Hzg. v. Mailand, d. erblichen Grafentitel „v. Taglineo u. Talgate“. 1568 zog sie nach Triest u. erwarb d. im Karst gelegene Herrschaft Ma(h)rensfeld (auch Marenfels, Odolina). – V Nikolaus ( 1601 an d. Pest), Triestiner Patrizier;
    M Katharina ( 1601 an d. Pest), T d. Gregorio di Candony, Statthalter v. Gradisca, u. d. Giovanna Pomo;
    1624 Lucrezia ( 1628), T d. Francesco Calò;
    K, u. a. Franz ( 1650, Anna Maria, T d. Ludwig v. M., 1656, kaiserl. Rat u. Statthalter v. Triest); Verwandter Geremia M., Archidiakon v. Triest 1656–62.

  • Biographie

    M. studierte die Artes Liberales an den Jesuitenschulen zu Triest und Graz, ohne indes einen Doktorgrad zu erwerben. 1620 wurde er zusammen mit seinem Bruder Franz in den ratsfähigen Decurionenstand von Triest aufgenommen und bekleidete 1623 das Amt eines Judex und Rektors der Stadt. 1628 verwitwet, wählte er den geistlichen Stand und empfing 1631 die Priesterweihe durch den Triestiner Bischof Pompeo Coronini. Als dessen Generalvikar wirkte M., der auch Pfarrer von Gurkfeld (Krško, Slowenien) und Apostolischer Protonotar war, durch fünf Jahre sehr erfolgreich. Deshalb wurde er 1635 von Kaiser Ferdinand II. für den durch Ableben des Kaspar Bobeck erledigten Bischofssitz von Pedena (Piben) in Istrien nominiert. Nach Abschluß des in Wien durchgeführten Informativprozesses, bei dem sich zeigte, daß M. (entgegen anderslautenden Zeugenaussagen) keinen Doktorgrad besaß, verzögerte sich die päpstl. Konfirmation. Diese wurde erst 1637 „cum dispensatione super defectus Doctoratus“ erteilt. Gelegentlich der von Fürst Johann Anton v. Eggenberg geführten kaiserl. Obedienzgesandtschaft hielt er 1638 im Namen Ferdinands III. die offizielle Ansprache vor dem Papst, die ihm hohes Lob einbrachte. Damals empfing er auch die Bischofsweihe. Im folgenden Jahr widmete er dem Kaiser eine ins Lateinische übertragene und um zwei Epigramme erweiterte Fassung der „Vite di S. Niceforo martire e di S. Niceforo vescovo di Pedena“, die 1611 Nicolò Manzioli auf ital. abgefaßt hatte. Als kaiserl. Rat erwarb M. 1641 die Herrschaft Schönegg (Krain) und war vier Jahre als Generalvikar der kaiserl. Truppen und Rat Erzhzg. Leopold Wilhelms von Österreich tätig. 1642 zog er sich in sein Bistum zurück und widmete sich der Seelsorge. 1644 weilte er erneut an der Kurie.

    Vom Kaiser am 26.4.1646 für das eben vakant gewordene Bistum Triest nominiert, erhielt er dieses schon am 30.6. für drei Monate als Administrator und (nach Abschluß des vor Kard. Girolamo Colonna, dem Protektor der Deutschen Nation an der Kurie, geführten kanonischen Prozesses) am 10.9.1646 als bestätigter Bischof. Als solcher erstattete er 1650 und 1662 dem Papst Bericht über den Stand der Diözese. 1647 empfing er namens des Fürsten v. Eggenberg die Huldigung der Untertanen der neuerrichteten gefürsteten Gfsch. Görz und 1651 jene der Stadt Triest für Kg. Ferdinand IV. Zusammen mit seinem Verwandten Ludwig wurde er am 15.9.1654 durch Kaiser Ferdinand III. wegen seiner Verdienste um das Haus Österreich in den Reichsfreiherrenstand erhoben. 1659 erhielt er für seine Person Sitz und Stimme auf der Herren- und Ritterbank von Görz. M. war unermüdlich als Visitator, Konsekrator von Kirchen und Altären sowie als Ordinator tätig und richtete besonderes Augenmerk auf die Reliquienverehrung. Er selbst besaß – auch aufgrund päpstlicher Schenkungen – eine umfangreiche Sammlung, welche er seinen Bischofskirchen, vor allem der Antoniuskapelle im Dom zu Triest, hinterließ.

  • Literatur

    Città del Vaticano, Archivio Segreto Vaticano, Fondo Concistoriale, Processus Consistoriales 30, fol. 85-110 (Pedena) bzw. 47, fol. 363-72 (Triest);
    Secr. Brevium 1012, fol. 699;
    Miscell. Arm. XIII, 33, fol. 202;
    Acta Camerarii 17, fol. 140v u. 19, fol. 69;
    (L. de Jenner), Del vescovo di Trieste A. M., o. J.;
    R. Coronini, Operum miscellaneorum tom. I, 1769, S. 155-58 n. LIX;
    G. Mainati, Croniche ossia Memorie storiche sacro-profane di Trieste 3, 1817, S. 258-66;
    P. Kandler, Duomo di Trieste con appendice delle sue iscrizioni, 1829, S. 60-62, Nr. 35, 37, 40;
    ders., Pel fausto ingresso di Mons. Bartolomeo Legat … (1847) ad 1646 (Trieste), ad 1634 (Pedena);
    ders., Annali del Litorale, 1855, S. 72-74, 128 f.;
    A. Jellouschek, Btrr. z. Gesch. d. Stadt u. d. Bisthums v. Triest, in: Mitt. d. hist. Ver. f. Krain 3, 1848, S. 13;
    G. Morelli, Istoria della Contea di Gorizia 2, 1855, S. 119 A;
    C. Frhr. v. Czoernig, Das Land Görz u. Gradisca, 1873, S. 787, 895 f., 941;
    V. Scussa, Storia cronografica di Trieste, ²1885, S. 121-30;
    P. Stancovich, Biografia degli uomini distinti dell' Istria 1, 1828, S. 219 f., 463-65, Nr. 156, ²1888, S. 78, 150, Nr. 156;
    F. Babudri, Nuovo sillabo cronologico dei Vescovi di Trieste, in: L'Archeografo triestino 37, 1921, S. 228, Nr. 58;
    M. Premrou, Serie documentata dei vescovi triestini, parte III, ebd. 41, 1926, S. 8, Nr. XXVIII;
    ders., Serie dei vescovi petinesi dal 1573-1798, ebd. 43, 1929/30, S. 386;
    P. Gauchat, Hierarchia Catholica IV, 1935, S. 277 (Pedena), 330 (Triest);
    A. Benedetti, La fastosa ambasceria di Gio. Ant. Eggenberg presso Urbano VIII, in: Studi goriziani 34, 1963, S. 27-29;
    Wurzbach 16.

  • Autor/in

    Alfred A. Strnad
  • Zitierweise

    Strnad, Alfred A., "Marenzi, Anton Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 149 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137324243.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA