Lebensdaten
um 1230 – vermutlich 1295
Beruf/Funktion
Deutschordensmeister
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137082274 | OGND | VIAF: 81322045
Namensvarianten
  • Konrad von Mandern
  • Mandern, Konrad von
  • Konrad von Mandern
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Zitierweise

Mandern, Konrad von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137082274.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus e. Geschl., das Besitz b. Mandern im Waldecker Land hatte;
    V Konrad ( v. 1252), vor 1215 Mitstifter d. Klosters Haina;
    M Godestu, aus westfäl. Edelfreiengeschl.

  • Biographie

    M. trat 1252 in Hessen in den Deutschen Orden ein, wurde später nach Livland entsandt und dort 1263 zum Meister des Deutschen Ordens gewählt. Nach Aufgabe dieses Amtes 1266 kehrte er nach Hessen zurück, vertrat aber den Orden nochmals 1268 in Lübeck als „praeceptor … per Livoniam“ in einem Bündnis der livländ. Landesherren mit Lübeck und Dänemark. 1285-95 war er Komtur von Marburg und Landkomtur der Ballei Hessen; 1286 weilte er im Ordensauftrag in Utrecht.

    Hervorragende Verdienste erwarb der politisch, diplomatisch und organisatorisch befähigte M. in der Zeit seines livländ. Meisteramts. Nach der vernichtenden Niederlage des Ordens bei Durben 1260 gegen die litauische Großmacht unter Mindowe war der livländ. und preuß. Deutschordensstaat in seine schwerste Krise vor Tannenberg geraten. Der größte Teil Preußens, dazu Südkurland, Semgallen und Ösel waren durch Aufstände verloren, bei heftigen Verheerungen Livlands durch die verbündeten Litauer und Russen die Handelsstädte Dorpat und Alt-Pernau niedergebrannt, die Ordenstruppen 1261 bei Lennewarden und 1263 bei Dünamünde erneut geschlagen worden. Gegen den Erzbischof von Riga, Albert Suerbeer ( 1273), der den geschwächten Orden wieder in seine frühere Abhängigkeit zu bringen suchte, setzte M. zunächst mit päpstlicher Unterstützung das Verbot durch, die jährlichen Kreuzfahrerheere durch finanzielle Ablösung der Gelübde zugunsten der erzbischöflichen Kasse zu schwächen. Sodann vollendete er nach der Lähmung Litauens (Mindowes Tod) die Rückeroberung Südkurlands durch Brechung der Burg Grösen, öffnete durch Friedensschlüsse mit den von Litauen abhängigen russ. Fürstentümern Polock und Vitebsk wieder den für Riga lebenswichtigen Handelsweg und gewann hierdurch und durch Gründung der wichtigen Handelsstadt Neu-Pernau 1265, des zweitgrößten livländ. Handelshafens am Wege von Lübeck nach Dorpat, das Bürgertum des Landes zum Verbündeten. Mit ihm trieb er den „tutor“ und „defensor“ des Erzstifts, den Gf. Günzel von Schwerin, aus dem Lande. Durch Errichtung der Burgen Weißenstein, Mitau und Amboten und die vertragliche Gewinnung Ostlettgallens 1264/65 baute er seine Stellung aus, gewann verlorenes Land zurück und sicherte dem Orden gegen den Erzbischof wieder die für die Landesverteidigung unerläßliche Vormacht in Livland; zugleich leitete er die Rückeroberung Semgallens ein. M.s Freundschaftsvertrag mit dem Rigaer Domkapitel 1266 entzog dem Erzbischof eine weitere Stütze. Eine militärische Fehlentscheidung auf einem Feldzug gegen Semgallen 1266 führte jedoch zu M.s Abdankung. Die von ihm geschaffene Machtstellung konnten seine Nachfolger aufrechterhalten.

  • Literatur

    F. Benninghoven, Der livländ. Ordensmeister K. v. M., in: Hamburger mittel- u. ostdt. Forsch. VI, 1967, S. 137-61.

  • Autor/in

    Friedrich Benninghoven
  • Zitierweise

    Benninghoven, Friedrich, "Mandern, Konrad von" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 12-13 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137082274.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA